Hundetraining: So bringen Sie Ihrem Vierbeiner coole Tricks bei
Das Wichtigste in Kürze
Viele Hunde trainieren von Natur aus gerne, weil sie Spaß an der Bewegung haben und sich über die Belohnung nach dem Trick freuen.
Mit positiver Verstärkung kommen Sie beim Hundetraining am besten voran – dabei belohnen Sie erwünschtes Verhalten und ignorieren, wenn etwas noch nicht so gut klappt.
Der Clicker ist ein Hilfsmittel, das das Training mit positiver Verstärkung sinnvoll ergänzt – das Klickgeräusch kündigt die Belohnung genau im richtigen Moment an.
Mit dem Clicker-Training können Sie Ihrem Vierbeiner einfache Grundkommandos, aber auch ausgefallene Tricks beibringen.
Das sollten Sie beim Hundetraining beachten
Auf Ihr Kommando macht der Hund eine Rolle, dreht sich im Kreis oder stellt sich tot – die meisten Vierbeiner begeistern sich für kleine Kunststücke und Tricks. Überfordern Sie Ihren Liebling dennoch nicht und sorgen Sie dafür, dass immer der Spaß beim Lernen im Vordergrund steht. Worauf es beim Hundetraining ankommt und wie Sie Ihren besten Freund am besten motivieren, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Warum ist Hundetraining wichtig?
Hunde trainieren gerne, weil sie von Natur aus neugierig sind. Sie lieben es, beschäftigt zu werden und sich körperlich auszupowern. Das Schönste für sie ist, wenn sie dann noch mit einem Leckerli oder ihrem Lieblingsspielzeug belohnt werden. Dabei ist die Bandbreite an Beschäftigungsarten für Ihren Vierbeiner groß: Sie reicht von lustigen Hundetricks für zuhause bis hin zu Hundesportarten wie Agility, einem flotten Hindernisparcours, oder Dog Dancing, einer Abfolge aus rhythmischen Bewegungen von Mensch und Tier, zu passender Musik.
Das regelmäßige Hundetraining fördert Ihren Liebling geistig und körperlich. Hat er etwas Neues gelernt und loben Sie ihn dafür, ist er ausgeglichen und zufriedener. Die kleinen und großen Erfolgserlebnisse, die Sie mit ihm teilen, stärken zudem die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund – wie bei einem eingespielten Team. Darüber hinaus gewinnt Ihr Vierbeiner an Selbstbewusstsein und nimmt neue Situationen gelassener wahr.
Die richtige Motivation für das Hundetraining
Denken Sie daran, dass verschiedene Hunderassen unterschiedlich schnell lernen und jedes Tier sein eigenes Tempo hat. Manche Vierbeiner sind von Natur aus wissbegieriger und begreifen schneller als andere. Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund oder der Golden Retriever gelten als besonders intelligent und kommen auch mit ausgefallenen Hundetricks zurecht. Für Rassen wie dem Sibirischen Husky benötigen Sie dagegen mehr Zeit und Geduld, um ihnen etwas beizubringen.
An manchen Tagen funktioniert das Hundetraining besser, an anderen hat Ihr Vierbeiner keine Lust, Tricks zu üben. Wichtig: Schimpfen und bestrafen Sie Ihren Liebling nicht, wenn er einmal einen Durchhänger hat. Gönnen Sie ihm stattdessen eine Pause und nehmen Sie das Training wieder auf, wenn der Hund dazu bereit ist.
Am besten motivieren Sie Ihren Vierbeiner, wenn Sie jeden Fortschritt mit Leckerlis und Streicheleinheiten loben. Mit solch positiven Verstärkungen erreichen Sie mehr, als wenn Sie das Tier anschreien oder zu etwas zwingen, das es nicht will.
Gut zu wissen: Die Belohnung muss immer direkt folgen, wenn der Hund etwas richtig gemacht hat. Kommt sie zu spät, kann das Tier nicht mehr genau einordnen, für welches Verhalten es gelobt wird.
Ob gelehrig oder begriffsstutzig - wir kümmern uns um alle trainierten und untrainierten Lieblinge und schützen sie wie ein Familienmitglied.
Voraussetzungen für ein effektives Hundetraining
Bevor Sie Ihrem besten Freund eine paar coole Hundetricks beibringen, achten Sie bitte auf folgende Aspekte:
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Ihr Vierbeiner sollte gesund und nicht zu alt sein. Welpen lernen übrigens schneller als ältere Hunde.
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Er sollte die Grundkommandos „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ schon beherrschen. Wichtige Tipps zur Hunde-Erziehung finden Sie auch im entsprechenden Ratgeber.
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Probieren Sie aus, welche Kunststücke für Ihren Hund geeignet sind. Manche Tiere mögen es nicht zu springen, andere legen sich nicht gerne auf den Rücken. Sie kennen Ihren Vierbeiner am besten und wissen, was ihm Spaß macht.
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Zwingen Sie Ihren Hund auf keinen Fall, etwas zu machen, das ihm nicht liegt.
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Üben Sie regelmäßig und in kurzen Einheiten von wenigen Minuten – so bleibt Ihr Vierbeiner motiviert.
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Trainieren Sie die Hundetricks am besten zuhause, wenn Ihr Vierbeiner ausgeschlafen und konzentriert ist. Wenn er Hunger hat oder direkt nach dem Fressen ist ein schlechter Zeitpunkt für das Hundetraining.
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Beenden Sie jede Übungseinheit mit einer Belohnung wie Streicheleinheiten oder Leckerlis.
Tipp: Gehen Sie das Training in Ruhe an und überfordern Sie Ihren Liebling nicht. Dann ist auch das Verletzungsrisiko nicht so hoch. Und für den Fall, dass doch einmal etwas passiert: Denken Sie rechtzeitig an eine Hundekrankenversicherung wie die von DA Direkt. Bei Trainingsverletzungen übernimmt sie die Behandlungskosten beim Tierarzt. Wie Sie bei Ihrem Vierbeiner Erste Hilfe leisten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Drei beliebte Hundetricks für zuhause
Diese coolen Hundetricks können Sie fast jedem Vierbeiner mit etwas Übung beibringen:
1. Hundetrick „Pirouette machen“
Ziel: Der Hund dreht sich um seine eigene Achse im Kreis.
Voraussetzung: Keine besonderen Fähigkeiten, der Hund kennt die Grundkommandos.
So geht's:
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Ihr Vierbeiner steht vor Ihnen und Sie halten ihm ein Leckerli vor die Nase.
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Führen Sie das Leckerli vor seiner Nase haltend in einer Kreisbewegung um den Hund herum.
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Das Tier wird Ihrer Hand folgen und sich im Kreis drehen.
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Hat es sich einmal um seine eigene Achse bewegt, belohnen Sie es mit dem Leckerli.
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Führen Sie das Kommando „Dreh dich“ oder „Drehen“ ein, sobald Sie ihm das Leckerli hinhalten.
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Mit der Zeit hört Ihr Hund das Kommando. Sie müssen dann nur noch den ausgestreckten Zeigefinger vor seine Nase halten und eine Kreisbewegung andeuten, damit er sich dreht.
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Belohnen Sie weiterhin jede vollendete Pirouette mit einem Leckerli oder einem Spielzeug, das Ihr Liebling mag.
2. Hundetrick „Männchen machen“
Ziel: Der Hund bleibt mit dem Hinterteil am Boden sitzen und hebt auf Kommando die Vorderpfoten nach oben.
Voraussetzungen: Ihr Hund hat keine Gelenkprobleme oder sonstigen gesundheitlichen Beschwerden.
So geht's:
- Führen Sie zunächst Ihren Hund nah an eine Wand heran, damit er zu Beginn das Gleichgewicht besser halten kann.
- Sagen Sie ihm das Kommando „Sitz“.
- Setzen Sie sich oder knien Sie sich vor Ihren Hund.
- Nehmen Sie ein Leckerli in die Hand, zeigen Sie es Ihrem Vierbeiner und führen Sie Ihre Hand langsam nach hinten über seinen Kopf. Allerdings nicht so hoch, dass er aufstehen muss, um es zu erreichen.
- Sobald er sich ein wenig danach streckt und die Pfoten leicht anhebt, sagen Sie das Kommando „Mach Männchen“.
- Belohnen Sie ihn dann sofort mit dem Leckerli.
- Steht der Hund dagegen auf, erhält er erneut das Kommando „Sitz“. Dafür gibt es keine Belohnung.
- Üben Sie, bis er es schafft, sich nur mit den Vorderpfoten aufzurichten und belohnen Sie genau dies mit einem Leckerli.
- Wählen Sie ein Auflösekommando wie „Okay“, wenn die Übung für den Hund beendet ist und er eine andere Position einnehmen kann.
3. Hundetrick „Durch die Arme springen“
Ziel: Der Hund springt durch Ihre Arme, die zu einem Kreis geformt sind.
Voraussetzung: Ihr Tier hat Spaß an der Bewegung und ist noch nicht zu alt für kleine Sprünge.
So geht's:
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Zu Beginn sollten Sie diese Übung mit einer weiteren Person trainieren.
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Sie knien vor dem Hund und formen einen Kreis mit den Armen vom Boden aus.
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Sobald Sie „Spring“ sagen, führt Ihr Helfer den Hund an der Leine durch den Kreis.
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Mit der Zeit wird Ihr Verbeiner auch ohne Leine durch den Kreis gehen, sobald er das Kommando hört – zur Belohnung gibt's ein Leckerli.
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Klappt das schon gut, halten Sie Ihre Arme etwas höher und formen den Kreis in der Luft.
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Auf das Kommando „Spring“ wird Ihr Vierbeiner nun auch durch diesen Armkreis springen.
Wichtig: Halten Sie den Armkreis nur so hoch, wie es für Ihren Vierbeiner noch angenehm ist, um durchzuspringen. Kleinen Hunde gelingen natürlich nicht so hohe Sprünge wie großen.
Tipp: Hat Ihr Vierbeiner Spaß an solchen Tricks und Sie wollen noch schwierigere Kunststücke ausprobieren, wenden Sie sich an einen Hundesportverein oder einen privaten Hundetrainer.
Dem Hunde, wenn er gut gezogen, wird selbst ein weiser Mann gewogen.
Johann Wolfgang von GoetheHilfsmittel bei der Hundeausbildung
Clickertraining für den Hund – ja oder nein?
Das Clickertraining ist eine bewährte Methode in der Hunde-Erziehung, die besonders effektiv und wissenschaftlich anerkannt ist. Der Clicker ist ein kleines Gerät mit einem Druckknopf, das in eine Hand passt. Wenn Sie auf den Knopf drücken, ertönt ein kurzes knackendes Geräusch. Dieses hat zunächst keine Bedeutung für den Hund.
Bevor Sie mit dem Hundetraining beginnen, müssen Sie ihm deshalb zunächst beibringen, was das Geräusch für ihn heißt. Dafür nehmen Sie ein paar Leckerlis in die Hand und betätigen den Druckknopf – am besten so, dass Ihr Hund nur den Ton hört und nicht Ihre Handbewegung sieht. Jedes Mal, wenn das Geräusch ertönt, bekommt er den kleinen Snack. Ihr Hund wird relativ schnell lernen, dass der Clicker ein Leckerli für ihn ankündigt.
Anschließend können Sie Ihrem Vierbeiner damit einfache Grundkommandos, aber auch ausgefallene und schwierige Hundetricks beibringen. Wenn Ihr Hund einen Trick beherrscht, können Sie den Clicker weglassen.
Gut zu wissen: Die Herausforderung beim Clickertraining ist das exakte Timing. Nur wenn Sie im richtigen Moment den Knopf betätigen, lernt Ihr Hund, wofür er gerade belohnt wird. Und nur dann macht er die nötigen Fortschritte beim Training. Üben Sie das schnelle Clickern am besten vorab ohne Ihren Hund.
Tipps: Wenn Sie nicht auf Anhieb damit zurechtkommen, nehmen Sie Kontakt mit einer Hundeschule in Ihrer Nähe auf. Dort erhalten Sie wichtige Tipps zum Clickern. Auch verschiedene Online-Hundetrainings wie spass-mit-hund.de zeigen im Video, wie das Clickertraining funktioniert.
No-Go: Hundetraining mit Erziehungshalsband
Lassen Sie unbedingt die Finger von sogenannten "Erziehungshalsbändern" für Hunde. Damit bestrafen manche Hundehalter unerwünschtes Verhalten. Bei einem Antibell-Halsband etwa erhält der Hund einen unangenehmen Stromimpuls, sobald er bellt. Andere Hundetrainingshalsbänder enthalten ein Duftspray mit einem für das Tier unangenehmen Geruch oder senden ein Ultraschallsignal aus, das Vierbeiner nicht mögen.
Mit solchen Erziehungsmethoden steht der Hund ständig unter Stress. So fällt es ihm schwer, etwas Neues zu lernen – wie allen anderen Lebenswesen auch. Vor allem Angsthunde und unsichere Tieren werden durch den Einsatz solcher Halsbänder noch ängstlicher und können ernsthafte Verhaltensstörungen entwickeln. In Deutschland ist es übrigens verboten, Erziehungshalsbänder zu verwenden, die Stromimpulse verteilen. Allerdings ist der Verkauf weiterhin erlaubt. Grundsätzlich ist von solchen Halsbändern abzuraten, da ihr Einsatz als Tierquälerei gilt.
Häufige Fragen und Antworten rund um das Hundetraining
Welche Tricks kann ich meinem Hund beibringen?
Zu den beliebtesten Hundetricks zählen die Folgenden:
- „Pfote geben“
- „High Five“
- „Winken“
- „Männchen machen“
- „Rolle machen“
- „Pirouette machen“
- „Totstellen“
- „durch den Armkreis springen“
- „in den Arm springen“
- „Leine holen“
- „Pfote auf die Schnauze legen“
- „Durch den Reifen springen"
Wie bringe ich meinem Hund Tricks bei?
Das funktioniert am besten, wenn Sie Geduld mit Ihrem Hund haben, konsequent bleiben und ihn zum richtigen Zeitpunkt loben sowie belohnen. Springt für Ihren Vierbeiner etwas heraus, wird er sich hochmotiviert an die Aufgabe machen. Ein bewährtes Hilfsmittel in der Hundeausbildung ist der Clicker. Nähere Informationen dazu finden Sie oben im Ratgeber.
Setzen Sie auf gewaltfreie Hundeerziehung und wenden Sie das Prinzip der positiven Verstärkung an. Das bedeutet: Belohnen Sie erwünschtes Verhalten und ignorieren Sie Fehlversuche. Überfordern Sie das Tier nicht und achten Sie darauf, dass es immer mit Spaß bei der Sache ist. Falls etwas partout nicht klappt, ist es der falsche Trick für Ihren Hund. Suchen Sie dann am besten eine neue Herausforderung für Ihren Liebling, die besser zu ihm passt.
Wie kann man einem Hund eine Rolle beibringen?
Mit einem feinen Leckerli und etwas Geduld schafft es fast jeder Hund, eine Rolle zu machen. Vorausgesetzt: Ihr Vierbeiner beherrscht die Grundkommandos „Sitz“, „Platz“ sowie „Bleib“ und legt sich gerne mal auf den Rücken.
Geben Sie Ihrem Hund das Kommando „Platz“. Liegt er vor Ihnen, halten Sie ihm ein Leckerli direkt vor die Nase, sodass er es fast berührt. Bewegen Sie dann Ihre Hand mit dem Leckerli langsam in die Richtung, in die er sich drehen soll. Führen Sie Ihre Hand hinter seinen Kopf und an seinem Rücken entlang. Im Idealfall dreht sich Ihr Hund automatisch herum, um das Leckerli nicht zu verlieren. Sie können ihm am Anfang mit der anderen Hand helfen, sich auf die Seite zu rollen. Belohnen Sie am Anfang schon kleine Fortschritte und später nur noch korrekt ausgeführte Rollen.
Marlis Reisenauer, 09.09.2024
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