Hauttumor beim Hund: Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Kosten
Das Wichtigste in Kürze
-
Kleine Hautveränderungen beim Hund können durch die Sonne, Luftverschmutzung oder Veranlagung entstehen.
-
Nicht jeder Fleck auf beziehungsweise jeder Knubbel unter der Haut ist ein bösartiger Tumor.
-
Als Hundebesitzer können Sie den Unterschied zwischen einem gut- und einem bösartigen Hauttumor kaum erkennen – lassen Sie Veränderungen daher unbedingt von einem Tierarzt abklären.
-
Die Behandlung von Hauttumoren beim Hund ist in der Regel teuer – mit einer Hundekrankenversicherung von DA Direkt sinkt Ihr Eigenanteil bzw. je nach Tarif, ist gar kein Eigenanteil mehr zu zahlen.
Verschiedene Ursachen für Hautveränderungen beim Hund
Kleine Wucherungen auf der Haut kommen bei Hunden häufig vor. Viele davon sind gutartige Hauttumore, nur etwa 20 bis 40 Prozent sind bösartig. Je früher ein Tierarzt die Krankheit diagnostiziert und behandelt, umso besser sind die Chancen auf vollständige Heilung. Wie Sie einen Hauttumor beim Hund erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Dadurch entstehen Hauttumoren beim Hund
Wie beim Menschen ist die Haut auch das größte Organ des Hundes. Diese Ursachen kommen für Hauttumoren infrage:
-
UV-Strahlen können Ihrem Vierbeiner schaden – vor allem, wenn er ein weißes Fell hat.
-
Umweltgifte wie Luftverschmutzung und Chemikalien können Wucherungen auf der Haut auslösen.
-
In manchen Fällen liegt eine genetische Veranlagung vor.
Übrigens: Ältere Hunde sind stärker gefährdet, an einem Hauttumor zu erkranken. Auch bestimmte Hunderassen wie der Deutsche Boxer, der Golden Retriever, der Beagle, der Dackel und der Berner Sennenhund sind etwas anfälliger dafür.
So erkennen Sie einen Hauttumor bei Ihrem Vierbeiner
Hauttumoren bei Hunden können unterschiedlich aussehen. Wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner schmusen oder ihn streicheln, nutzen Sie die Gelegenheit und kontrollieren Sie seine Haut. Achten Sie dabei auf folgende Veränderungen, diese können Symptome für einen Hauttumor sein:
- Kleine Knoten auf der Hautoberfläche
- Verdickungen und bewegliche Knubbel unter der Haut
- Veränderte Muttermale oder schwarze Flecken
In folgenden Fällen ist ein Tierarzt-Besuch ratsam:
- Kleine Verletzungen Ihres Haustiers heilen lange nicht und bluten nach.
- Ihr Hund hat stark an Gewicht verloren.
- Er kratzt sich verstärkt an einigen Körperstellen oder knabbert daran.
- Ihr Vierbeiner leidet an Brechdurchfall und / oder hat Blut im Stuhl.
- Er ist schlapp und tobt nicht mehr gerne herum.
Nur der Tierarzt kann feststellen, ob Ihr Hund tatsächlich an einem Hauttumor leidet, Hautkrebs oder eine andere gesundheitliche Ursache vorliegt.
Bei welchen Krankheiten Ihres Vierbeiners Sie auch einen Tierarzt aufsuchen sollten, lesen Sie im entsprechenden Ratgeber.
Diagnose eines Tumors beim Tierarzt
Der Tierarzt schaut sich die Hautveränderungen beim Hund genau an, tastet das umliegende Gewebe ab und prüft, ob sich zum Beispiel ein Knoten unter der Haut verschieben lässt. Um festzustellen, ob es sich um Krebs handelt, nimmt er in der Regel eine kleine Gewebeprobe mit einer sehr feinen Kanüle. Diese Form der Diagnose nennen Tierärzte Zytologie. Unter dem Mikroskop betrachtet der Arzt die Zellen genauer und erkennt, ob tatsächlich Hautkrebs vorliegt.
Reicht dies nicht aus, um zu erkennen, ob die Zellen verändert sind, führt er eine Biopsie durch. Das bedeutet: Er nimmt eine größere Gewebeprobe und lässt sie von einem spezialisierten Labor untersuchen.
Liegt ein Hauttumor beim Hund vor, prüft der Tierarzt, ob dieser bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Dazu tastet er die Lymphknoten ab und macht Röntgenaufnahmen von der Lunge und der Leber. Vom Ergebnis dieser Untersuchung hängt ab, welche Therapie zur Behandlung infrage kommt.
Arten von Hauttumoren beim Hund
Fließtext Hauttumoren kommen bei Vierbeinern in unterschiedlichen Formen vor. Dabei unterscheiden Tierärzte gutartige und bösartige Tumor-Arten.
Gutartige Hauttumoren beim Hund
Gutartige Tumoren (auch benigne Tumoren) wachsen langsam, sind örtlich begrenzt und bilden keine Metastasen.
Papillom (Warze)
Dabei handelt es um einen harmlosen Hauttumor beim Hund. Junghunde sind davon betroffen, wenn sie sich mit einem bestimmten Virus anstecken. Tierärzte sprechen dann von Papillomatose. Vor allem Tiere mit einem geschwächten Immunsystem können daran erkranken. Die flachen, rissigen Warzen sind zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern groß. Sie kommen zum Beispiel an der Mundschleimhaut, den Augenlidern, Ohren, Gliedmaßen und äußeren Geschlechtsorganen vor. Innerhalb von drei Monaten verschwinden die Warzen häufig spontan.
Bei älteren Tieren treten diese Hauttumoren seltener auf. Auch wenn Papillome meist unbedenklich sind, empfehlen Tierärzte, sie operativ entfernen zu lassen, wenn sie den Hund stören und er daran kratzt oder beißt.
Basalzelltumoren (Basaliom)
Hunde mittleren Alters leiden häufiger an Basalzelltumoren. Rassen wie Cocker-Spaniel und Pudel sind anfälliger dafür. Die knopfartigen Gebilde kommen meist an Kopf und Hals vor. Die Tumoren sind in der Regel chirurgisch gut zu entfernen.
Tumoren des Fettgewebes
Vor allem ältere Hunde haben Tumoren in der Unterhaut – sie werden auch Lipome genannt. Die weichen Knubbel, die unterschiedlich groß werden können, lassen sich unter der Haut leicht verschieben. In der Regel beeinträchtigen sie die Gesundheit des Hundes nicht. Sollten sie jedoch an Größe zunehmen und das Tier in seiner Beweglichkeit einschränken, muss sie der Tierarzt entfernen.
Bösartige Hauttumoren beim Hund
Bösartige (auch maligne) Tumoren wachsen „invasiv“ beziehungsweise „destruktiv“. Das bedeutet: Sie breiten sich in umliegendes Gewebe aus und zerstören es. Außerdem können sich Metastasen in anderen Körperregionen bilden.
Mastzelltumoren
Dies ist der häufigste Hauttumor bei Hunden, der in jedem Alter auftreten kann. Boxer sind etwas häufiger davon betroffen als andere Rassen. Mastzelltumoren bilden sich zum Beispiel an den Gliedmaßen, am Kopf, am Rumpf und im Genitalbereich. Häufig streut diese Tumorart und es entstehen Metastasen im Körper. Hat der Tierarzt einen Mastzelltumor diagnostiziert, empfiehlt er eine Operation, um ihn großflächig zu entfernen. Zusätzlich ist eine Strahlen- und Chemotherapie nötig, um den Tumor vollständig loszuwerden.
Plattenepithelkarzinome
Dieser bösartige Hauttumor tritt häufig bei Hunden auf, die eine sehr helle Haut haben. Er wächst im Maul, an den Zehen und im Bereich der Milchleisten. Die Geschwüre sind flach oder erheben sich blumenkohlartig auf der Haut. Dabei bilden sie nur selten Metastasen. Tierärzte entfernen das Karzinom in einem chirurgischen Eingriff.
Melanome
Solche Hauttumoren können sowohl bös- als auch gutartig sein. Treten sie auf der behaarten Haut auf, sind nur etwa 25 bis 50 Prozent der Melanome bösartig. Im Bereich der Zehen und der Maulhöhle ist das häufiger der Fall. Dann streuen die malignen Melanome (auch schwarzer Hautkrebs genannt) meist in Lymphknoten, Lunge und andere Organe und bilden Metastasen. Dagegen hilft nur eine chirurgische Entfernung und anschließende Bestrahlung sowie Chemotherapie.
Weichteilsarkome
Weichteil- oder Spindelzellsarkome beim Hund entstehen im Bindegewebe – dessen Zellen sehen unter dem Mikroskop spindelförmig aus. Solche Tumoren können unter der Haut, aber auch zwischen den Muskeln und Organen wachsen. Sie lassen sich nur schwer vom umliegenden Gewebe abgrenzen. Deshalb entfernen sie Tierärzte großflächig – am besten bevor sie Metastasen bilden.
Behandlungsmöglichkeiten von Hauttumoren beim Hund
Operation
Kleine Hauttumoren entfernt der Tierarzt in der Regel komplett. Ist der Krebs gutartig oder hat er noch nicht gestreut, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er nicht wieder kommt.
Bei größeren Hauttumoren ist es schwieriger für den Tierarzt, alle Krebszellen auch aus dem umliegenden Gewebe zu erwischen. Häufig sind auch die Lymphknoten betroffen und müssen ebenfalls entfernt werden, damit sich der Krebs nicht weiter ausbreitet.
Chemo- und Strahlentherapie
Neben dem chirurgischen Eingriff kommen bei malignen Hauttumoren häufig auch die Chemotherapie und die Strahlentherapie zum Einsatz. Mithilfe der Chemotherapie versucht der Tierarzt zu verhindern, dass sich Metastasen weiter ausbreiten.
Eine Strahlentherapie setzt er ein, um einen Tumor vor einem chirurgischen Eingriff zu verkleinern. Die Therapie wird nach der OP fortgesetzt, um noch vorhandene Krebszellen zu zerstören.
Die dendritische Zelltherapie
Tierärzte haben bei einigen Krebsformen auch mit der dendritischen Zelltherapie Erfolge erzielt. Die Behandlungsform kommt aus der Humanmedizin und wird seit ca. 15 Jahren auch bei Hunden angewendet. Dabei wird dem Tier Blut entnommen und im Labor sogenannte dendritische Zellen „gezüchtet“. So nennen Ärzte bestimmte Zellen des Immunsystems, die Erreger und Krebszellen im Körper erkennen und bekämpfen. Der Tierarzt injiziert dem Tier anschließend die frischen Zellen. Das Immunsystem wird so gestärkt und kann besser nach Tumorzellen im Körper suchen und sie ausschalten.
Lebenserwartung bei einem Hund mit Hauttumor
Wie lange ein Hund mit einem Hauttumor lebt, hängt ab ...
-
von der Art des Tumors
-
von der Größe des Tumors
-
vom Alter des Tiers
Ein gutartiger Hauttumor hat keinen Einfluss auf die Lebenserwartung Ihres Vierbeiners. Wird ein bösartiger Hauttumor frühzeitig entdeckt und behandelt, stehen die Chancen auf Heilung ebenfalls gut. Das ist vor allem der Fall, wenn der Tierarzt den Tumor vollständig entfernt, noch bevor dieser gestreut hat.
Ein jüngerer Hund wird eher wieder gesund als ein älteres Tier. Hat der Hund eine Tumorbehandlung hinter sich, lebt er im Durchschnitt noch mindestens zwei Jahre ohne Einschränkungen. Bricht der Tumor an einer anderen Stelle erneut aus, sinkt die Lebenserwartung.
Hauttumor beim Hund vorbeugen: Das können Sie tun
Wie bei den meisten Tumorarten können Sie Ihren Hund nicht vollständig vor Hautkrebs schützen. Vierbeiner jeder Rasse und jeden Alters können davon betroffen sein. Mit ein paar Vorkehrungen senken Sie jedoch das Risiko, dass Ihr Liebling schwer an einem Hauttumor erkrankt:
- Gehen Sie mit ihm nicht bei starker Sonneneinstrahlung spazieren (zum Beispiel im Sommer zur Mittagszeit). Selbst wenn er ein dichtes Fell hat, schützt es ihn nicht ausreichend vor gefährlichen UV-Strahlen.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht an Chemikalien und andere giftige Stoffe gelangt.
- Kontrollieren Sie regelmäßig seine Haut und tasten Sie sie sorgfältig ab. Bei äußerlichen Hautveränderungen oder wenn Sie eine Geschwulst unter der Haut ertasten, gehen Sie zu Ihrem Tierarzt und klären Sie ab, ob Ihr Hund an einem Tumor leidet. Je schneller er behandelt wird, umso größer sind seine Chancen, dass er vollständig gesund wird.
Kosten der Behandlung von Hauttumoren beim Hund
Die Entfernung eines Hauttumors beim Hund kostet mindestens 400 Euro. Bei größeren Operationen und zusätzlichen Behandlungen wie Strahlen- und Chemotherapie müssen Sie mit Kosten von 1.000 Euro und mehr rechnen.
Tierärzte in Deutschland rechnen ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Tierärzte ab. Dabei dürfen sie für jede Leistungen zwischen dem ein- und vierfachen Satz verlangen. Wie viel eine OP kostet, hängt auch vom Zeitaufwand, der Schwierigkeit des Eingriffs und den Preisen der Praxis ab.
Gut zu wissen: Die Hundekrankenversicherung von DA Direkt übernimmt auch die Kosten für die Tumorentfernung bei Ihrem Vierbeiner in unbegrenzter Höhe.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Hauttumor beim Hund“
Ich habe bei meinem Welpen einen Knubbel unter der Haut entdeckt: Was kann ich tun?
Welpen haben immer wieder mal Knubbel und Knötchen unter der Haut, die Sie ertasten können. Das muss kein Grund zur Sorge sein. Häufig handelt es sich dabei um verstopfte Talgdrüsen oder gutartige Lipome. Da es jedoch schwierig ist, den Unterschied zu einem bösartigen Hauttumor festzustellen, bringen Sie Ihren kleinen Liebling unbedingt zu einem Tierarzt. Er klärt rasch ab, was sich hinter dem Knubbel verbirgt. Dann haben Sie schnell Gewissheit, dass die Geschwulst harmlos ist, oder Sie gewinnen wertvolle Zeit, wenn ein Tumor schnell behandelt werden muss.
Welche Hauttumoren kommen beim Hund häufig vor?
Zu den Hauttumoren, die Vierbeiner häufig bekommen, gehören:
-
Mastzelltumoren
-
Plattenepithelkarzinome
-
Basalzelltumoren
-
Lipome
-
Papillome
-
Weichteilsarkome
-
Melanome
Wie werden Hauttumoren beim Hund behandelt?
Das kommt auf die Art und Größe des Hauttumors an. Bei einem bösartigen Tumor raten Tierärzte häufig zu einer chirurgischen Entfernung. Zusätzlich können auch eine Chemotherapie, eine Strahlentherapie oder die dendritische Zelltherapie helfen, einen Tumor zu verkleinern und Krebszellen zu zerstören. Gutartige Tumoren, die den Hund nicht stören, müssen nicht zwangsläufig entfernt werden.
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einem Hund mit einem Hauttumor?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Wird ein bösartiger Hauttumor in einem frühen Stadium entdeckt und vollständig entfernt, stehen die Chancen gut, dass das Tier geheilt ist und der Krebs nicht wiederkehrt. Je größer der Tumor ist und je später er behandelt wird, umso höher ist die Sterblichkeit. Die Lebenserwartung hängt auch vom Alter, der Rasse und der Gesundheit des Hundes ab.
Was kostet die Behandlung von Hautkrebs beim Hund?
Für die Behandlung von Hauttumoren müssen Sie mit Kosten ab etwa 400 Euro rechnen. So viel verlangen Tierärzte für die Entfernung einer kleinen Geschwulst. Wenn der Tierarzt einen größeren Tumor chirurgisch entfernt und zusätzlich eine Bestrahlung beziehungsweise Chemotherapie nötig ist, kommen Kosten von mehr als 1.000 Euro auf Sie zu. Mit der Hundekrankenversicherung von DA Direkt können Sie sich gegen hohe Behandlungskosten durch eine Tumorentfernung absichern.
Marlis Reisenauer, 07.08.2024
Die neue Hundekrankenversicherung für Ihren Liebling
-
Inklusive OP-Schutz
Und ambulante & stationäre Behandlungen -
Freie Tierarzt- und Klinikwahl
Gehen Sie zum Tierarzt Ihres Vertrauens -
Erstattung bis 4-facher GOT-Satz
Maximum der Gebührenordnung der Tierärzte