Die Katze ist verletzt: So helfen Sie Ihrer Fellnase
Das Wichtigste in Kürze
- Samtpfoten, die viel draußen unterwegs sind, ziehen sich häufig Verletzungen an den Pfoten, am Schwanz oder an der Zunge zu.
- Haben Sie den Verdacht, dass sich Ihre Katze verletzt hat, bringen Sie sie zur Sicherheit immer zum Tierarzt.
- Auch bei typischen Krankheiten wie Katzenschnupfen oder Ohrmilbenbefall benötigt Ihr Liebling die richtige tiermedizinische Therapie, um wieder schnell gesund zu werden.
Verletzte Katze: Das ist zu tun
Wann muss man mit Katzen zum Tierarzt?
- Ihre Katze ist sehr müde, schläft mehr als sonst und spielt nicht mehr so viel.
- Sie ist passiver und bewegt sich weniger als vorher. Erhöhte Lieblingsplätze wie den Kratzbaum und die Schränke interessieren sie nicht mehr.
- Sie vernachlässigt ihre Pflege, vor allem an schwer zugänglichen Stellen am Rücken oder dem Analbereich.
- Sie wird unsauber und benutzt ihre Toilette nicht mehr so zuverlässig.
- Ihr Verhalten ändert sich: Sie miaut viel, reagiert aggressiv auf Berührungen, faucht und beißt.
Finden Sie Ihre Katze bewusstlos vor, müssen Sie sofort mit Erste-Hilfe-Maßnahmen starten. Wie Sie Ihrer Katze bei häufigen Verletzungen helfen, lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Verletzte Pfote
- Kleinere Verletzung: Reinigen Sie die Wunde mit sauberem Wasser und geben Sie ein mildes Desinfektionsmittel darauf. Ohne Verband heilt sie am besten ab.
- Größere Verletzung: Blutet die Pfote stark, säubern Sie sie die Wunde nicht, damit es nicht noch mehr blutet. Lässt sich Ihre Katze anfassen, legen Sie ihr einen Pfotenverband an, um die Blutung zu stillen. Bringen Sie die Katze in jedem Fall möglichst schnell zu einem Tierarzt.
- Kontrollieren Sie, ob sich grober Schmutz in der Wunde befindet und entfernen Sie diesen.
- Sehen Sie einen Fremdkörper in der Wunde, ziehen Sie ihn vorsichtig heraus.
- Legen Sie Mullbinden in die Zehenzwischenräume, um Reibungen und Druckstellen zu vermeiden.
- Vor allem offene Blutgefäße müssen Sie gut polstern, damit die Blutung gestillt ist, bis Sie beim Tierarzt ankommen.
- Umwickeln Sie die Pfote einschließlich des darüber liegenden Gelenks mit einem Verband. Achten Sie darauf, dass dieser nicht zu fest und nicht zu locker sitzt.
- Verwenden Sie selbstklebende Binden oder fixieren Sie den Verband mit Heftklammern oder Klebestreifen.
- Ein Pfotenschutz, erhältlich in Läden für Tierbedarf, über dem Verband verhindert Verschmutzungen.
Verletzte Zunge
Stellt er nur eine leichte Verletzung fest, heilt die Wunde in der Regel von selbst. Er verschreibt Ihrer Katze möglicherweise ein Antibiotikum, das eine Entzündung verhindert, und Schmerzmittel, damit Ihr Liebling nicht so leidet und besser trinken bzw. fressen kann.
Manchmal reißt die Zunge auch ein oder ein Stück wird bei einer Rangelei herausgerissen. In dem Fall wird der Tierarzt den Riss unter Vollnarkose nähen oder einen chirurgischen Eingriff vornehmen, um den Rest der Zunge zu retten. Damit Ihr Tier genug Flüssigkeit zu sich nimmt, wird es wahrscheinlich ein paar Tage beim Tierarzt bleiben und eine Infusion bekommen.
Verletzung am Schwanz
Das können Sie tun:
- Beobachten Sie Ihre Katze genau. Schleift Sie den Schwanz hinterher und läuft sie unkoordiniert, kann der Schwanz gebrochen sein.
- Untersuchen Sie vorsichtig den Schwanz Ihres Tiers. Achten Sie auf empfindliche, geschwollene und gerötete Stellen. Ziehen Sie dabei nicht am Schwanz, um die sensiblen Sehnen und Nerven nicht zu beschädigen.
- Wenn Sie vermuten, dass sich Ihre Katze den Schwanz verletzt hat, bringen Sie sie zum Tierarzt.
- Wickeln Sie sie dazu in ein Handtuch und legen Sie sie in eine Transportbox. Beruhigen Sie das Tier, indem Sie sanft mit ihm sprechen.
Der Tierarzt untersucht das Tier und verschreibt ihm bei offenen Wunden wahrscheinlich Antibiotika, um einer Entzündung vorzubeugen. Manchmal muss der Tierarzt einen chirurgischen Eingriff vornehmen. Bei schweren Verletzungen, zum Beispiel wenn der Schwanz gelähmt ist oder an einer Stelle fast komplett durchtrennt ist, wird er eine teilweise oder komplette Amputation vorschlagen. Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen: Ihre Katze gewöhnt sich nach einiger Zeit daran und wird dadurch kaum eingeschränkt sein.
Übrigens: Eine Katzenkrankenversicherung wie die von DA Direkt übernimmt die Tierarztkosten, wenn Sich Ihr Liebling verletzt hat – je nach Tarif bis zu 100 Prozent.
Hilfe bei Katzenschnupfen, Ohrmilben und Co.
Katzenschnupfen
Behandlung von Katzenschnupfen
- Hat Ihre Fellnase einen Katzschnupfen, behalten Sie sie ein paar Tage im Haus – so kann sich ihr Immunsystem erholen und sie steckt keine Artgenossen an.
- Haben Sie noch andere Katzen, halten sie das kranke Tier einige Tage von den gesunden fern.
- Hat die kranke Katze Entzündungen im Maul und Rachen, bieten Sie ihr weiches Futter an, das sie zerkleinern und etwas anwärmen.
Chronische Darmentzündung bei Katzen
(Inflammatory Bowel Disease). Diese Erkrankung kommt auch bei anderen Lebewesen vor – beim Menschen ist sie als Morbus Crohn bekannt. Die Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Tiermediziner gehen davon aus, dass eine Veranlagung, aber auch eine Autoimmunreaktion die Erkrankung auslösen kann.Katzen, die unter IBD leiden, haben häufig diese Symptome:
- Durchfall
- Erbrechen
- Blut im Stuhl
- Blähungen
- Appetitmangel und Gewichtsverlust
- Mattes Fell
Bindehautentzündung bei der Katze
Eine infektiöse Bindehautentzündung wird durch Viren, Pilze oder Bakterien verursacht. Sie ist sehr ansteckend – nicht nur für andere Katzen, sondern auch für den Menschen. Eine nicht-infektiöse Entzündung kann durch Zugluft, Allergien oder eine Verletzung am Auge ausgelöst werden. Bleibt die Entzündung unbehandelt, kann sie zu schweren Folgeschäden führen: Die Katze kann erblinden oder ihr Auge verlieren.
Gut zu wissen: Bei einer schweren Bindehautentzündung Ihrer Katze sollten Sie keine Hausmittel anwenden, sondern die vom Tierarzt verordneten Medikamente verabreichen. Ist die Ursache einer leichten Entzündung zum Beispiel eine Allergie, können Sie ein entzündetes Auge mit einem Schwarzteebeutel kühlen. Brühen Sie dazu den Beutel mit heißem Wasser auf und stellen Sie ihn anschließend im Kühlschrank kalt. Verwenden Sie nicht Kamillentee dafür, da winzige Härchen auf dem Beutel das erkrankte Auge zusätzlich reizen können.
Ohrmilben bei der Katze
- Sie schüttelt den Kopf oder hält ihn schräg.
- Ein unangenehmer Geruch geht von dem Ohr aus.
- Die Haut am Ohr ist gerötet.
- Die Katze ist unruhig oder lethargisch.
- Sie schrubbt und reibt an den Ohren.
- Sie verliert Gewicht.
- Im fortgeschrittenen Stadium sind gelbe und braune Ablagerungen im Inneren des Ohrs zu sehen.
Häufige Fragen und Antworten rund um Verletzungen und Krankheiten der Katze
Die Katze ist an der Pfote verletzt: Was ist zu tun?
Wie gebe ich meiner Katze eine Tablette?
- Zerkleinern Sie die Tabletten mit dem Mörser und mischen Sie das Pulver mit Katzenpaste, Wasser oder Futter.
- Lösen Sie die Tablette in Wasser auf. Nehmen Sie dann eine Spritze ohne Nadel und verabreichen Sie damit die Mischung Ihrem Tier.
- Verstecken Sie die ganze Tablette in einem Leckerli für Ihre Mieze.
- Geben Sie Ihrer Katze die Tablette direkt ins Maul. Halten Sie dazu das Tier gut fest, öffnen Sie mit einer Hand das Maul der Katze und legen Sie die Tablette hinten auf der Zunge der Katze ab.
- Alternativ fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem sogenannten Tablettengeber. Er sieht so ähnlich aus wie eine Spritze. Sie ziehen zunächst Wasser damit auf und klemmen die Tablette vorne an der Öffnung ein. Den Eingeber führen Sie ins Maul der Katze ein, bis die Tablette weit hinten ist. Drücken Sie vorne am Eingeber, damit sich die Tablette löst. So schluckt die Katzte die Pille zusammen mit dem Wasser.
Warum muss man Katzen entwurmen?
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