Spurhalteassistent: So nützlich ist das elektronische System
Das Wichtigste in Kürze
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Fahrspursysteme wie der Spurhalteassistent und der Spurwechselassistent unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen und verhindern Unfälle.
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Der Spurhalteassistent warnt den Fahrer, wenn er von der Spur abweicht und sich der Markierung am Straßenrand nähert.
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Spurwechselassistenten machen den Fahrzeuglenker darauf aufmerksam, wenn sich beim Abbiegen andere Verkehrsteilnehmer im toten Winkel befinden.
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Viele der Systeme lassen sich auch nachträglich in Ihr Fahrzeug einbauen.
Fahrspurassistenten reduzieren Unfälle
Eine Schrecksekunde auf der Landstraße: Das Fahrzeug vor Ihnen fährt immer näher an die Markierungslinie am Straßenrand heran. Im nächsten Moment korrigiert es die Fahrtrichtung. Zum Glück ist diesmal nichts passiert. Möglicherweise hat der Spurhalteassistent eingegriffen und einen Unfall verhindert. Wie solche Systeme funktionieren und die Straßen sicherer machen, erfahren Sie im Ratgeber.
Von der Fahrspur abweichen: eine häufige Unfallursache
Knapp 40 Prozent aller Unfälle passieren laut dem ADAC, wenn Fahrzeuge von der Spur abkommen. Etwa zwei Drittel davon ereignen sich auf gerader Strecke. Meistens ist der Fahrer einen Moment lang unaufmerksam, etwa weil er vom Beifahrer abgelenkt wird und verlässt unbeabsichtigt die Spur. Wie gefährlich Ablenkung am Steuer ist, untersucht auch die jährliche Studie von DA Direkt.
Auch Sekundenschlaf führt häufig dazu, dass ein Fahrer von der Fahrbahn abkommt. Lenkt er im nächsten Augenblick zu stark gegen, gerät er leicht auf die Gegenfahrbahn. Die Folge sind häufig schwere Kollisionen mit verletzten Personen und Totalschaden am Fahrzeug. Kommt der Fahrer rechts von der Fahrbahn ab, kann sich das Auto überschlagen. Spurassistenten können solche Unfälle reduzieren. Forscher fanden heraus, dass sich ein Viertel der Pkw-Unfälle durch Fahrassistenzsysteme verhindern lässt.
Was macht ein Spurhalteassistent?
Ein Spurhalteassistent erkennt, ob ein Fahrzeug unbeabsichtigt die Spur zu verlassen droht. Je nach System …
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warnt es den Fahrer, damit dieser den Wagen wieder in die richtige Position lenkt oder
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der Assistent greift selbst in die Lenkung ein und verhindert, dass das Auto von der Spur abkommt.
Übrigens: Seit 2022 sind aktive Spurhalteassistenten, auch Notfall-Spurhalteassistenten genannt, in neuen Fahrzeugtypen in der Europäischen Union Pflicht. Ab 2024 müssen sogar alle neuen Pkw, die in der EU verkauft werden, mit dem elektronischen Helfer ausgestattet sein.
Funktion des Spurhalteassistenten
Ein Spurassistent nutzt zum Beispiel eine Videokamera, die hinter der Windschutzscheibe montiert ist. Damit überwacht er die Markierungen am Fahrbahnrand und vergleicht sie mit der Position des Fahrzeugs in der Spur. Nähert sich der Wagen den Markierungen am Straßenrand, schaltet sich das System ein. Es warnt den Fahrer, die Position zu korrigieren, oder lenkt selbstständig gegen.
Übrigens: Will der Fahrer ein anderes Auto überholen und setzt den Blinker, bleibt die Warnung aus. Das System erkennt, was der Fahrer vorhat.
Auf der Straße unterstützt Sie der Spurassistent – und im Notfall die DA Direkt Kfz-Versicherungen
Passive und aktive Fahrspurassistenten
Passiver Spurassisten
Ein sogenannter „Spurverlassenswarner“ zählt zu den passiven Assistenten. Er macht den Fahrer mit einem optischen oder akustischen Signal darauf aufmerksam, wenn dieser die Spur nicht hält. Manche Systeme sind auch mit dem Lenkrad verbunden: Dieses beginnt zu vibrieren, wenn der Fahrer vom Kurs abweicht. Andere Assistenten warnen über Vibrationen im Fahrersitz.
Der Fahrzeuglenker muss daraufhin die Position des Autos selbst korrigieren. Das ist auch der Nachteil des Systems: Wenn der Fahrer zu stark gegenlenkt oder trotz Warnung nicht rechtzeitig reagiert, kann es dennoch zum Unfall kommen.
Aktiver Spurassistent
Ein aktiver Spurhalteassistent, auch Notfall-Spurhalteassistent, übernimmt die Lenkung und steuert sanft gegen. Moderne Systeme bremsen das Fahrzeug zudem leicht ab, wenn es die Fahrbahnlinie überschreitet. Trotzdem behält der Fahrer die Verantwortung, da er den elektronischen Helfer jederzeit übersteuern kann.
Adaptiver Spurhalteassistent
Bei vielen Systemen können Sie einen adaptiven Spurhalteassistenten zuschalten. Er hält das Fahrzeug stets mittig in einer idealen Spur, die er vorher berechnet hat. Manche Fahrer empfinden es jedoch als störend, wenn der Assistent ständig kleine Lenkeingriffe vornimmt.
Gut zu wissen: Sowohl passive als auch aktive Spurhalteassistenten schalten sich erst bei Geschwindigkeiten ab 60 km/h ein.
Der Spurwechselassistent: hilfreich beim Fahrbahnwechsel
Der Spurwechselassistent ist ein weiteres nützliches Fahrassistenzsystem, das Sie am Steuer unterstützt. Wollen Sie zum Beispiel ein Fahrzeug links überholen oder rechts abbiegen, besteht die Gefahr, dass Verkehrsteilnehmer hinter Ihnen in den toten Winkel geraten. Das bedeutet: In einem bestimmten Bereich sind andere Fahrzeuge oder Personen trotz Außen- und Rückspiegel für Sie nicht sichtbar.
Der Spurwechselassistent, auch Toter-Winkel-Assistent oder Abbiegeassistent genannt, erkennt mithilfe von Radarsensoren, ob sich jemand in diesem Bereich befindet. Das System warnt Sie zum Beispiel mit einem Leuchtsymbol am Seitenspiegel. Andere Assistenten senden ein akustisches Warnsignal oder lassen das Lenkrad vibrieren. So werden Sie auf die Gefahr aufmerksam und können abbremsen oder einen Überholvorgang abbrechen. Einige Systeme verringern die Geschwindigkeit Ihres Fahrzeugs bei Gefahr automatisch.
Aktive Spurwechselassistenten etwa von Mercedes, BMW, VW oder Tesla übernehmen den Spurwechsel komplett für Sie. Setzen Sie den Blinker zum Abbiegen, erkennt das System, was Sie vorhaben und wechselt eigenständig auf die Nebenfahrbahn.
Gut zu wissen: Ab Juli 2022 ist der Tote-Winkel-Assistent für neu zugelassene Bus- und Lkw-Typen ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht in Deutschland Pflicht. Ab 2024 gilt das für alle neuen Fahrzeuge dieser Kategorie. Ziel ist es, die Unfälle beim Spurwechsel, in die häufig Lkw verwickelt sind, zu reduzieren.
Wie andere Assistenzsysteme, zum Beispiel der Bremsassistent, der Parkassistent oder der Tempomat funktionieren, lesen Sie in den entsprechenden DA Direkt Ratgebern.
Wer haftet bei einem Unfall mit einem Spurassistenten?
Fahrspurassistenten ersetzen den Fahrer nicht. Hinter dem Steuer tragen immer Sie die Verantwortung, wenn trotz des elektronischen Assistenten ein Unfall passiert. Sie haften für Schäden an Dritten. Das bedeutet: Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt zum Beispiel die Kosten für Reparaturen am anderen Fahrzeug oder medizinische Behandlungen verletzter Personen.
Haben Sie zu wenige Pausen während der Fahrt eingelegt und sind deswegen kurz eingenickt, kann Ihnen Ihre Versicherung grobe Fahrlässigkeit vorwerfen und Sie in Regress nehmen. Das heißt, Sie müssen einen Teil der Leistungen zurückzahlen.
Tipp: Fahren Sie immer ausgeschlafen los, bleiben Sie konzentriert und aufmerksam, um sofort eingreifen zu können. Lassen Sie sich nicht von Mitfahrern oder dem Smartphone ablenken, wenn Sie am Steuer sitzen.
Spurhalte- und Spurwechselassistent nachrüsten
Fahrspurassistenten werden mittlerweile in vielen neuen Fahrzeugen serienmäßig verbaut. Wenn Sie einen älteren Wagen besitzen, können Sie verschiedene Systeme auch noch nachträglich einbauen.
Passive Spurassistenten lassen sich vergleichsweise einfach nachrüsten. Eine Kamera an der Frontscheibe reicht in der Regel aus, um den Fahrbahnrand zu erfassen. Viele Hersteller bieten entsprechende Nachrüst-Sets an. Erkundigen Sie sich vorher in einer Fachwerkstatt, ob Sie in Ihrem Fahrzeug einen Spurassistenten nachträglich installieren können.
Aktive Spurhalteassistenten, die mit der Elektronik verbunden sind und in die Lenkung eingreifen, sind allerdings aufwändig und teuer nachzurüsten.
Inzwischen gibt es auch Apps für das Smartphone, die die Funktion eines Spurhalteassistenten übernehmen sollen. Verkehrsexperten sehen solche Apps jedoch kritisch. Zwar erkennt die Anwendung per Smartphone-Kamera die Fahrspur. Sie merkt aber nicht, in welche Richtung Sie gerade lenken und kann Ihre Position nicht zuverlässig mit der Spur abgleichen.
Tipps zur Anschaffung eines neuen Spurhaltesystems
Experten empfehlen, zum Beispiel darauf zu achten:
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Das System muss auch einen Straßenrand ohne Markierungen erkennen – denn vor allem bei schlecht befestigten Fahrbahnen passieren häufig schwere Unfälle.
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Der Assistent sollte sich automatisch ab einer bestimmten Geschwindigkeit aktivieren.
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Eine manuelle Abschaltung sollte nicht möglich sein.
Spurwechselassistenten nachträglich einbauen
Auch einen Spurwechselassistenten können Sie in Ihrem Auto nachrüsten. Wenden Sie sich dazu am besten an eine Fachwerkstatt. Für ältere Lkw, in die ein Abbiegeassistent nachträglich eingebaut werden soll, hat die Bundesregierung ein Förderprogramm aufgelegt, das noch bis Ende 2024 läuft.
Häufige Fragen und Antworten rund um den Spurhalteassistenten
Was ist ein Spurhalteassistent?
Das Fahrassistenzsystem unterstützt Sie dabei, Ihr Auto in der Spur zu halten. So sinkt das Risiko von Kollisionen mit Fahrzeugen auf der Nebenfahrbahn. Passive Assistenten warnen lediglich, wenn Sie die Spur unbeabsichtigt verlassen. Aktive Assistenten greifen in die Lenkung ein und korrigieren den Kurs des Fahrzeugs.
Was ist ein Spurwechselassistent?
Dieser Assistent überwacht den toten Winkel, also den Bereich um Ihr Fahrzeug herum, der trotz Seiten- und Rückspiegel nicht einsehbar ist. Das System hilft Ihnen beim Spurwechsel und warnt, wenn sich Verkehrsteilnehmer im toten Winkel befinden.
Was ist Sekundenschlaf?
Ist ein Fahrer übermüdet und setzt sich ans Steuer, kann es passieren, dass er während der Fahrt für wenige Augenblicke einnickt. Das kommt vor allem vor, wenn es sehr warm im Auto ist oder die Fahrt bei wenig Verkehr oder nachts besonders eintönig verläuft. Fallen dem unausgeschlafenen Fahrer kurz die Augen zu, ist das Risiko, von der Spur abzukommen und einen Unfall zu verursachen, besonders groß.
Was passiert beim Sekundenschlaf?
Mehr als 1.400 Unfälle mit Verletzten und Toten ereigneten sich aufgrund von Übermüdung allein im Jahr 2020. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h legt ein Fahrer, der nur eine Sekunde lang einnickt, 28 Meter mit geschlossenen Augen zurück. Wacht der Fahrer auf und merkt, dass er sich dem Fahrbahnrand genähert hat, erschrickt er häufig und versucht die Richtung zu korrigieren. Wenn er dann zu stark gegenlenkt, kann es passieren, dass er auf der Landstraße auf die Gegenfahrbahn gerät und mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenstößt.
Es kommt aber auch vor, dass Fahrer bei Sekundenschlaf auf der rechten Seite von der Straße abkommen. Geraten sie in das unbefestigte Bankett, kann es zu schweren Unfällen mit Überschlag des Autos kommen. Spurhalteassistenten können rechtzeitig warnen, sobald der Fahrzeugführer die Spur verlässt, oder sogar automatisch gegenlenken.
Marlis Reisenauer, 07.08.2024
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Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Quelle: NAFI GmbH - Angebote der Anbieter Stand 06.09.2024.