Elektroauto im Winter fahren – die besten Tipps für Sie
Das Wichtigste in Kürze
Die Reichweite von Elektroautos sinkt im Winter deutlich – teilweise um bis zu 50 Prozent.
Gleichzeitig steigt bei Kälte die Ladedauer Ihres Elektrofahrzeugs.
Mit einigen Tricks – zum Beispiel bei der Beheizung des E-Autos – können Sie diese Verluste im Winter mindern.
So beeinflusst die Kälte Ihr Elektroauto im Winter
Eisige Temperaturen sind nicht jedermanns Sache, auch Halter von Elektroautos hadern damit: Die Kälte beeinträchtigt nämlich die Leistung ihres Gefährts. Warum das so ist und wie Sie im Winter dennoch das meiste aus Ihrem E-Auto herausholen, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Herausforderungen für Elektroauto-Fahrer im Winter
Wie verhält sich ein Elektroauto im Winter? Zunächst einmal gilt: Bei Kälte steigt der Innenwiderstand des Akkus. Das erschwert es, die Energie daraus abzurufen. Die Rückgewinnung von Bremsenergie (Rekuperation) sinkt. Gleichzeitig verbraucht das E-Auto bei Kälte mehr Power. Grund dafür sind vor allem verschiedene beheizte Fahrzeugteile wie Sitze oder Scheiben sowie der Energieaufwand für das Licht. Im Gegensatz zu Verbrennern entsteht bei Elektroautos auch keine Abwärme, die dafür genutzt werden könnte.
So sinkt letzten Endes die Reichweite – und das teilweise drastisch. Laut verschiedenen Automobilclubs verringert sich die Reichweite Ihres Elektroautos im Winter durchschnittlich um 10 bis 30 Prozent, im Extremfall können aber auch 50 Prozent wegfallen. Damit Sie mit Ihrem Elektroauto nicht bei minus 20 Grad auf halber Strecke liegenbleiben, haben wir die wichtigsten Maßnahmen zur Reichweitensteigerung für Sie gesammelt.
So steigern Sie die Reichweite Ihres E-Autos im Winter
Bei Eiseskälte im Wintermantel, Mütze und Handschuhen auf dem Fahrersitz durch die Gegend düsen? Das macht wenig Spaß und keinen Sinn: Dick eingemummelt schränken Sie Ihre Sicht und Steuerbewegungen ein, zudem sitzt der Gurt nicht richtig. Doch der größte Energie-Verbraucher des E-Autos im Winter ist nun mal die Luftheizung. Sie sollten also nicht unbedingt so stark einheizen, dass Sie in T-Shirt und Shorts durch's Schneegestöber sausen könnten.
Hier einige zusätzliche Tipps, wie Sie die Reichweite steigern – und trotzdem nicht frieren:
- Elektroauto vorheizen, wenn es am Ladekabel hängt. So verbrauchen Sie die Energie aus dem Netz anstatt aus dem Akku. Übrigens: Viele E-Autos lassen sich ganz einfach per App vorheizen.
- Luftheizung und Sitzheizung sinnvoll kombinieren. Sitz- und Lenkradheizung Ihres Elektroautos arbeiten meist effizienter als die Luftheizung. Setzen Sie im Winter daher auf die ersten beiden Komponenten und stellen Sie dafür die Luftheizung niedriger.
- Heizung auf Umluft schalten: So erwärmt sich der Innenraum Ihres E-Autos schneller.
- Kurze Fahrten mit langen Standzeiten dazwischen vermeiden. Bei jeder Standzeit draußen kühlen Innenraum und Akku des Elektroautos ab und müssen im Winter neu erwärmt werden.
- Auf ein Elektrofahrzeug mit Wärmepumpe setzen. Viele Hersteller haben Elektroautos mit Wärmepumpe zur Beheizung im Angebot. Wenn Sie im Winter weite Strecken fahren, lohnt sich die Investition.
- Sparfunktion nutzen. Einige Elektroautos senken den Stromverbrauch der Heizung, indem sie auf Knopfdruck nur den Fahrerplatz erwärmen. Wählen Sie daher diese Option, wenn Sie allein im Fahrzeug sitzen.
Wichtig zu wissen: Sicherheit geht immer vor – auch bei 20 Grad minus. Es macht keinen Sinn, Heizenergie zu sparen, wenn dafür Ihre Scheiben beschlagen oder Sie ohne Scheinwerfer durch die Dämmerung düsen. Planen Sie also immer genug Energiereserven ein.
Staus im Winter – (k)ein Problem für Elektroautos?
In verschiedenen Foren hält sich das Gerücht, dass Elektroautos bei einem Stau im Winter ihre Batterie so schnell entleeren, dass die Fahrer nach kurzer Zeit zittern müssten. Ein Test des ADAC belegt jedoch, dass die Heizung Ihres E-Autos auch im winterlichen Stau lange laufen kann: Selbst nach zwölf Stunden mit angeschaltetem Standlicht, aktiver Sitzheizung und milder Innenraumtemperatur waren die Akkus bei strengem Frost noch lange nicht leer.
Unser Tipp: Wenn Sie frühzeitig erkennen, dass ein Stau länger dauert, bereiten Sie sich auf die Wartezeit im Auto vor. Beispielsweise, indem Sie die Heizung auf Umluft schalten und Fenster sowie Türen weitestgehend geschlossen halten.
E-Auto bei Minusgraden laden
Bei Kälte dauert es länger, bis der Akku Ihres E-Autos wieder vollgeladen ist – das gilt vor allem bei Minusgraden. Gerade zum Schnellladen muss die Batterie Ihres Elektroautos auf Betriebstemperatur sein. Im Winter ist es also effektiver, direkt nach der Fahrt den Ladestecker einzustecken und „Energie zu tanken“. Wenn Sie Ihr Fahrzeug zudem in der warmen Garage statt draußen parken, steht Ihnen mehr Akku-Kapazität zur Verfügung. Zusätzlicher Vorteil: Sie sparen sich das Scheibenkratzen am nächsten Morgen.
Fragen und Antworten zum Thema "Elektroauto im Winter"
Sind E-Autos winterfest?
Elektroautos sind grundsätzlich wintertauglich, allerdings gelten bei ihrer Reichweite und Ladung des Akkus einige Besonderheiten. Während im Winter die Reichweite sinkt, steigt die Ladedauer. In unserem Ratgeber oben verraten wir die besten Tipps, um beiden Problemen entgegenzuwirken.
Wie heizt ein Elektroauto im Winter?
Hier gibt es verschiedene Varianten: Normalerweise heizt das E-Auto über die Antriebsbatterie. Das lässt sich vermeiden, indem Sie über das Stromnetz vorheizen oder auf ein Fahrzeug mit Wärmepumpe setzen (genauere Erklärung dazu bei der nächsten Frage).
Wie funktioniert der Wärmepumpenstrom fürs Elektroauto?
Die Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Das heißt: Aus einem Kilowatt elektrischen Strom erzeugt die Pumpe beispielsweise drei Kilowatt Wärmeleistung. Diese können dann zur Beheizung verwendet werden.
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Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Quelle: NAFI GmbH - Angebote der Anbieter Stand 06.09.2024.