Katzen erziehen: So geht's richtig
Das Wichtigste in Kürze
- Je früher Sie mit dem Training beginnen, desto besser: Kleine Katzen lassen sich deutlich leichter erziehen als erwachsene Stubentiger.
- Fragen Sie sich bei der Katzenerziehung stets, ob Sie ein bestimmtes Verhalten des Kitten bei einem ausgewachsenen Kater immer noch „süß“ finden würden.
- Setzen Sie auf sanfte Katzenerziehung statt harte Bestrafung. Letzteres führt höchstens dazu, dass Ihre Samtpfote Angst vor Ihnen hat.
Die Basics der Katzenerziehung für Anfänger
Ihre Katze verhält sich eher wie ein besessenes Biest als wie eine sanftmütige Samtpfote? Keine Sorge: In diesem Ratgeber finden Sie alle relevanten Tipps zur Katzenerziehung.
Katzen erziehen – grundlegende Tipps
Damit das Zusammenleben reibungslos läuft, müssen Sie Ihrer Katze ein paar Regeln beibringen. Egal, ob Sie eine Singapura-Dame oder einen BKH-Kater erziehen wollen, folgende Aspekte sollten Sie immer beachten.
- Je früher, desto besser: Katzenbabys können Sie einfacher erziehen als ausgewachsene Stubentiger. Starten Sie also am besten direkt beim Einzug des neuen Haustiers.
- Viel Geduld: Katzen lassen sich nicht so einfach dressieren wie Hunde. Dennoch können Sie Ihrer Samtpfote mit Fingerspitzengefühl und Beharrlichkeit vieles beibringen.
- Kitten vs. ausgewachsene Katze: Wer könnte der Babykatze schon böse sein, wenn sie an unserem Daumen herumkaut. Allerdings wird auch das süßeste Kätzchen irgendwann sein Raubtiergebiss bekommen. Denken Sie also schon beim Erziehen eines Kätzchens daran, welche Konsequenzen es auf sein Verhalten als ausgewachsener Kater haben wird.
- Positive Verstärkung: Belohnen Sie positive Verhaltensweisen mit Streicheleinheiten oder Leckerlis.
- Konsequenz: Wenn Sie Katzen etwas verbieten wollen, sollten Sie konsequent bleiben. Das bedeutet konkret: Wenn der Stubentiger am Sonntag nicht ins Bett darf, sollte das auch am Dienstag so sein.
Manche Aspekte können Sie Katzen nicht abgewöhnen. Dazu zählen beispielsweise „Treteln“ (mit den Vorderpfoten auf der Stelle treten), Krallenschärfen und Jagen. Diese Verhaltensweisen können Sie höchstens umlenken – beispielsweise, indem Sie Ihrer Samtpfote beibringen, die Krallen am Kratzbaum anstatt am Sofa zu wetzen.
In den folgenden Absätzen erfahren Sie anhand verschiedener Beispiele, wie Sie Katzen ein bestimmtes Verhalten an- oder abtrainieren können.
Katzen richtig erziehen – die drei wichtigsten Lektionen
Kätzchen stubenrein bekommen
Da Katzen sehr reinliche Tiere sind, lernen sie meist schon sehr früh vom Muttertier, dass das Katzenklo der richtige Ort für ihr Geschäft ist. Dementsprechend sind viele Kätzchen auch schon stubenrein, wenn Sie sie vom Züchter oder Vorbesitzer bekommen. Sollte das ausnahmsweise nicht der Fall sein, gehen Sie am besten folgendermaßen vor: Setzen Sie das Tier sofort in das Katzenklo, sobald es sich zum Urinieren oder Koten hinduckt. Anschließend nehmen Sie seine Pfoten und scharren damit vor der Hinterlassenschaft, um diese mit Streu zu bedecken. Bald wird Ihr Samtpfötchen die Abläufe von selbst beherrschen.
Katze rufen
Ihr Stubentiger sollte seinen Namen kennen und im besten Fall auf Zuruf kommen. Das ist besonders wichtig bei Notfällen wie einem Brand, etc. Um das zu üben, holen Sie am besten eine Tüte mit Leckerli und rufen Ihre Katze. Läuft sie zu Ihnen, gibt es als Belohnung den Snack. Dieses Training wiederholen Sie regelmäßig. Ersetzen Sie ab und zu das Leckerli durch eine Streicheleinheit, damit Ihr Tier nicht zu dick wird.
Der Katze „nein“ beibringen
Damit Ihr Stubentiger gleich erkennt, dass ein Diebstahl vom Frühstückstisch genauso unerwünscht ist wie eine Hängepartie am Vorhang, sollten Sie ein einheitliches Kommando nutzen. Zum Beispiel das Wörtchen „nein“. Verwenden Sie dabei immer den gleichen scharfen Tonfall, um Katzen beizubringen, was sie nicht dürfen. Anschreien ist dabei nicht nötig. Dafür können Sie das „Nein“ mit einem lauten Klatschen unterstreichen.
Wichtig zu wissen: Setzen Sie auf das Prinzip der positiven Verstärkung. Belohnen Sie Ihren Stubentiger beispielsweise mit einem Leckerli, wenn er zum ersten Mal seine Krallen am Kratzbaum schärft.
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Umgang mit frechen Katzen – unerwünschtes Verhalten abgewöhnen
Ihre Katzen ignorieren all Ihre Erziehungsversuche? Dann sollten Sie folgende Tipps zur Katzenerziehung ausprobieren:
Stubentiger gut beschäftigen
Wenn Ihre Katze nur Unsinn macht, liegt es womöglich daran, dass sie nicht ausgelastet ist. Vor allem bei Wohnungskatzen, die öfters allein sind, ist das ein Problem. Die Lösung: Beschäftigen Sie sich häufiger mit Ihrem Tier.
Ist das nicht möglich, geben Sie der Samtpfote immer wieder neue Spielanreize – beispielsweise verschiedene Kartons oder (ungiftige) Mitbringsel aus der Natur. Auch über zusätzliche Kletter- oder Versteckmöglichkeiten freut sich Ihr Stubentiger sehr. Hat sie genug zu tun, bekommen Sie Ihre Katze automatisch ruhiger.
Katze als Strafe ignorieren
In manchen Fällen ist es sinnvoll, Ihren Stubentiger einfach zu ignorieren. Ein Beispiel: Sie arbeiten gerade an Ihrem Schreibtisch und ihre Katze stößt Sie immer wieder mit der Pfote an. Reagieren Sie nicht darauf – weder in positiver noch in negativer Weise. Denn in diesem Moment, will Ihre Samtpfote nur eines: Ihre Aufmerksamkeit. Wenn Sie ihr diese nun genau jetzt schenken, verstärken Sie damit nur das unerwünschte Verhalten.
Dose mit losen Gegenständen schütteln
Wenn Sie Katzen etwas abgewöhnen wollen, ist dieser Trick super: Füllen Sie eine kleine Metalldose mit Schreibtischklammern oder kleinen Schrauben. Wenn Ihr Stubentiger nun zur unerwünschten Tat schreitet, schütteln Sie die Dose heftig. Da das Geräusch für Katzenohren nicht sehr schön ist, wird er seine Tätigkeit sicher bald unterbrechen. Wiederholen Sie diese Aktion jedes Mal, wenn Ihre Katze sich „danebenbenimmt“.
Katze mit Wasser besprühen
Diese Erziehungsmaßnahme wird kontrovers diskutiert. Wenn Sie zum Erziehen der Katze jedoch nicht die Wasserpistole mit starkem Strahl, sondern ein leichtes Spray nutzen, ist das allemal besser als Ihr Tier anzuschreien. Sie können beispielsweise ein (Thermal)wasserspray aus der Drogerie oder eine Sprühflasche zum Befeuchten Ihrer Zimmerpflanzen verwenden, wenn Ihre Katze nicht auf „nein“ hört.
Katze anpusten
Wenn Ihr Kater nicht hört, können Sie ihn auch anpusten. Auf Ihr Haustier wirkt diese Maßnahme so, als würde es eine andere Katze anfauchen beziehungsweise schimpfen.
Wichtig zu wissen: Falls bei Ihrer Samtpfote die besten Erziehungstipps nicht helfen, holen Sie sich Hilfe von einem anerkannten Tiertrainer. Das gilt beispielsweise auch, wenn Ihre Katze zu starkem Dominanzverhalten gegenüber Menschen neigt.
Diese Methoden der Katzenerziehung sind tabu
Manche Tierhalter setzen auf Bestrafungsmaßnahmen, die der Katze schaden oder sie sogar verletzen. Das ist Tierquälerei. Wenn Sie solche Methoden anwenden, vertraut Ihnen Ihre Katze nicht mehr. Anstatt das gewünschte Verhalten zu zeigen, wird Ihr Stubentiger mit Angst, Rückzug und Abneigung reagieren. Verzichten Sie daher unbedingt auf Folgendes:
- Katze anbrüllen: Unsere Stubentiger haben ein deutlich besseres Gehör als wir. Es reicht also, wenn Sie die Stimme sanft erheben.
- Katze schlagen oder schütteln: Egal, um was für ein Tier es sich handelt: Gewalt ist niemals ein geeignetes Mittel zur Erziehung. Wenn man Katzen schlägt, können sie eine ernsthafte psychische Störung entwickeln oder schwere Verletzungen davontragen.
- Katze am Nacken packen: Zwar tragen Katzenmütter ihre Kleinen so durch die Gegend, um eine Katze zu erziehen ist der Nackengriff jedoch absolut ungeeignet. Sie könnten das Tier dabei schwer verletzen.
- Nase in Urin oder Kot tunken: Wenn Ihr Kätzchen noch nicht stubenrein ist, sollten Sie es zur Erziehung keinesfalls in seine Hinterlassenschaften auf dem Teppich tunken. Gleiches gilt übrigens auch für Hunde.
- Katze zur Strafe einsperren: Wenn Sie Ihren Stubentiger wütend in ein Zimmer – oder noch schlimmer in den Transportkorb – verfrachten, löst das bei ihm Angst oder Aggressionen aus. Beides ist kontraproduktiv bei der Katzenerziehung.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema "Katze erziehen"
Muss man Katzen erziehen?
Natürlich wird Sie niemand dazu zwingen, Ihre Katze zu erziehen. Es erleichtert das Zusammenleben mit den Vierbeinern jedoch enorm, wenn Sie Katzen zumindest ein paar grundlegende Regeln wie das „nein“ beibringen.
Wie erzieht man Katzen?
Die kurze Antwort: Mit viel Geduld und Konsequenz. Die ausführliche Antwort zu einzelnen Schritten der Katzenerziehung finden Sie oben im Ratgeber.
Wie kann ich Katzen ruhiger bekommen?
Die Antwort hängt unter anderem vom Alter Ihres Stubentigers ab: Kitten müssen Sie gar nicht „ruhiger bekommen“, das werden sie automatisch mit den Monaten / Jahren. Bei einer ausgewachsenen Samtpfote achten Sie am besten darauf, dass diese mit Spielen und neuen Erkundungsmöglichkeiten voll ausgelastet ist.
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