Karies bei Milchzähnen – wie sie entsteht und richtig behandelt wird
Das Wichtigste in Kürze
- Karies bei Milchzähnen, auch Zahnfäule genannt, entsteht durch den Stoffwechsel bestimmter Bakterien im Mundraum – diese ernähren sich von zuckerhaltigen Lebensmitteln und scheiden Säuren aus.
- Diese Säure greift zunächst die Zahnoberfläche an – unbehandelt bilden sich mit der Zeit die typischen Löcher in den Zähnen.
- Wichtig: Gehen Sie von klein auf mit Ihrem Kind zu zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen – achten Sie auch auf eine gute Mundhygiene und gesunde Ernährung.
So entsteht Karies an Milchzähnen
Eben noch hat sich Ihr Nachwuchs auf das Eis gefreut, doch als er hineinbeißt, verzerrt sich sein Gesicht vor Schmerz. Und auch ein Blick in die Mundhöhle lässt nichts Gutes erahnen. Fakt ist: Jeder zweite Zehnjährige war bereits wegen Karies an Milchzähnen beim Zahnarzt. Wie Karies entsteht und wie sie Zahnärzte bei Kindern so schmerzfrei wie möglich behandeln, lesen Sie in diesem Ratgeber. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie die Zähne Ihres Kindes möglichst lange gesund bleiben.
Wenn sich Karies-Bakterien vermehren
Kaputte Zähne bei Kindern: davon bleiben auch die Kleinsten nicht verschont. Bereits Babys und Kleinkinder kommen mit sogenannten kariogenen Bakterien (zum Beispiel Streptococcus mutans) in Kontakt. Sie tragen wesentlich zur Entstehung von Karies bei.
Meist sind es die Eltern, die diese Bakterien über den Speichel an ihr Kind übertragen: zum Beispiel, wenn sie dasselbe Besteck benutzen, sich den Schnuller zum Saubermachen schnell selbst in den Mund stecken oder mit dem Nachwuchs schmusen. Die Bakterien vermehren sich bei schlechter Mundhygiene und setzen sich als Belag bzw. Plaque an den Zähnen ab. Dabei ernähren sie sich vor allem von Zucker aus der Nahrung und wandeln diesen in Säuren um.
Diese Säuren sind die Ursache für Karies bei Babys und Kindern – genauso, wie bei Erwachsenen. Sobald der erste Milchzahn im Gebiss durchbricht, greifen die Säuren den noch weichen, empfindlichen Zahnschmelz an. Dabei lösen sie Kalzium und andere Mineralstoffe aus dem Schmelz. Der Zahn wird nach und nach demineralisiert – mit der Zeit kann ein Loch im Zahn entstehen. Wenn die Karies bis zur Wurzel vordringt, kann sie sogar den Zahnnerv schädigen. Dieser entzündet sich, was zu starken Zahnschmerzen bei Kindern oder Erwachsenen führt.
Karies bei Kleinkindern wegen Nuckelflasche
Entwickelt bereits ein Kleinkind Karies, sprechen Zahnärzte in vielen Fällen vom sogenannten „Nursing-Bottle-Syndrom“ (auf Deutsch: Nuckelflaschen-Karies). Der Grund: Kleine Kinder bekommen häufig Nuckelflaschen mit Säften und anderen zuckerhaltigen Getränken. Halten sie die Trinkflasche über längere Zeit im Mund und schlafen sogar damit ein, haben die Karies-Bakterien genug Zeit, den Zucker aufzunehmen und zu verdauen. Die Säure, die sie anschließend ausscheiden, greift die Zähne an. Und das Risiko für Karies an den Milchzähnen nimmt stark zu.
Karies bei Kindern erkennen
In einem frühen Stadium können Sie die Karies am Milchzahn mit bloßem Auge kaum erkennen. Doch bereits helle Flecken oder Zahnfleischbluten, deuten auf Karies hin. Gehen Sie mit Ihrem Kind jetzt möglichst zeitnah zum Zahnarzt. Denn es ist wichtig, dass ein angegriffener Zahn so schnell wie möglich behandelt wird. Ansonsten kann sich die Karies weiter ausbreiten oder auf die anderen Zähne übergreifen.
Warten Sie nicht ab, bis die Zahnverfärbungen dunkel sind und Sie bereits Löcher in den Milchzähnen entdecken. Dann ist die bakterielle Infektion schon weit fortgeschritten und die Behandlung für Ihr Kind unangenehmer als zu einem frühen Zeitpunkt.
Übrigens: Beim oben beschriebenen „Nursing-Bottle-Syndrom“ sind in der Regel die oberen Schneidezähne von Karies betroffen. Sie verfärben sich bräunlich bis schwarz und können mit der Zeit sogar ausfallen.
Wichtig: Lassen Sie Karies an den Milchzähnen Ihres Kindes unbedingt behandeln. Gehen Sie nicht davon aus, dass die Milchzähne sowieso bald ausfallen. Kaputte Zähne bei Kindern sind meist mit starken Schmerzen und Entzündungen verbunden. Außerdem können auch die bleibenden Zähne, die sich bereits unter dem Milchgebiss befinden, von Karies befallen werden.
Dazu kommt: Verliert ein Kind einen Milchzahn zu früh, besteht die Gefahr, dass es später zu Zahnfehlstellungen kommt. Zudem kann die Kaufunktion beeinträchtigt sein. Dann ist in der Regel eine langwierige kieferorthopädische Behandlung mit Zahnspange unvermeidbar.
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Karies bei Milchzähnen behandeln – sanft und schmerzfrei
Zahnärzte behandeln kaputte Zähne bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen: Sie versuchen zunächst, den Zahn so lange wie möglich zu erhalten. Erst, wenn dieser bereits zu stark geschädigt und deshalb nicht mehr zu retten ist, entscheidet sich der Zahnarzt dafür, den Milchzahn wegen Karies zu ziehen.
Machen Sie ich als Eltern bitte keine Sorgen: Eine Kariesbehandlung bei Kindern ist heutzutage überwiegend schmerzfrei für die kleinen Patienten.
Haben die Bakterien nur die oberste Schicht des Zahnschmelzes angegriffen, behandelt der Zahnarzt die Karies, ohne zu bohren. Oft reicht es aus, wenn er kleine Schäden mit einem Fluoridlack versiegelt. Davon spürt Ihr Kind nichts.
Schmerzfreie Behandlung unter Narkose
Ist bereits ein Loch im Zahn, entfernt der Zahnarzt die Karies und glättet die Ränder der geschädigten Stelle mit dem Bohrer. Anschließend setzt er eine Kunststofffüllung. Bei einer solchen Kariesbehandlung von Kindern mit kleiner Füllung ist meist keine Betäubung notwendig. Nur, wenn die Karies in tiefere Schichten eingedrungen ist oder bereits der Zahnnerv angegriffen ist, betäubt der Zahnarzt die Stelle um den kaputten Zahn lokal. So sind keine Schmerzen zu befürchten – weder bei einer Wurzelbehandlung noch wenn der Zahnarzt doch einmal einen Milchzahn ziehen muss.
Hat Ihr Kleinkind an mehreren Milchzähnen Karies, schlägt der Zahnarzt möglicherweise eine Behandlung unter Vollnarkose vor. Davor muss jedoch ein Kinderarzt bestätigen, dass Ihr Kind gesund ist, um die Risiken einer solchen Narkose möglichst niedrig zu halten.
Gut zu wissen: Viele Zahnärzte sind speziell geschult und wissen, wie sie mit Kindern umgehen müssen und auch worauf es bei der Behandlung der kleinen Patienten ankommt. Dabei ist es ihnen wichtig, dass Kleinkinder positive Erfahrungen in ihrer Praxis machen – und auf keinen Fall eine Zahnarztangst entwickeln.
Unser Tipp: Die Zahnzusatzversicherung für Kinder von DA Direkt übernimmt die Kosten für schmerzfreie Behandlungen Ihres Kindes – etwa unter Vollnarkose, Hypnose oder mit Lachgas. Zu unseren Leistungen zählen auch Kariesbehandlungen ohne Bohren und spezielle Zahnfüllungen für Kinder.
Gesunde Kinderzähne: So beugen Sie Karies bei Milchzähnen vor
Beachten Sie diese Tipps, damit Karies bei Kindern gar nicht erst entsteht:
- Ansteckung mit Karies vermeiden: Passen Sie auf, dass Ihr Speichel nicht mit dem Mund Ihres Babys oder Kleinkindes in Kontakt kommt. Verwenden Sie also nicht dasselbe Besteck wie Ihr Kind und schlecken sie seinen Schnuller nicht ab. Die Karies-Bakterien in Ihrem Speichel sind ansteckend und können so leicht ans Kind weitergegeben werden.
- Auf sorgfältige Zahnpflege bei Kindern achten: Gewöhnen Sie Ihr Kind schon im Kleinkindalter daran, die Zähne regelmäßig zu putzen. Und das bereits, wenn sich mit wenigen Monaten die ersten Zähnchen zeigen. Bis zum Alter von etwa acht Jahren sollten Sie bei Ihrem Kind unbedingt nachputzen, damit es keine Stelle im Mund übersieht. Lesen Sie hier die besten Tipps, wie Sie Kinderzähne richtig putzen.
- Zuckerhaltige Getränke vermeiden: Geben Sie Ihrem Kind von Anfang an vor allem ungesüßte Tees und Wasser zu trinken. So gewöhnt sich Ihr Nachwuchs gar nicht erst an Getränke mit viel Zucker, die Karies begünstigen. Lassen Sie vor allem Ihr Baby oder Kleinkind nicht über längere Zeit an einer Nuckelflasche mit Fruchtsaft saugen, da sich die Karies-Bakterien vor allem von Zucker ernähren und den weichen Zahnschmelz angreifen.
- Süßigkeiten als Nachtisch anbieten: Erlauben Sie Ihrem Kind nur eine begrenzte Menge an Süßigkeiten. Geben Sie ihm diese nur einmal am Tag, entweder nach dem Mittag- oder Abendessen. Anschließend kann Ihr Kind Zähne putzen und so am besten Karies vorbeugen.
- Kinderprophylaxe beim Zahnarzt wahrnehmen: Gehen Sie im Rahmen der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen mit Ihrem Kind zum Zahnarzt. Zum ersten Mal bereits zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat, wie die Zahnärztekammer empfiehlt. So gewöhnen Sie Ihren Nachwuchs bereits im Kleinkindalter an den Zahnarztbesuch. Außerdem erkennt der Arzt so frühzeitig, ob die Milchzähne von Karies betroffen sind, und gibt Ihnen Tipps, wie Sie bei Kleinkindern Zähne putzen . In vielen Fällen versiegelt der Zahnarzt die Fissuren an den Backenzähnen, um Karies vorzubeugen. Das sind die kleinen Rillen und Grübchen an den Seitenzähnen, an denen häufig Karies entsteht.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Karies bei Milchzähnen“
Verfärbung oder Karies – wie erkenne ich schlechte Zähne bei Kindern?
Karies betrifft auch Kinderzähne: Schon bei kleinen hellen Flecken an den Zähnen oder wenn Ihr Kind Zahnfleischbluten hat, könnte es Karies haben. Dann sollten Sie möglichst rasch zum Zahnarzt. Er stellt fest, ob es sich tatsächlich um einen bakteriellen Befall handelt. In dem Fall entfernt der die Karies schmerzfrei, bevor sie sich weiter ausbreitet. Verfärbungen an den Zähnen von Kindern deuten aber nicht immer auf Karies hin. Manche leiden auch unter sogenannten Kreidezähnen. Auch das sollten Sie bei Ihrem Zahnarzt abklären lassen.
Wodurch entsteht Karies?
Durch sogenannte Karies-Bakterien, die sich bei unzureichender Zahnpflege stark vermehren. Sie ernähren sich von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken und scheiden Säuren aus. Diese greifen den Zahnschmelz an, bis schließlich ein Loch entsteht.
Tut Karies weh?
Nicht unbedingt. Ist nur die Oberfläche des Zahns, also der Zahnschmelz, von Karies befallen, wird Ihr Kind noch keine Schmerzen haben. Sind tiefere Schichten des Zahns betroffen und ist bereits ein Loch im Zahn, wird der Zahn überempfindlich. Zum Beispiel, wenn Ihr Kind etwas Heißes oder Kaltes isst bzw. trinkt. Außerdem treten dann häufig Zahnschmerzen auf.
Geht Karies wieder weg?
Klares Nein: Ein Milchzahn mit Karies heilt nicht von selbst. Sie können die Karies auch nicht wegputzen. In so einem Fall muss der Zahnarzt die angegriffene Zahnsubstanz behandeln.
Kann man Karies stoppen?
Ja, das funktioniert. Behandelt der Zahnarzt den kariösen Zahn in einem frühen Stadium, verhindert er, dass sich die Karies weiter ausbreitet und tiefer in den Zahn eindringt.
Wird bei einem Milchzahn gebohrt?
Das muss bei Kindern nicht zwangsläufig sein: Bei kleinen Zahnschäden an der Oberfläche reicht es aus, wenn der Zahnarzt die Stelle reinigt und mit einem Fluoridlack versiegelt. Davon spürt Ihr Kind nichts. Bei größeren Löchern im Zahn oder wenn der Nerv betroffen ist, bohrt der Zahnarzt in der Regel. Auch solche Behandlungen sind unter lokaler Betäubung heute in der Regel schmerzfrei.
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