Richtig Zähne putzen: Tipps für Ihre tägliche Mundhygiene
Das Wichtigste in Kürze
Reinigen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich zwei Minuten lang, um Zahnbeläge und Bakterien zu beseitigen.
Mit der passenden Zahnbürste, einer fluoridhaltigen Zahnpasta und der richtigen Putztechnik schützen Sie Ihre Zähne langfristig vor Karies und Parodontitis.
Gewöhnen Sie Ihre Kinder von klein auf an eine regelmäßige Zahnpflege – zum Beispiel mit der KAI-Zahnputztechnik.
Halbjährliche Kontrolluntersuchungen und die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt ergänzen Ihre Zahnprophylaxe.
Deshalb sollten Sie Ihre Zähne richtig pflegen
Zähneputzen ist das A und O einer gesunden Zahnpflege. Entfernen Sie regelmäßig die Beläge von Zähnen und Zahnfleischrand, beugen Sie damit langfristig Karies und Parodontitis vor. Wie Sie und Ihre Kinder richtig Zähne putzen, welche Zahnbürsten sich dafür eignen und mit welcher Putztechnik Sie die Zähne besonders sauber bekommen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Etwa zwei Drittel der Deutschen putzen Ihre Zähne mehrmals täglich. Trotzdem hatten laut einer Forsa-Umfrage knapp drei Viertel aller Erwachsenen schon einmal ein Loch im Zahn oder Karies. Das bedeutet: Bei der Zahnpflege herrscht noch Nachholbedarf.
Nach jedem Essen bleiben zuckerhaltige Speisereste mit Speichel vermengt auf den Zähnen zurück. Dieser Zahnbelag (die Plaque) ist der Nährboden für Bakterien und andere Mikroorganismen. Diese wandeln den Zucker in Säure um, die dem Zahn Mineralien entzieht. Mit der Zeit wird der Zahn porös: Es entstehen Löcher. Gleichzeitig können Bakterien, die sich am Zahnfleischrand sammeln, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) auslösen, die schließlich zu einer langwierigen Parodontitis führen kann. Wenn Sie Ihre Zähne richtig pflegen, verhindern Sie solche Erkrankungen.
"In der Therapie und Vorsorge für Zahn- und Munderkrankungen sind moderne Behandlungsmöglichkeiten etabliert, die leider außerhalb der GKV-Richtlinie liegen und damit reine Privatleistung sind. Mit dem passenden Versicherungsschutz werden die Kosten für etwaige Behandlungen anteilig oder sogar zu 100 % übernommen. Ein gesunder Zahn wird selten krank, daher ist gerade die professionelle Zahnreinigung eine sehr gute Vorsorge-Maßnahme zur Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnbettes. Daran sollte man nicht sparen und die (Zusatz) Kosten sind mit der richtigen Zusatzversicherung gut abgedeckt.
Besonders wichtig ist die regelmäßige Betreuung der Patienten, die an Parodontitis erkrankt sind: Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die unbehandelt zusätzlich eine negative Auswirkung auf die allgemeine Gesundheit hat. Nur durch Teilnahme an regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen kann ein Fortschreiten der Parodontitis vermieden werden."
Wie oft und wie lange sollte man Zähne putzen?
Reinigen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich, auf jeden Fall nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen. Trinken Sie am besten nur noch Wasser und essen Sie nichts mehr, nachdem Sie sich abends die Zähne geputzt haben.
Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zwei Minuten lang. Achten Sie auf die Reinigung der Zahnzwischenräume. Die Dauer der umfassenden Zahnpflege hängt vom Gesundheitszustand Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleischs sowie der Größe Ihrer Zahnzwischenräume ab. Im speziellen Fall kann die Zahnpflege dann auch fünf Minuten dauern. Mit einer elektrischen Zahnbürste reinigen Sie Ihre Zähne in der Regel gründlicher und schneller, da diese in der gleichen Zeit mehr Plaque entfernt als eine Handzahnbürste. Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihre Zähne von allen Seiten reinigen.
Kann man die Zähne zu lang putzen?
Ja. Die Zahnputzdauer ist zwar je nach Gebisszustand bei jedem Menschen individuell. Wenn Sie alles richtig machen, genügen dafür zwei Minuten. Zu langes druckvolles Putzen oder gar schrubben ist nicht gut für Ihre Zähne. Zahnärzte warnen daher davor. Der Grund: Der Zahnschmelz und das Zahnfleisch können darunter leiden.
Wie lange sollte man nach dem Essen mit dem Zähneputzen warten?
Warten Sie nicht mit dem Zähneputzen, damit Säuren aus der Nahrung oder etwa Getränken keine Schäden am Zahnschmelz verursachen können, Dieser wird sonst weich und kann beim kraftvollen Zähneputzen beschädigt werden. Eine fluoridhaltige Zahnpasta hilft dabei, den Zahnschmelz wieder zu stärken.
Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste?
Egal, ob Sie eine Handzahnbürste oder eine elektrische Zahnbürste verwenden – Sie können mit beiden ein gutes Putzergebnis erzielen. Mit einer elektrischen oder Schallzahnbürste fällt es vielen Menschen leichter, die Zähne zu reinigen, denn die Bürsten erledigen einen Großteil der Arbeit für sie. In Studien schneiden Elektrozahnbürsten im Vergleich zu Handzahnbürsten etwas besser ab. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrer Zahnbürste gut zurechtkommen – dann ist auch das Putzergebnis am besten.
Mit der richtigen Putztechnik und dem für Sie passenden Härtegrad der Borsten ist es möglich, auch mit einer Handzahnbürste sehr effektiv Zähne zu putzen.
Tipps bei der Auswahl der besten Handzahnbürste
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Größe des Bürstenkopfs: klein genug, um alle Zahnflächen gut zu erreichen
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Material: aus Kunststoff (Naturborsten sind nicht zu empfehlen, da sie innen hohl sind und sich Bakterien darin sammeln können)
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Härtegrad der Borsten: weiche oder mittelharte abgerundete Borsten (harte Borsten werden heutzutage von Zahnärzten nicht mehr empfohlen. Bei empfindlichem Zahnfleisch sind weiche Borsten die beste Wahl.)
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Griff: gut in der Hand liegend mit rutschfester Oberfläche
Unterschiede bei elektrischen Zahnbürsten
Sie haben die Wahl zwischen rotierenden und Schallzahnbürsten. Rotationszahnbürsten haben einen runden Bürstenkopf und entfernen mit kreisenden Bewegungen den Zahnbelag.
Schallzahnbürsten haben einen länglichen Bürstenkopf, dessen Borsten durch einen Vibrationsmotor bewegt werden (bis zu 18.000 Schwingungen pro Minute). Sie entfernen den Zahnbelag und Verfärbungen mechanisch.
Der Kopf von Ultraschallzahnbürsten vibriert mit bis zu 1,8 MHz, das sind bis zu 108 Mio Schwingungen pro Minute. Die Reinigung erfolgt über den Schall, die spezielle Zahnpasta wird in die Zahnzwischenräume gepresst, Zahnbeläge werden gelockert und so die Zähne gereinigt.
Gut zu wissen: Ultraschallzahnbürsten führen Sie ohne direkten Kontakt über die Zahnflächen. Sie werden mit speziell dafür entwickelten Zahnpasten angewendet.
Mit elektrischen Lamellenzahnbürsten kann man alle Zähne gleichzeitig putzen. Auch sie müssen korrekt angewendet werden, um erfolgreich Zahnbelag zu entfernen.
Wie Sie mit der rotierenden Zahnbürste und der Schallzahnbürste richtig Zähne putzen, können Sie schnell lernen.
Tipp: Wechseln Sie die Bürstenköpfe Ihrer Hand- oder Elektrozahnbürste alle zwei bis drei Monate. Manche Zahnbürstenköpfe sind blau eingefärbt. Mit zunehmender Nutzung verblasst die Farbe und Sie erkennen, wann ein Wechsel ansteht. Einige elektrische Zahnbürsten haben ein Austauschsymbol integriert, das blinkt, wenn Sie den Bürstenkopf erneuern sollten.
Zahnpasta mit oder ohne Fluorid?
Um Ihre Zähne richtig zu putzen, benötigen Sie auch eine gute Zahnpasta. Achten Sie beim Kauf einer Zahncreme darauf, dass sie Fluorid enthält. Dieses remineralisiert den Zahnschmelz, der durch Säuren aus der Nahrung angegriffen wird, und schützen so Ihre Zähne vor Karies. Erwachsene sollten eine Dosis von etwa 1.400 bis 1.500 ppm Fluorid in der Zahnpasta verwenden. Für Kinder unter sechs Jahren eignet sich Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid. Bis zum 12. Lebensjahr putzen Kinder am besten mit einer Junior-Zahnpasta mit mildem Geschmack und mindestens 1.400 ppm Fluorid ihre Zähne. Übrigens: Die enthaltene Fluoridmenge finden Sie auf jeder Zahnpastatube.
Gut zu wissen: Achten Sie darauf, dass kleine Kinder die Zahnpasta nicht verschlucken und verwenden Sie spezielle Kinderzahnpasten.
Zahncremes, die die Zähne zusätzlich weiß machen sollen, enthalten oft sogenannte Schleifkörper, die die Zähne „abschmirgeln“ und mehr schaden als nützen. Es gibt aber auch Produkte, die die Zähne optisch aufhellen und speziell die Bildung von Verfärbungen reduzieren können.
Übrigens: Der sogenannte RDA-Wert kann dabei helfen, die Zahnpasten eines Herstellers einzuordnen. Zwischen den Produkten verschiedener Hersteller ist dieser allerdings nur wenig aussagekräftig. Die meisten Produkte haben heutzutage einen mittleren Abrieb oder sind speziell ausgewiesen als sogenannte „Sensitiv-Produkte“ mit (noch) weniger Abrieb.
Kann man auch ohne Zahnpasta Zähneputzen?
Ja, das ist möglich. Um Ihre Zähne von Essenresten und Zahnbelägen mechanisch zu reinigen, benötigen Sie vor allem eine gute Zahnbürste und Zahnseide oder Interdentalbürsten. Zahncreme unterstützt die gründliche Reinigung Ihrer Zähne, trägt zu einem sauberen Gefühl im Mund bei und sorgt für einen frischen Atem. Das Fluorid in der Zahnpasta härtet den Zahnschmelz und schützt so vor Karies.
Eignet sich Aktivkohle zum Zähneputzen?
Aktivkohle in Zahnpasta soll Zahnverfärbungen entfernen und die Zähne aufhellen. Der langfristige Nutzen ist jedoch unter Zahnmedizinern umstritten. Der Grund: Die rauen Aktivkohlepartikel tragen nicht nur Verfärbungen an der Zahnoberfläche ab. Wenn Sie Ihre Zähne reinigen, schleifen die Partikel auch Schichten des Zahnschmelzes ab. So können die Zähne mit der Zeit empfindlich gegenüber Hitze und Kälte werden. Außerdem sind sie anfälliger für Karies und neue Verfärbungen.
Zahnputztechniken in der Übersicht
Für eine gesunde Zahnpflege ist auch die richtige Zahnputztechnik entscheidend. So reinigen Sie Ihre Zähne systematisch und bewusst und lassen keine Stelle im Gebiss aus.
Allgemeine Tipps zum richtigen Zähneputzen
- Reinigen Sie Ihre Zähne immer in der gleichen Reihenfolge, zum Beispiel zuerst die Innenflächen im Ober- und Unterkiefer, anschließend die Außen- und die Kauflächen. Dann vergessen Sie keine Stelle.
- Üben Sie nur wenig Druck auf die Zähne und das Zahnfleisch aus. Tipp: Drücken Sie zum Üben Ihre Zahnbürste auf eine Küchenwaage, bis sie 150 Gramm anzeigt. Dann bekommen Sie ein Gefühl dafür, mit welchem Druck Sie höchstens die Bürste an Ihre Zähne anlegen sollten.
- Entfernen Sie Zahnbeläge und Essenreste immer von „Rot nach Weiß“, also vom Zahnfleischrand hin zu den Zähnen.
Es gibt verschiedene Zahnputztechniken, die sich jeweils für Erwachsene oder Kinder unterschiedlich gut eignen.
Zahnputztechnik nach Bass
Diese Putztechnik für die Zähne empfehlen Zahnärzte am häufigsten, da sie sehr gute Reinigungsergebnisse erzielt.
- Setzen Sie die Zahnbürste leicht schräg im 45-Grad-Winkel an den Zahnfleischrand an.
- Putzen Sie zwei bis drei Zähne gleichzeitig.
- Bewegen Sie die Zahnbürste schnell hin und her und lockern Sie so die Zahnbeläge an den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen.
- Bürsten Sie vom Zahnfleisch weg zu den Zähnen, um die gelockerten Beläge und Speisereste zu entfernen.
- Halten Sie die Zahnbürste senkrecht, um die Innenseite der Zähne zu schrubben.
- Reinigen Sie nach diesem Prinzip die Außen- und Innenflächen der Zähne und bürsten Sie anschließend die Kauflächen.
- Wiederholen Sie die Bewegungen in jedem Abschnitt etwa zehnmal.
Stillmann-Technik zum Zähneputzen
Zahnärzte raten zum Beispiel Patienten mit Zahnfleischrückgang zu dieser Putztechnik. Sie ist etwas einfacher als die Bass-Technik, das Putzergebnis in den Zahnzwischenräumen ist jedoch nicht so gut.
- Halten Sie die Zahnbürste im 45-Grad-Winkel an den Zahnfleischrand.
- Bürsten Sie in einer senkrechten Bewegung von Rot nach Weiß über die Zähne.
- Reinigen Sie die Kauflächen, indem Sie die Zahnbürste hin- und her bewegen.
- Wiederholen Sie diese sogenannte Auswischmethode für jeden Zahnabschnitt.
Zahnputztechnik nach Fones
Die Fones- oder Rotationstechnik ist besonders einfach zu lernen und eignet sich daher für Kinder genauso gut wie für Erwachsene. Allerdings übersehen sie mit dieser Technik öfter die schwer zu erreichenden Zahnzwischenräume. Daher ist die Methode nicht so effektiv wie die Bass- oder die Stillmann-Technik.
- Beißen Sie den Ober- und Unterkiefer aufeinander.
- Putzen Sie dann mit kleinen, kreisenden Bewegungen die Außenfläche der Zähne.
- Öffnen Sie den Mund und führen Sie die Zahnbürste mit kleinen rotierenden Bewegungen über die Innenseite.
- Um die Kauflächen zu reinigen, bewegen Sie die Zahnbürste hin und her.
Wie putzt man die Zähne mit der elektrischen Zahnbürste oder Schallzahnbürste richtig?
Mit einem rotierend-oszillierenden Modell putzen Sie jeden Zahn einzeln. Führen Sie dazu den runden Bürstenkopf parallel zu den Zähnen am Zahnfleischrand entlang.
Schallzahnbürsten reinigen mit ihrem länglichen Bürstenkopf mehrere Zähne auf einmal. Setzen Sie die Schallzahnbürste wie die Handbürste im 45-Grad-Winkel zum Zahnfleisch auf. Bewegen Sie den Bürstenkopf für ein paar Sekunden über eine Stelle. Gehen Sie am besten systematisch vor, also von den Kauflächen über die Außen- zu den Innenflächen.
Gut zu wissen: Die meisten elektrischen Zahnbürsten haben einen Timer integriert, der die optimale Putzdauer zwischen zwei und fünf Minuten mit einem Piepsen signalisiert. Manche Zahnbürsten warnen auch, wenn Sie beim Putzen zu stark aufdrücken.
Zahnpflege bei Babys und Kleinkindern
Eine gute Zahnpflege beginnt bereits im Baby- und Kleinkind-Alter. Etwa ab dem sechsten Lebensmonat, wenn der erste Milchzahn durchbricht, ist tägliches Zähneputzen angesagt.
Zahnpflege bei Babys: unsere Tipps
Bereits kurz vor dem ersten Zahndurchbruch können Sie mit einem Wattestäbchen sanft über den Kiefer wischen. Das reinigt die Fläche und massiert die empfindliche Stelle. Bis zum Alter von zwei bis zweieinhalb Jahren putzen Sie als Eltern Ihrem Kind die Zähne.
- Verwenden Sie eine weiche Babyzahnbürste mit abgerundeten Borsten.
- Reinigen Sie die Zähne Ihres Babys nach den Mahlzeiten mit etwas Wasser.
- Ab einem Alter von 12 Monaten empfehlen die Experten bereits das 2mal tägliche Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta (1.000 ppm) in Reiskorngröße
- Ab einem Alter von 24 Monaten wird dieselbe Zahnpasta in Erbsengröße verwendet
- Nach dem zweiten Geburtstag sollten Kinder bereits unter Aufsicht selbst putzen, die Dosierung der Zahnpasta sollten weiterhin die Eltern übernehmen.
- Ab einem Alter von etwa sechs Jahren, wenn die ersten bleibenden Zähne durchbrechen, sollte Ihr Kind eine erbsengroße Menge Zahnpasta (1.400 – 1.500 ppm Fluoridgehalt) verwenden.
Hinweis: Kinderärzte und Zahnärzte haben sich 2021 auf gemeinsame Empfehlungen geeinigt. Bis zum Durchbruch der ersten Zähne wird ein Supplement mit Vitamin D und Fluorid empfohlen. Danach kann man bereits die Zahnpflege mit einer Reiskorn-Menge von fluoridhaltiger Zahnpasta (2mal täglich) beginnen und das Supplement allein mit Vitamin D bis zum zweiten Frühsommer fortführen. Die Hinweise zur Dosierung sollten beachtet werden, denn eine zu hohe Fluoridaufnahme kann sich im Zahnschmelz absetzen. Es entstehen sogenannte Fluorosen, die sich als weiße Flecken auf den Zähnen bemerkbar machen. Das ist jedoch ein rein kosmetisches Problem, das Zahnärzte behandeln können.
Frühzeitig gesunde Routinen entwickeln
Eine frühzeitige Zahnpflege bei Babys ist nicht nur wichtig für saubere Zähne, sondern auch, um von Anfang an gesunde Gewohnheiten zu fördern. Eltern können ihrem Kind das Zähneputzen durch kleine Rituale nahebringen, wie gemeinsame Zahnputzzeiten oder Zahnputzlieder. Diese spielerische Zahnpflege bei Babys macht das tägliche Putzen angenehmer und erleichtert den Übergang zur eigenständigen Zahnpflege im Kleinkindalter. Ein positiver Umgang mit Zahnpflege-Utensilien hilft langfristig, Verfärbungen und Karies zu vermeiden und legt den Grundstein für eine gesunde Zahnentwicklung.
Die KAI-Zahnputztechnik: eine Anleitung für Kinder
Ab einem Alter von drei oder vier Jahren kann Ihr Kind eigenständig Zähne putzen. Trotzdem sollten Sie als Eltern ungefähr bis zum zehnten Lebensjahr die Zähne nach dem Putzen kontrollieren, auf unsaubere Stellen hinweisen und – wenn nötig – nachputzen.
Bringen Sie Ihrem Kind am besten eine einfache Zahnputztechnik bei, bei der es immer nach dem gleichen Schema vorgeht. Dafür hat sich die KAI-Putztechnik bewährt:
- K wie Kauflächen: Zunächst putzt Ihr Kind alle Kauflächen erst oben, dann unten, indem es die Bürste kurz hin und her bewegt.
- A wie Außenflächen: Die Zähne liegen aufeinander und das Kind schrubbt die Außenflächen mit kreisenden Bewegungen – und zwar jeweils von der Mitte nach rechts und nach links.
- I wie Innenflächen: Der Mund ist weit geöffnet und Ihr Kund putzt die Innenflächen der Zähne mit kleinen Kreisbewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn.
Gut zu wissen: Im Kindergarten und in der Grundschule nimmt das Thema Zähne und Zahnpflege großen Raum ein. Dabei erfahren die Kinder altersgerecht, wie sie ihre Zähne richtig putzen.
Wie putzt man die Zähne mit Zahnspange oder Brackets?
Tragen Sie oder Ihr Kind eine feste Zahnspange, oder Brackets, nehmen Sie sich zweimal am Tag etwa zehn Minuten Zeit für die Zahnpflege.
- Spülen Sie den Mund zunächst mit Wasser aus, um Essenreste zu entfernen.
- Putzen Sie jeden einzelnen Zahn mit kreisenden Bewegungen.
- Drähte, Bänder und Brackets reinigen Sie mit einer sogenannten Ortho-Bürste, die sich speziell für feste Zahnspangen eignet. Führen Sie die Bürste zwischen Draht und Zahn ein und bewegen Sie sie auf und ab.
- Verwenden Sie z.B. Superfloss, eine spezielle Zahnseide, oder spezielle Interdentalbürstchen für die Zahnzwischenräume.
- Tragen Sie einmal pro Woche ein Fluoridgel auf die Zähne auf, ohne anschließend nachzuspülen.
Zahnseide optimal nutzen
Viele Menschen vernachlässigen ihre Zahnzwischenräume und reinigen sie zu selten. Dabei nimmt die Fläche des Zahns, mit der er an einen anderen grenzt, ein Viertel der gesamten Zahnoberfläche ein. In diesen schwer zugänglichen Bereichen setzen sich häufig Beläge ab, die einen idealen Nährboden für Bakterien bieten. Dies kann zu unerkanntem Karies führen und das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöhen. Daher ist es essenziell, neben dem Zähneputzen auch die Zahnzwischenräume regelmäßig zu reinigen und Zahnseide optimal zu nutzen, um eine umfassende Mundhygiene zu gewährleisten.
Reinigen Sie deshalb zusätzlich zu Ihren Zähnen auch Ihre Zahnzwischenräume mindestens einmal täglich vor dem Zähneputzen mit Interdentalbürstchen oder Zahnseide. Um Zahnseide optimal zu nutzen, empfiehlt es sich, ungewachste Zahnseide zu verwenden, da sie die Kontaktflächen zwischen den Zähnen gründlich reinigt und Plaque besser aufnimmt.
So wenden Sie Zahnseide optimal an: Wickeln Sie etwa einen halben Meter Zahnseide um Ihre Mittelfinger und verwenden Sie Daumen und Zeigefinger, um die Zahnseide präzise zu führen. Lassen Sie sie sanft zwischen die Zähne gleiten und bilden Sie ein C um den Zahn, sodass die Zahnseide den gesamten Zahnumfang abdeckt. Ziehen Sie die Zahnseide sanft vom Zahnfleischrand zur Oberkante des Zahns, um Ablagerungen zu entfernen. Rollen Sie für jeden Zwischenraum ein frisches Stück Zahnseide von Ihren Fingern ab, um eine hygienische Reinigung zu gewährleisten und zu verhindern, dass Bakterien von einem Zahn zum nächsten übertragen werden.
Für größere Zwischenräume unter dem Kontaktpunkt von zwei Zähnen eignen sich Interdentalbürstchen, die speziell für breite Zahnzwischenräume entwickelt wurden. Sollten Sie Zahnbrücken tragen, ist Super-Floss eine besonders dicke Zahnseide mit einem verstärkten Ende, das sich gut einfädeln lässt und für die Reinigung unter Brücken optimal ist.
Indem Sie Zahnseide optimal nutzen und zusätzlich Interdentalbürstchen einsetzen, können Sie effektiv Verfärbungen und Karies in den Zahnzwischenräumen vorbeugen und die Zahngesundheit langfristig fördern.
Weitere Empfehlungen zur perfekten Mundhygiene
Diese Produkte stehen zusätzlich zur Verfügung:
- Mundduschen: Sie lösen grobe Speisereste, entfernen jedoch keine Zahnbeläge und können sogar Bakterien in die Zahnfleischtaschen spülen.
- Zungenreiniger: Damit streichen Sie von hinten nach vorne über die Zunge und entfernen so Bakterien, die Ihre Zähne angreifen können.
- Mundspülungen: Sie sorgen für einen frischen Atem und können zusätzliche Wirkstoffe enthalten, die den Schutz vor Karies oder Entzündung unterstützen.
Neben der Mundpflege, die Sie zu Hause praktizieren, ist eine halbjährliche professionelle Zahnreinigung zur Prävention wichtig für Ihre Zahngesundheit. Dabei entfernt Ihr Zahnarzt oder das Prophylaxe-Team Zahnstein, Plaque und hartnäckige bakterielle Beläge über dem Zahnfleischrand. Alle Zähne werden poliert und anschließend mit Fluoridlack oder Fluoridgel geschützt. So haben Karies und Parodontitis keine Chance. Außerdem erhalten Sie beim sogenannten Mundhygienetraining nützliche Tipps, wie Sie Ihre Zähne richtig putzen, um wirkungsvoll Plaque zu entfernen - und welche Zahnbürste und Zahnpasta am besten für Sie sind.
Übrigens: Eine professionelle Zahnreinigung ist keine gesetzlich vorgeschriebene Kassenleistung und wird nur von manchen Krankenversicherungen übernommen. Eine Zahnzusatzversicherung wie die von DA Direkt übernimmt jedoch die Kosten für Ihre professionelle Zahnreinigung.
Dieser Artikel ist inhaltlich geprüft von:
Gülistan Tapti, Dentalhygienikerin und Coach, Prophylaxe Academy