Was kostet eine Zahnspange für Erwachsene und Kinder – und wann ist sie nötig?
Das Wichtigste in Kürze
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Die Gesamtkosten einer aufwändigen Zahnspange können bis in den mittleren vierstelligen Bereich gehen. Der Preis ist dabei abhängig von der Zahnfehlstellung, der verwendeten Spange und insbesondere von den individuell gewünschten Zusatzleistungen.
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Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei medizinischer Indikation die Regelversorgung und dadurch einen Teil der Gesamtkosten einer solchen sog. kieferorthopädische Maßnahme.
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Bei Kindern wird eine Regelversorgung von den gesetzlichen Kassen übernommen, bei Erwachsenen erfolgt eine Kostenübernahme nur in wenigen Sonderfällen. Leistungsstarke Zahnzusatzversicherungen für Kinder übernehmen bis zu 100 Prozent der verbleibenden Mehrkosten einer Zahnspange.
Was kostet eine Zahnspange für Erwachsene und Kinder?
Eine kieferorthopädische Behandlung kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Je nach Ausmaß der Zahnfehlstellung und den individuell gewünschten Zusatzleistungen kann sich ein Gesamtpreis für eine Zahnspange von bis zu 5.000 Euro ergeben. Die Kosten für eine lose Zahnspange liegen dabei im unteren Bereich, für Brackets oder unsichtbare Zahnspangen eher im oberen Bereich.
Übrigens: Die Kosten einer professionellen Zahnreinigung bei Zahnspangenträgern sind nicht zwangsläufig höher. Dennoch ist es gut zu wissen, dass die DA Direkt Zahnzusatzversicherung auch diese Leistung abdeckt. Gerade für Zahnspangenträger ist regelmäßige Zahnprophylaxe wichtig, da sie ihre Zähne schwieriger mit der Zahnbürste erreichen.
Wann ist eine Zahnspange notwendig?
Mit einer Zahnspange werden Zahnfehlstellungen korrigiert, die medizinische oder ästhetische Folgen für die Betroffenen haben können. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Fehlstellungen zu behandeln. Ob eine herausnehmbare lose Zahnspange, eine feste Zahnspange oder ein modernes durchsichtiges Aligner-System in Frage kommt, hängt von der jeweiligen Fehlstellung und den persönlichen Ansprüchen ab.
Zahnspange und Brackets – Was zahlt die gesetzliche Krankenkasse bei Kindern?
Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt bei Kindern zunächst einen Teil der Kosten für Zahnspangen. Übernommen werden die Kosten, wenn die Korrektur einer Zahnfehlstellung medizinisch notwendig ist. Hierzu werden die Fehlstellungen nach den so genannten kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) unterschieden. Vom Gesamtbetrag der Regelversorgung werden zunächst nur 80 Prozent erstattet, die anderen 20 Prozent müssen von den Eltern vorgestreckt werden. Erst nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung wird dieser Eigenanteil von der Kasse erstattet. Bei weiteren Kindern übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung 90 Prozent der Behandlungskosten der Regelversorgung. Eine private Zahnzusatzversicherung übernimmt bis zu 100 Prozent der nach Vorleistung der GKV verbleibenden Restkosten – je nach gewähltem Tarif.
Wer trägt die Kosten bei einer Zahnspange für Erwachsene?
In der Regel übernehmen Krankenkassen keine Kosten für eine Korrektur der Zahnfehlstellung bei Erwachsenen. Nur bei schweren Kieferanomalien, die eine aufeinander abgestimmte kieferchirurgische und kieferorthopädische Behandlung erfordern, z. B. bei angeborenen Fehlbildungen, knöchern bedingten Fehlbissen oder verletzungsbedingten Zahnfehlstellungen, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten einer kieferorthopädischen Regelversorgung auch bei Personen über 18 Jahren. Eventuelle Mehrkosten sind jedoch selbst zu tragen. Eine private Zusatzversicherung übernimmt bis zu 100 Prozent der verbleibenden Kosten einer Zahnspange für Erwachsene.
Gut zu wissen
Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich: Zusammen mit der Vorleistung der GKV übernimmt unsere Zahnzusatzversicherung für Kinder zwischen 90 und 100 Prozent der Aufwendungen für kieferorthopädische Maßnahmen. Leistet die GKV nicht vor, so gilt für Premium: 90 Prozent, max. 1.800 Euro und für Premium Plus: 100 Prozent, max. 2.000 Euro.
Zahnspange – Was ist es bei den Kosten zu beachten?
Sonderleistungen müssen immer selbst bezahlt werden, denn die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur die so genannte Regelversorgung, das sind die Kosten für die einfachste Versorgungsform. Zu den sog. Mehrkosten gehören beispielsweise die Kosten für unsichtbare Zahnspangen, die Kosten für Mini-Metall- oder Kunststoff-Brackets und Kosten für die Versiegelungen aller Zähne, die durch die Spange bzw. Brackets stärker von Karies bedroht sind. Ist die Zahnkorrektur nur aus kosmetischen Gründen nötig, müssen die Kosten für eine Zahnspange komplett aus der eigenen Tasche bezahlt werden.
Welche Möglichkeiten einer Zahnkorrektur gibt es?
Je nach Fehlstellung der Zähne gibt es verschiedene Optionen der Behandlung. Weit verbreitet sind heute festsitzende Zahnspangen, da sie in kürzerer Zeit ein vielversprechendes Ergebnis erzielen. Wir erklären die Unterschiede der einzelnen Techniken.
Brackets – festsitzende Zahnspangen
Brackets kommen bei ausgeprägter Zahnfehlstellung zum Einsatz und sind aus Metall oder Keramik. Der Kieferorthopäde verklebt sie auf der Zahnaußen- oder Zahninnenseite. Durch das Verkleben mit der Zahnoberfläche entsteht ein Ansatzpunkt für das Bewegen der Zähne. Der Patient selbst kann die Brackets nicht entfernten. Die einfachste und günstigste Zahnspange besteht aus Edelstahl-Brackets und Metalldrähten, die für die erforderliche Spannung sorgen. Alle anderen Varianten ermöglichen mehr Komfort und sind deswegen teurer. So kann der Patient hochelastische Drähte wählen, selbstligierende Bracket-Systeme, zahnweiße Kunststoff-Brackets oder durchsichtige Brackets aus Keramik. Die Gesamtkosten für eine feste Zahnspange liegen bei mehreren Tausend Euro – je nach Modell bei mehreren tausend Euro.
Gut zu wissen: In manchen Fällen reizen die Metalldrähte um die Brackets das Zahnfleisch. Eine Mundspülung aus Teesorten wie Salbei-, Pfefferminz- oder Kamillentee lindert den Schmerz und wirkt entzündungshemmend. Mehr Tipps gegen Zahnschmerzen und gereiztes Zahnfleisch lesen Sie in unserem Ratgeber.
Innenliegende Brackets
Diese Spangen werden an der Innenseite der Zähne mit der Incognito-Lingualtechnik angebracht. Diese ist vor allem bei Erwachsenen beliebt. Hierbei werden individuell hergestellte Brackets auf der Innenseite der Zähne angebracht. Die Zähne werden dann mit individualisierten Drähten in die richtige Position bewegt. Die Kosten für innenliegende Spangen können pro Kiefer zwischen 1.000 und 1.500 Euro betragen und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Abnehmbare / herausnehmbare Zahnspangen
Die abnehmbare Zahnspange ist eine der beliebtesten Varianten und wird häufig während des Zahnwachstums eingesetzt. Sie besteht aus einem Kunststoff-Mittelstück, in welches Klammern eingearbeitet sind. Die Zahnspange liegt dicht an der Innenseite der Zähne an und der Kiefer wird so sanft gedehnt. Bei der Gestaltung der Zahnspangenplatte gibt es eine große Auswahl an Motiven und Farben, so dass Kinder aktiv bei der Gestaltung mitwirken können. Erwachsene verzichten oft auf Farbe und greifen eher auf die "unsichtbare Zahnspange" zurück. Die Kosten für eine lockere Zahnspange liegen zwischen 500 und mehreren Tausend Euro.
Aligner – unsichtbare Zahnspangen
Die Behandlung mit durchsichtigen Schienen, den sogenannten Alignern des Invisalign-Systems, ist eine unauffällige und komfortable Möglichkeit der Zahnkorrektur. Die Aligner können einfach zum Essen und zur Mundhygiene herausgenommen werden. Zu Beginn der Behandlung wird eine dreidimensionale Computersimulation erstellt. Diese zeigt, wie sich die Zähne verändern. Mit der Invisalign-Technik sind auch schwerere Fehlstellungen an Kiefer und Zähnen korrigierbar. Wie bei anderen kieferorthopädischen Behandlungsverfahren hängen die Kosten auch von der Zahnfehlstellung ab. Die Kosten für Erwachsene liegen zwischen 2.000 und 6.500 Euro und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Wie lange muss eine Zahnspange getragen werden?
Die Dauer der Zahnregulierung hängt vom Grad und von der Art der Fehlstellung, vom Alter des Patienten sowie der Art der Regulierung ab. Die meisten kieferorthopädischen Behandlungen bei Kindern dauern drei bis vier Jahre. Kleinere Fehlstellungen lassen sich in kürzerer Zeit regulieren. Die Zähne können zwar relativ schnell in die gewünschte Position gebracht werden, es besteht jedoch die Gefahr, dass sie ebenso schnell wieder zurückwandern, wenn sie nicht lange genug in der richtigen Position gehalten werden.
Welche Zahnspange eignet sich bei einem Kreuzbiss?
Bei einem Kreuzbiss greifen die Zahnreihen falsch übereinander und die Kauflächen der Zähne treffen beim Zubeißen nicht mehr korrekt aufeinander. Um einen Kreuzbiss zu korrigieren, werden Dehnplatten, Apparaturen zum Weiten der Gaumennaht, Brackets oder auch festsitzende Zahnspangen sowie Aligner-Systeme eingesetzt.
Krankheitskosten sind nach §33 EstG als außergewöhnliche Belastungen steuerlich absetzbar
In der Einkommenssteuererklärung können Sie private Ausgaben wie Krankenkosten beim Finanzamt geltend machen, sofern sie notwendig sind und die individuelle Belastungsgrenze (zumutbare Belastung) überschritten haben. Die Belastungsgrenze hängt von den Einkünften, dem Familienstand und der Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder ab.
Zahn- oder Kieferfehlstellung
Karies und Parodontose können durch Engstände und Verschachtelungen der Zähne entstehen. Eine Behandlung ist deshalb auch aus Sicht ganzheitlicher Zahnmedizin sinnvoll: Ist das Kauen und Abbeißen eingeschränkt, kann dies zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Ein falscher Biss kann eine Verspannung bei der Nacken- und Kiefermuskulatur hervorrufen. Hals-Nasen-Ohren-Probleme treten häufig auf, wenn der Mund beim Schlafen offensteht und die Atemluft nicht durch eine korrekte Nasenatmung befeuchtet und angewärmt wird. Außerdem können durch Fehlstellungen des Kiefers oder der Zähne Sprechfehler entstehen wie z. B. Lispeln.
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