Kieferhöhlenentzündung: Das ist zu beachten
Das Wichtigste in Kürze
Bei einer Kieferhöhlenentzündung oder Sinusitis maxillaris handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut in den größten Nasennebenhöhlen.
Hält eine Sinusitis maxillaris länger als zwei Monate an, ist aus einer akuten eine chronische Entzündung geworden.
Häufig geht der Sinusitis eine Erkältung voraus – aber auch entzündete Zähne im Oberkiefer können Auslöser sein.
In allen Fällen ist eine schnelle Behandlung wichtig – entweder mit Medikamenten, einer OP bei chronischen Fällen oder einer Zahnextraktion, wenn ein Zahn die Ursache ist.
Was ist eine Kieferhöhlenentzündung oder Sinusitis maxillaris?
Eine Kieferhöhlenentzündung oder Sinusitis maxillaris ist eine Entzündung der Schleimhaut in einer oder beiden Kieferhöhlen. Das sind luftgefüllte Hohlräume, die sich links und rechts neben der Nase befinden – sie sind gleichzeitig die größten Nasennebenhöhlen. Ihre Form ähnelt einer umgedrehten Pyramide. Die eingeatmete Luft gelangt von der Nase über verschiedene Gänge in die Nebenhöhlen. Da sich die Nase direkt daneben befindet, können sich Infekte von dort schnell in die Kieferhöhlen ausbreiten.
Zur Bedeutung: Sinusitis maxillaris leitet sich vom medizinischen Fachbegriff für Kieferhöhle ab, dem Sinus maxillaris. Mediziner sprechen von einer Sinusitis, wenn die Schleimhaut des Sinus maxillaris oder einer anderen Nasennebenhöhle entzündet ist.
Wie lange dauert eine Kieferhöhlenentzündung?
Ärzte unterscheiden je nach Dauer und Häufigkeit der Symptome zwischen einer akuten und einer chronischen Kieferhöhlenentzündung. Eine akute Sinusitis maxillaris heilt in der Regel innerhalb von acht bis vierzehn Tagen ab, spätestens nach zwei Monaten sind die Beschwerden abgeklungen. Von einer chronischen Kieferhöhlenentzündung sprechen Ärzte, wenn die Symptome länger als zwei Monate anhalten. Haben Sie öfter als viermal im Jahr Beschwerden mit den Kieferhöhlen, handelt es sich wahrscheinlich um eine chronische Sinusitis.
Ist eine Kieferhöhlenentzündung ansteckend?
Wie eine Erkältung oder ein grippaler Infekt ist die akute Sinusitis maxillaris über Tröpfcheninfektion ansteckend. In den Tröpfchen, die eine infizierte Person beim Niesen und Husten ausstößt, befinden sich Viren oder Bakterien, die leicht auf andere übertragen werden. Deshalb sollten Sie bei einer Erkrankung vorsichtig sein und Rücksicht auf Ihre Mitmenschen nehmen. Eine chronische Kieferhöhlenentzündung dagegen ist normalerweise nicht ansteckend.
Ursachen einer Kieferhöhlenentzündung
Etwa 20 bis 40 Prozent aller Entzündungen der Kieferhöhlen sind auf die Zähne zurückzuführen. Dies kann zum Beispiel nach einer Zahnextraktion der Fall sein. In einigen Fällen geht eine Sinusitis maxillaris auf eine entzündete Zahnwurzel im Oberkiefer zurück. Ist das der Fall, sprechen Zahnärzte von einer odontogenen Kieferhöhlenentzündung. Aber auch Implantate, tiefe Zahnfleischtaschen aufgrund einer Parodontitis oder Zysten am Kiefer können ein Entzündungsherd sein.
Bei einer odontogenen Sinusitis maxillaris sind in der Regel Bakterien die Auslöser der Infektion. Diese wandern zum Beispiel von einer entzündeten Zahnwurzel über den Kieferknochen in die Kieferhöhle, wo sich die Schleimhaut entzündet. Eine Kieferhöhlenentzündung entsteht manchmal auch nach einer Zahn-OP. Wenn der Zahnarzt einen Zahn im Oberkiefer zieht, kommt es in seltenen Fällen vor, dass er die Kieferhöhlenschleimhaut verletzt. Sie kann sich dann entzünden.
Symptome einer Sinusitis maxillaris
Bei einer akuten Kieferhöhlenentzündung können diese Symptome auftreten:
- ein dumpfer, pochender Schmerz im Bereich der Wangen
- die Schmerzen verstärken sich, wenn Sie den Oberkörper und den Kopf nach vorne beugen
- die betroffene Stelle ist von außen druckempfindlich
- der Kieferhöhlenentzündung ging ein Schnupfen voraus
- eitriger Ausfluss aus der Nase oder verstopfte Nase und Schleim fließt in den Rachen, was einen Hustenreiz auslöst
- Abgeschlagenheit
- Fieber
- manchmal Ohrenschmerzen
Bei einer akuten odontogenen Kieferhöhlenentzündung, die durch einen Zahn ausgelöst wird, kommen auch diese Symptome vor:
- Zahnschmerzen im Oberkiefer
- eine sichtbare Schwellung im Gesicht – meist einseitig, da die Entzündung nur von einem bestimmten Zahn im Oberkiefer ausgeht
- auch ohne Schnupfen
Bei einer chronischen Sinusitis maxillaris sind die Symptome nicht so stark ausgeprägt:
- die Schmerzen werden mit der Zeit weniger und verschwinden manchmal komplett, können aber in Schüben immer wieder auftreten
- die Nasenatmung ist beeinträchtigt
- häufig ein schlecht riechendes Sekret im Nasen- und Rachenraum
- Geruchs- und Geschmacksstörungen
- bei Kindern: Müdigkeit, Gereiztheit, geschwollene Lymphknoten
Was ist bei einer Kieferhöhlenentzündung zu tun?
Wenn Sie Symptome einer akuten Kieferhöhlenentzündung haben, gehen Sie möglichst schnell zu einem Arzt und lassen Sie sich behandeln. Eine unbehandelte akute Sinusitis maxillaris kann chronisch werden oder sich auch auf andere Nebenhöhlen wie die Stirnhöhlen legen.
Welcher Arzt behandelt eine Kieferhöhlenentzündung?
Hatten Sie eine Erkältung, bevor die Symptome aufgetreten sind, kontaktieren Sie zunächst Ihren Hausarzt. Falls nötig, gibt er Ihnen eine Überweisung zu einem Facharzt. Eine chronische Sinusitis maxillaris behandelt ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
Haben Sie Schmerzen im Oberkiefer, ohne dass Sie vorher erkältet waren, oder hatten Sie an der Stelle bereits eine Behandlung bei Ihrem Zahnarzt, wenden Sie sich an ihn. Er wird den Schmerz lokalisieren und die Ursache der Kieferhöhlenentzündung bekämpfen.
Kieferhöhlenentzündung: Diagnose und Behandlung
Grundsätzlich gilt: Je früher Sie eine Kieferhöhlenentzündung behandeln lassen, umso schneller und besser ist der Heilungsverlauf. Suchen Sie deshalb am besten schon bei den ersten Symptomen einen Arzt auf.
In einem Vorgespräch (Anamnese) fragt Ihr Hausarzt oder der HNO-Arzt nach Ihren Beschwerden. Anschließend untersucht er die schmerzende Stelle. Er klopft sie vorsichtig ab und fragt Sie, ob und wann sich die Schmerzen verstärken. Haben Sie auch Zahnschmerzen, wird er prüfen, ob die Zähne schmerzempfindlich reagieren. Anschließend führt er ein sogenanntes Endoskop in die Nase ein, um mögliche Schwellungen oder verschlossene Gänge zu erkennen. Befindet sich Eiter in den Kieferhöhlen, nimmt er möglicherweise einen Abstrich, um den Erreger zu ermitteln.
Vermutet der Arzt die Ursache für die Entzündung bei den Zähnen, schickt er Sie zu Ihrem Zahnarzt. Dieser wird dann Röntgen- oder Ultraschallbilder anfertigen, um sich die Kieferhöhle und die Zahnwurzeln im Oberkiefer näher anzuschauen. So kann er den Entzündungsherd schnell finden.
Akute Kieferhöhlenentzündung behandeln
Je nachdem, welche Ursache dahinter steckt, lässt sich eine Kieferhöhlenentzündung auf verschiedene Arten behandeln. Bei einer akuten Sinusitis maxillaris nach einer Erkältung empfehlen Ärzte verschiedene Medikamente zur Therapie, um die Nasennebenhöhlen wieder besser zu belüften:
- abschwellende Nasensprays, damit die Gänge zwischen Nase und Kieferhöhle frei werden
- schleimlösende Mittel
- entzündungshemmende Mittel
- wenn durch Allergien ausgelöst: Kortisonpräparate
- wenn durch Pilze ausgelöst: Antipilzmittel
- bei eitriger Entzündung, durch Bakterien ausgelöst: Antibiotikum
Chronische Kiefernhöhlenentzündung behandeln
Die oben genannten Mittel helfen auch bei akuten Schüben einer chronischen Kieferhöhlenentzündung. Allerdings können Sie damit nur die Beschwerden lindern. Diese verschwinden aber erst dann dauerhaft, wenn auch die Ursache bekämpft wird.
Wann ist eine OP bei einer Kieferhöhlenentzündung nötig?
Bei einer chronischen Kieferhöhlenentzündung ist häufig eine Operation hilfreich, um die Entzündung in den Griff zu bekommen. Dabei begradigt der Chirurg zum Beispiel eine verkrümmte Nasenscheidewand oder entfernt die Nasenpolypen. Bei Kindern kann es helfen, die Rachenmandeln herauszunehmen. Durch die OP sinkt das Risiko, immer wieder an Entzündungen der Kieferhöhle zu erkranken.
Ist ein Zahn Auslöser für die Sinusitis maxillaris, wird ihn Ihr Zahnarzt behandeln. Dabei kann auch ein chirurgischer Eingriff nötig sein. Dann muss Ihr Zahnarzt zum Beispiel den kompletten Zahn mit der Wurzel oder deren Reste entfernen, die zu der Entzündung geführt haben.
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Hausmittel bei einer Kieferhöhlenentzündung
Was hilft bei einer Kieferhöhlenentzündung? Verschiedene Hausmittel lindern die Beschwerden einer Kieferhöhlenentzündung und unterstützen den Heilungsprozess:
- Trinken Sie viel (mind. zwei Liter pro Tag). Am besten eignen sich Wasser oder Kräutertees mit Thymian, Pfefferminze, Salbei und Kamille.
- Inhalieren Sie mit Kamillentee.
- Machen Sie Nasenspülungen mit Salzlösungen.
- Nutzen Sie Wärmepackungen.
Gut zu wissen: Einige Patienten sind davon überzeugt, dass ihnen Homöopathie und Ayurveda als ergänzende Methoden zur Schulmedizin helfen. Deren Wirksamkeit ist jedoch nicht wissenschaftlich erwiesen.
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