Metallischer Geschmack im Mund: So werden Sie ihn los
Das Wichtigste in Kürze
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Ein metallischer Geschmack im Mund ist eine bestimmte Form einer Geschmacksstörung. Diese tritt bei vielen Menschen vorübergehend auf, bei einigen hält sie länger an.
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Die Ursachen für den Eisengeschmack reichen von unzureichender Zahnpflege über Eisenmangel bis hin zu hormonellen Veränderungen.
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Mit einer guten Mundhygiene und regelmäßigen Zahnarztbesuchen sorgen Sie dafür, dass Ihr Mundraum gesund bleibt – eine der wichtigsten Voraussetzungen, um eine Geschmacksstörung zu vermeiden.
Metallischer Geschmack im Mund – das steckt dahinter
Ein unangenehmer, metallischer Geschmack im Mund, als hätte man einen Nagel abgeleckt: Viele Menschen kennen das Gefühl. Meistens ist die Ursache für die Missempfindung harmlos und sie verschwindet von alleine wieder. In manchen Fällen hält der Zustand allerdings länger an oder tritt immer wieder auf. Dann könnte auch eine ernstzunehmende Krankheit dahinter stecken. Woher der Eisengeschmack im Mund kommt und was Sie dagegen tun können, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Metallischer Geschmack – eine Störung des Geschmacksempfindens
Manche Menschen nehmen plötzlich Süßes als bitter wahr, einige verspüren scheinbar grundlos einen metallischen Geschmack im Mund. Andere wiederum schmecken gar nichts mehr. Kommt dies öfter vor oder hält das Gefühl länger an, sprechen Ärzte von einer Dysgeusie. Das ist der medizinische Fachausdruck für eine Störung der Geschmackswahrnehmung.
Dabei unterscheiden Mediziner mehrere Formen einer Schmeck- oder Geschmacksstörung:
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Pargeusie – Betroffene nehmen einen Geschmack anders wahr und halten zum Beispiel Süßes oder Salziges für bitter.
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Phantogeusie – Betroffene haben nichts Entsprechendes gegessen oder getrunken und verspüren trotzdem einen bitteren oder metallischen Geschmack im Mund.
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Hypogeusie – Betroffene haben ein abgeschwächtes Geschmacksempfinden.
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Hypergeusie – Betroffene haben einen übermäßig empfindlichen Geschmackssinn.
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Ageusie – Betroffene schmecken kaum noch etwas oder gar nichts mehr, zum Beispiel litten infolge einer Infektion mit dem Corona-Virus einige Menschen unter einer vorübergehende Ageusie.
Das passiert bei einer Geschmacksstörung
Verschiedene Krankheiten und Medikamente können die Geschmacksknospen auf der Zunge temporär oder dauerhaft beschädigen. Außerdem kommt es vor, dass bestimmte Nervenbahnen, die zum Gehirn führen, beeinträchtigt sind. Dadurch verändert sich das Geschmacksempfinden. Welche Ursachen hinter einer Schmeckstörung wie dem Metallgeschmack stecken können, lesen Sie im nächsten Absatz.
Metallgeschmack im Mund: mögliche Ursachen
- Blut im Mund: Schon eine kleine, blutende Wunde am Zahnfleisch oder auf der Zunge können den metallischen Geschmack auslösen. Das in den roten Blutkörperchen enthaltene Eisen schmeckt nach Metall. Wunden im Mundraum zählen zu den häufigsten Ursachen für den unangenehmen Geschmack.
- Schlechte Mundhygiene: Bei unzureichender Zahnpflege – besonders an den Stellen, die nur schwer mit der Zahnbürste zu erreichen sind – kann es zu Karies und Zahnfleischentzündungen kommen. Bleiben diese unbehandelt, kann sich daraus eine schwere Zahnbettentzündung (Parodontitis) entwickeln. Diese geht häufig mit starkem Zahnfleischbluten und einem metallischen Geschmack im Mund einher.
- Nebenwirkung bestimmter Medikamente: Nehmen Sie zum Beispiel Antibiotika, Antidepressiva oder Mittel gegen Diabetes oder Gicht ein, verändert sich möglicherweise Ihr Geschmacksempfinden. Antidepressiva etwa verschließen die Geschmacksknospen, was zu einem metallischen Geschmack führt. Andere Medikamente nimmt der Körper bereits über den Speichel auf, was ebenfalls bewirkt, dass Sie einen Blutgeschmack, aber kein Blut im Mund haben.
- Mineralstoffmangel oder -überschuss: Haben Sie zu viele Mineralstoffe bzw. Spurenelemente wie Eisen, Selen und Zink im Körper, kann ein Metallgeschmack im Mund auftreten. Die Missempfindung kommt aber auch vor, wenn Sie zu wenige Mineralstoffe aufnehmen, also zum Beispiel einen Zink- oder Eisenmangel haben. Anhand eines großen Blutbilds kann Ihr Hausarzt feststellen, welche Spurenelemente Ihnen fehlen oder von welchen Sie zu viele aufnehmen. Meist reguliert sich der Mineralstoffspiegel von allein, wenn Sie sich ausgewogen ernähren.
- Hormonelle Veränderungen: Vielen Frauen fällt der metallische Geschmack im Mund zu Beginn einer Schwangerschaft auf. In dem Fall liegt es an den Hormonen, mit deren Hilfe sich der Körper auf die neue Situation einstellt. Im Laufe des zweiten Trimesters (14. bis 26. Schwangerschaftswoche) verschwindet das unangenehme Gefühl im Mundraum in der Regel wieder. Auch wenn die Wechseljahre einsetzen, kommt es häufig zu einem veränderten Geschmacksempfinden.
- Mix verschiedener Metalle in Zahnersatz und -füllungen: Haben Sie noch Amalgamfüllungen (unedles Metall) und zum Beispiel Kronen oder Brücken aus Gold oder Titan (edle Metalle), kann es zum sogenannten Batterie-Effekt im Mundraum kommen. Die Ionen der unedlen Metalle fließen zu den edlen hin – es entsteht elektrischer Strom, bei dem der Speichel als Leiter wirkt. Neben anderen Nebenwirkungen tritt dabei auch der typische Metallgeschmack im Mund auf.
- Bestimmte Erkrankungen: Auch neurologische Störungen, Allergien, eine Unterfunktion der Schilddrüse, Nierenschäden oder Demenz können mit einer Dysgeusie einhergehen und das Geschmacksempfinden erheblich beeinträchtigen. Der metallische Geschmack ist dann nur eine Begleiterscheinung neben weiteren schwerwiegenden Symptomen.
- Behandlung von Krebs: Infolge einer Chemo- oder Strahlentherapie haben viele Krebspatienten einen gestörten Geschmackssinn. Sie nehmen zum Beispiel bitteren Geschmack stärker wahr und Süßes weniger süß. Viele verlieren die Lust am Essen, weil alles nach Eisen schmeckt. Häufig leiden die Patienten deswegen an Untergewicht und haben Mangelerscheinungen. Hier können Ernährungsberater und Selbsthilfegruppen wertvolle Tipps geben.
- Chemische Belastung: Tritt der metallische Geschmack im Mund in Verbindung mit einem starken Schwindelgefühl, Übelkeit, Husten und Erbrechen auf, kann eine Vergiftung mit Quecksilber, Blei oder Kupfer dahinter stecken. Vor allem wenn Sie vorher mit Lacken oder Lösungsmitteln in einem schlecht belüfteten Raum gearbeitet haben, rufen Sie bei den genannten Symptomen umgehend den Notarzt.
Das hilft gegen den metallischen Geschmack im Mund
Um den Metallgeschmack akut zu bekämpfen, können Sie sich zum Beispiel mit folgenden Hausmitteln behelfen:
- eine Zitronenscheibe lutschen
- ein Stück Schokolade knabbern
- eine Mundspülung verwenden
- mit leicht gesalzenem Wasser den Mund ausspülen
- ein Pfefferminzbonbon lutschen
- einen zuckerfreien Kaugummi kauen
- verschiedene Gewürze ausprobieren, die Ihnen schmecken
- Metallbesteck vermeiden
- nicht rauchen
Wichtig: Putzen Sie mindestens zweimal täglich die Zähne und verwenden Sie Zahnseide. Nehmen Sie außerdem die jährlichen Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Zahnarzt wahr und lassen Sie eine professionelle Zahnreinigung durchführen. So beugen Sie Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis vor, die zu schweren Entzündungen im Mund mit üblem Geschmack und Mundgeruch führen können.
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Wann ein Besuch beim Arzt angebracht ist
Ein vorübergehender Metallgeschmack im Mund ist meist harmlos und verschwindet in der Regel von allein. Hält der komische Geschmack länger an oder plagt er sie auch in Verbindung mit anderen Symptomen immer wieder, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Zahnarzt und / oder Hausarzt aufsuchen. Steckt eine Krankheit dahinter, kann er sie gezielt bekämpfen und damit die Ursache der Geschmacksstörung beseitigen.
Falls Sie bestimmte Medikamente gegen Diabetes oder Antidepressiva einnehmen, wenden Sie sich ebenfalls an Ihren Arzt. Er kann Ihnen eventuell ein alternatives Präparat verschreiben oder die Dosierung ändern, damit der Metallgeschmack Sie nicht länger stört.
Bei Symptomen einer Vergiftung wie Übelkeit, Schwindelanfällen, Erbrechen, Krämpfen und Fieber in Verbindung mit dem Metallgeschmack wählen Sie sofort die 112!
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Metallischer Geschmack im Mund“
Woher kommt ein metallischer Geschmack im Mund?
Der Metallgeschmack im Mund kann unterschiedliche Ursachen haben wie:
- Wunden im Mund
- Zahnfleischentzündungen
- Mangel oder Überschuss an Spurenelementen
- Allergien
- bestimmte Medikamente
- hormonelle Veränderungen etwa in der Schwangerschaft
- Vergiftung durch schädliche Chemikalien
Nähere Informationen dazu und weitere Ursachen finden Sie oben im Ratgeber.
Ab wann empfindet man einen metallischen Geschmack im Mund in der Schwangerschaft?
Schon zu Beginn einer Schwangerschaft setzen hormonelle Veränderungen ein, die den Geschmacks- und Geruchssinn beeinflussen. So haben etwa 65 % der Schwangeren einen bitteren oder metallischen Geschmack im Mund. Dieser lässt meist im Laufe des zweiten Schwangerschaftsdrittels (14. bis 26. Schwangerschaftswoche) nach oder verschwindet komplett.
Was ist zu tun bei einem metallischen Geschmack im Mund?
Kurzfristig können Sie auf Hausmittel zurückgreifen, die den Metallgeschmack überdecken. Dazu zählen Zitronenscheiben, Kaugummis und Mundspülungen. Tritt das unangenehme Gefühl im Mund öfter auf, obwohl Ihre Zähne gesund sind, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Er findet die Ursache für die Geschmacksstörung, die er gezielt bekämpft. Dann verschwindet meist auch die Missempfindung im Mund.
Marlis Reisenauer, 30.10.2024
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