Zähne aufhellen: Welche Hausmittel helfen wirklich?
Das Wichtigste in Kürze
- Von Backpulver über Kurkuma bis hin zu Kokosöl – viele Hausmittel sollen Zähne aufhellen, die verfärbt sind.
- Die meisten Mittel für zu Hause reiben aber auch gesunden Zahnschmelz ab.
- Frei verkäufliche Bleichmittel sind schwierig zu dosieren und eignen sich nur für gesunde Zähne – ein Bleaching unter professioneller Anleitung beim Zahnarzt ist dagegen sicherer und effektiver.
- Bei einer professionellen Zahnreinigung entfernt Ihr Zahnarzt Zahnbeläge und Verfärbungen, sodass die Zähne wieder heller werden.
Wie bekomme ich meine Zähne wieder weiß?
Verfärbte Zähne aufhellen mit Hausmitteln, ohne Nebenwirkungen und ohne Zahnarztbesuch – das wünschen sich viele. Im Internet gibt es daher unzählige Tipps und Mittel gegen gelbe Zähne. Welche Hausmittel die Zähne tatsächlich weißer machen und welche eher schädlich sind, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Bevor Sie überlegen, Ihre Zähne aufzuhellen und nach einem Hausmittel suchen, ist es wichtig zu wissen, welche Verfärbungen es gibt. Zahnärzte unterscheiden zwei Arten von Zahnverfärbungen:
- Äußere Zahnverfärbungen (extrinsisch): Sie entstehen, wenn sich Farbpartikel aus Nahrungsmitteln wie Rotwein, Kaffee, Tee oder Curry u.a. auf der Zahnoberfläche ablagern. Bei Rauchern etwa setzen sich dunkle Bestandteile aus dem Tabak an den Zähnen ab. Auch bestimmte Medikamente oder Mundspülungen wie Chlorhexidin können die Zähne verfärben.
- Verfärbungen im Zahninneren (intrinsisch): Durch bestimmte Stoffwechselerkrankungen, aber auch ein Trauma (Schlag auf den Kiefer) nach einer Wurzelkanalbehandlung oder im Alter verfärbt sich das Innere des Zahnbeins oder des Zahnschmelzes.
Gut zu wissen: Die gängigen Hausmittel versprechen in der Regel, nur äußere Verfärbungen zu entfernen. Sind Sie unsicher, um welche Verfärbung es sich bei Ihnen handelt, fragen Sie Ihren Zahnarzt.
Zähne aufhellen: Diese Hausmittel sollen helfen
Weißmacher-Zahnpasta zur Zahnaufhellung
Ein beliebtes Hausmittel gegen Zahnverfärbungen sind Weißmacher- oder Raucher-Zahncremes. Sie enthalten sogenannte Putzkörper, also kleine Partikel, die Ablagerungen von Kaffee, Rotwein und Rauch entfernen – die Zähne werden wieder weißer. Zahnärzte raten jedoch davon ab, diese Art von Zahnpasta regelmäßig zu verwenden. Die Produkte tragen mit ihren Schleifpartikeln auch den gesunden Zahnschmelz ab.
Macht Backpulver die Zähne weiß?
Zähne mit Backpulver zu putzen, ist ein häufiger Tipp für weiße Zähne: Einfach die angefeuchtete Zahnbürste in Backpulver tauchen und die Zähne gut damit abreiben. Und es stimmt: Sie können Ihre Zähne mit dem Hausmittel Backpulver aufhellen. Äußere Verfärbungen schrubben Sie mit dem Pulver einfach ab.
Aber ist Backpulver schädlich für die Zähne? Leider ja. Das Backpulver enthält grobkörnige Salze, die den Zahnschmelz wie Schmirgelpapier abschleifen. Zudem verfärbt sich die raue Zahnoberfläche nach der Anwendung noch schneller. Auch wenn Sie empfindliches Zahnfleisch haben oder Ihre Zahnhälse freiliegen, lassen Sie lieber die Finger von diesem Hausmittel.
Kann man mit Natron die Zähne aufhellen?
Auch Natron oder Speisesoda ist ein häufig genanntes Hausmittel zur Zahnaufhellung. Wenn Sie Ihre Zähne mit Natron putzen, strahlen Ihre Zähne hinterher tatsächlich weißer. Doch ist Natron schädlich für die Zähne? Ja, ist es. Ähnlich wie bei Backpulver entfernt das Natriumhydrogencarbonat, der Hauptbestandteil des Natrons, nicht nur Verfärbungen, sondern reibt auch den Zahnschmelz ab. Bakterien können sich dann leichter an den Zähnen ablagern. Deshalb ist auch von diesem Hausmittel gegen gelbe Zähne abzuraten.
Werden Zähne mit dem Hausmittel Kurkuma weiß?
Kurkuma ist vor allem in der indischen Küche bekannt. Schon eine kleine Menge davon verleiht vielen Currys ihre gelbe Farbe. Die Wurzel roh zerkaut oder als Pulver mit Salz und Kokosöl zu einer Zahnpasta verrührt, soll verfärbte Zähne aufhellen. Allerdings hinterlässt das intensiv gelbe Pulver hartnäckige Flecken und kann sogar Kunststofffüllungen dauerhaft verfärben.
Wie gut hilft Zitronensaft, die Zähne zu bleichen?
Mit einer aufgeschnittenen Zitrone über die Zähne reiben und schon sind die Zähne weißer. Das klingt zu einfach, um wahr zu sein. Doch es stimmt. Zitronensaft hellt tatsächlich die Zähne auf. Allerdings raut die starke Säure auch die Zahnoberfläche an und schadet dem Zahnschmelz jedes Mal, wenn Sie die Behandlung wiederholen. Von diesem Hausmittel ist deshalb dringend abzuraten.
Weiße Zähne durch „Ölziehen“ – geht das?
Ölziehen ist ein weiteres Hausmittel, das die Zähne aufhellen soll. Die Technik stammt aus der jahrhundertealten ayurvedischen Medizin. Dafür nehmen Sie einen Schluck pflanzliches Öl – es eignen sich Oliven-, Sonnenblumen- oder Kokosöl – und bewegen es im Mund wie eine Mundspülung. Nach etwa 20 Minuten entfernt es angeblich Zahnbeläge sowie Bakterien und macht die Zähne weißer. Manche Menschen schwören darauf, die Wirkung ist jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen. Eine Ölkur schadet den Zähnen aber auch nicht – im Gegensatz zu Hausmitteln, die den Zahnschmelz abreiben oder angreifen.
Auch Teebaumöl gilt als Allheilmittel für den Mundraum. Ein paar Tropfen auf die Zahnpasta geträufelt sollen Mundgeruch und Mundfäule bekämpfen, aber auch gegen Verfärbungen helfen. Zwar wirkt das ätherische Öl desinfizierend. Dass Teebaumöl die Zähne weiß macht, ist allerdings ein Mythos.
Lassen sich Fluorose-Flecken mit Hausmitteln entfernen?
Bei weißen Flecken auf den Zähnen kann es sich um eine sogenannte Fluorose handeln. Haben Sie als Kind zu viel Fluorid über die Zahnpasta oder in Form von Fluor-Tabletten aufgenommen, können sich solche Fluorose-Flecken auf den Zähnen bilden. Sie sind aber vollkommen ungefährlich. Versuchen Sie nicht, die Flecken selbst zu entfernen. Wenn sie Sie stören, gehen Sie zu Ihrem Zahnarzt. Nur er erkennt, ob es sich nicht doch um Karies handelt. Er kann Sie dann beraten, wie Sie die Flecken am besten loswerden oder kaschieren.
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Zähne-Bleaching zu Hause
Im Handel gibt es verschiedene Mittel, um die Zähne zu Hause zu bleichen. Die chemischen Aufheller funktionieren alle nach demselben Prinzip: Das darin enthaltene Wasserstoffperoxid dringt in den Zahnschmelz ein und setzt dort aktiven Sauerstoff frei. Dieser hellt die verfärbten Zähne auf. Das gilt übrigens nicht nur für oberflächliche Verfärbungen. Auch Zähne, die nach einer Verletzung dunkler geworden sind, werden so wieder weiß.
Beachten Sie: Die Mittel aus dem Supermarkt oder der Drogerie, die die Zähne zu Hause bleachen sollen, sind nur schwer zu dosieren. Die Gefahr, sie falsch anzuwenden, ist hoch. Zudem enthalten die freiverkäuflichen Mittel in der Regel eine niedrigere Konzentration an Wasserstoffperoxid als die Bleaching-Produkte beim Zahnarzt. Deshalb ist der Effekt zu Hause häufig nur von kurzer Dauer.
Hinweis: Bevor Sie Ihre Zähne selbst zu Hause aufhellen, lassen Sie sie von Ihrem Zahnarzt untersuchen und fragen Sie ihn, ob sich Ihre Zähne für ein Bleaching eignen. Haben Sie Karies, liegen Ihre Zahnhälse frei oder leiden Sie an einer Zahnfleischentzündung, verwenden Sie keine Bleichmittel zu Hause. Sie können das Zahnfleisch verätzen und die Zähne dauerhaft schädigen.
Zähne aufhellen – das können Sie selbst tun
Strahlend weiße Zähne bekommen Sie auch ohne Hausmittel, wenn Sie diese Tipps befolgen:
- Richtig Zähne putzen: Reinigen Sie mindestens zweimal täglich Ihre Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Die Zahnzwischenräume säubern Sie am besten mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
- Zahnschmelz schützen: Haben Sie säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Salatsoßen mit Essig oder Limonaden zu sich genommen, warten Sie eine halbe Stunde, bevor Sie sich die Zähne putzen. In der Zeit kann sich der Zahnschmelz regenerieren und sie schrubben ihn nicht mit ab.
- Gesund leben: Verzichten Sie auf Tabak und konsumieren Sie Lebensmittel wie Rotwein, Kaffee und Schwarztee in Maßen.
- Frisches Obst und Gemüse essen: Äpfel, Möhren und Sellerie schrubben die Zähne ähnlich wie eine Zahnbürste und regen die Produktion von Speichel an. Die Zähne und Zahnzwischenräume werden so auf natürliche Weise sauber.
- Professionelle Zahnreinigung: Lassen Sie ein- bis zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung von Ihrem Zahnarzt vornehmen. Dabei entfernt er die weichen Zahnbeläge (Plaque) und Zahnstein – auch an Stellen, die Sie mit der Zahnbürste nur schwer erreichen. Außerdem reinigt er von Kaffee und Tee verfärbte Stellen. Die Zähne fühlen sich nicht nur sauberer an, sondern werden auch weißer.
Übrigens: Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nicht die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung. Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung wie der von DA Direkt brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen: Sie erhalten bis zu 100 % Kostenerstattung für Zahnerhalt, Zahnersatz und Zahnprophylaxe (z.B. professionelle Zahnreinigung).
Zähne bleachen beim Zahnarzt
Haben Sie starke intrinsische Verfärbungen, wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt. Er bietet Ihnen ein professionelles Bleaching an. Dabei bleicht er Ihre Zähne in der Praxis (Office-Bleaching) oder fertigt eine Kunststoffschiene für Ihre Zähne an und gibt Ihnen ein Bleichmittel mit genauen Anweisungen für zu Hause mit (Home-Bleaching).
Ist Bleaching bei Ihnen nicht möglich, können Sie Verfärbungen auch mit Veneers, hauchdünnen Verblendschalen, oder künstlichen Kronen kaschieren.
Hinweis: Verschönernde Behandlungen wie Bleaching gehören in den Bereich der ästhetischen Zahnheilkunde. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen jedoch nur für Therapien, die medizinisch notwendig sind. Das gilt auch für Ihre private Zahnzusatzversicherung.