Wenn die Zahnfee kommt: Tipps und Ideen rund um den Brauch
Das Wichtigste in Kürze
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Der Brauch der Zahnfee soll Kindern den Übergang in eine neue Lebensphase erleichtern.
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Viele Eltern und Erziehungsberechtigte setzen auf die gute Fee, die den Kleinen Mut macht und ihnen die Angst nimmt.
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Gleichzeitig motiviert die Zahnfee Kinder, auf ihre Zähne zu achten und sie sorgfältig zu putzen.
Die Zahnfee – nützliches Ritual während des Zahnwechsels
Wann verlieren Kinder die Milchzähne?
Der erste Zahn wackelt bei den meisten Kindern im Alter zwischen sechs und sieben Jahren. Bei Kindern, die schon früh ihre ersten Milchzähnchen bekommen haben, setzt auch der Zahnwechsel in der Regel früher ein. Die 20 Milchzähne fallen in derselben Reihenfolge aus, in der sie gewachsen sind: Bei Babys brechen als erstes die Schneidezähne in der Mundhöhle durch – diese wackeln dann auch zuerst. Mit etwa zwölf Jahren ist der Zahnwechsel abgeschlossen und das bleibende Gebiss, bis auf die Weisheitszähne, ist vollständig.Die meisten Kinder freuen sich über einen Wackelzahn und sind ein bisschen stolz darauf – schließlich werden sie jetzt groß. Doch vielen ist auch ein wenig mulmig zumute und sie haben Angst davor, einen Milchzahn zu verlieren. Ihnen können die Zahnfee und die damit verbundenen Rituale helfen, diese Zeit gut zu überstehen. Außerdem motiviert die Zahnfee Kinder dazu, Ihre Zähne gründlich zu putzen. Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die Geschichte der Zahnfee.
Die Geschichte von der Zahnfee
Ritual der Zahnfee geht auf das Mittelalter zurück
Der Mythos der Zahnfee reicht wahrscheinlich bis ins Mittelalter zurück. Er war bereits damals mit einem Ritual verbunden, das den Übergang von der Kindheit zum Jugendalter feierte. Allerdings handelte es sich früher bei der Zahnfee um eine böse Hexe. Um sich vor ihr zu schützen, verbrannten die Menschen Kinderzähne oder Haarsträhnen. So wollten sie verhindern, dass die Hexe die Zähne stielt und so Macht über deren Besitzer erlangt. Im 19. Jahrhundert wurde aus der Hexe eine gute Fee. Sie tauchte erstmals in britischen und amerikanischen Erzählungen als Geschenkebringerin auf – so wie man sie heute kennt. Entscheidend für die Verbreitung des Mythos von der guten Fee war das Buch „The Tooth Fairy“ (auf Deutsch: die Zahnfee) des US-Amerikaners Lee Rogow aus dem Jahr 1949. Seitdem sind weltweit viele Bücher, Comics und Filme rund um die freundliche Fee erschienen. Und vielen Eltern ist sie eine große Hilfe, um Kindern die Angst vor dem Verlust ihrer Milchzähne zu nehmen. Auch in Deutschland setzen Mütter und Väter auf die kleine Fee, die den Übergang ihres Nachwuchses in eine neue Lebensphase begleitet.
Übrigens: In den USA gibt es seit den 1980er-Jahren zweimal jährlich einen nationalen Tag der Zahnfee („National Tooth Fairy Day“): am 28. Februar und am 22. August. So sollen Kinder gleich an zwei Tagen im Jahr landesweit für eine gute Zahnpflege motiviert werden.
Alternativen zur Zahnfee: Bräuche in anderen Ländern
In Europa haben sich unterschiedliche Traditionen rund um den Zahnwechsel herausgebildet. So sammelt etwa in Frankreich und Spanien nicht die Zahnfee, sondern eine kleine Maus die Milchzähne. In der Schweiz ist es eine Ameise. In Polen vergraben die Kinder ihre ausgefallenen Zähne im Garten und helfen so mit, dass die neuen Zähne gut wachsen.Der Zahnfee-Brauch in der Praxis
Ob die Zahnfee zu Ihrem Kind kommt oder nicht, entscheiden Sie als Eltern ganz allein. Für manche ist sie eine nützliche Hilfe, um den Zahnwechsel zu begleiten. So können sie ihrem Kind spielerisch vermitteln, dass es schön ist zu wachsen und dass sich der Körper dabei verändert. Nebenbei lernt das Kind, wie wichtig eine gute Mundhygiene ist. Andere verzichten lieber auf das Fabelwesen, um den Verlust der Milchzähe nicht mit einer Belohnung zu verknüpfen.
Die Geschichte von der Zahnfee ist inzwischen weit verbreitet: Erzieherinnen und Erzieher erzählen im Kindergarten von ihr, um schon die Kleinen an das richtige Zähneputzen heranzuführen. Und Großeltern schauen sich gerne Bilderbücher dazu mit den Enkeln an. Wenn Sie sich für die Zahnfee entscheiden, machen Sie sich im Vorfeld auch darüber Gedanken:
- Kommt die Zahnfee nur beim ersten Zahn oder bei jedem weiteren ausgefallenen Milchzahn zu Ihrem Kind?
- Soll sie Ihren Sprössling mit einem kleinen Geschenk belohnen oder ist Ihnen zum Beispiel etwas Immaterielles wie ein Brief von der Zahnfee lieber?
Wichtig: Sprechen Sie am besten mit Ihrem Kind über den Brauch und seine Bedeutung, wenn sein erster Zahn wackelt. Erklären Sie ihm, worauf es sich einstellen kann, um keine falschen Erwartungen zu wecken.
Zahnfee belohnt gepflegte Zähne
Nutzen Sie die Geschichte der Zahnfee auch dazu, Ihrem Sprössling beizubringen, wie gute Zahnpflege funktioniert. Schließlich freut sich nicht nur die Zahnfee über strahlend weiße und gepflegte Milchzähne. Auch für das bleibende Gebiss ist es wichtig, dass Ihr Kind regelmäßig und gründlich die Milchzähne putzt. Dann hat Karies keine Chance und kann sich auch nicht auf die neuen Zähne ausbreiten, die schon im Kiefer angelegt sind.
Tipp: Mehr zum Zahnwechsel und wie Sie diesen als Eltern begleiten können, lesen Sie in einem weiteren Ratgeber.
Geschenke von der Zahnfee: Ideen und Tipps
Zahnfee-Brief und -Urkunde
Ein magischer Brief von der Zahnfee – welches Kind freut sich nicht darüber? Darin bedankt sich die gute Fee persönlich bei dem kleinen Zahnspender. Sie lobt das Kind für den schönen, weißen Milchzahn und freut sich mit ihm über die süße Zahnlücke. Wenn Sie der Zahnfee behilflich sein wollen, finden Sie als Eltern im Internet viele kostenlose Briefvorlagen. Sie enthalten kindgerechte Texte, in die Sie nur noch den Namen Ihres Kindes und das aktuelle Datum eintragen müssen. Selbstverständlich können Sie solch einen Brief auch selbst formulieren und mit der Hand schreiben. Wichtigstes Ziel ist, dass Sie Ihrem Kind damit Anerkennung vermitteln.Ähnlich verhält es sich mit einer Urkunde von der Zahnfee. Auch sie ist eine schöne Erinnerung an eine besondere Zeit und motiviert Ihr Kind, weiter auf seine Zähne aufzupassen. Darin ist zum Beispiel vermerkt, wann welcher Zahn ausgefallen ist und wie gut geputzt er war.
Milchzahn-Dose
Wenn die Zahnfee zum ersten Mal vorbei kommt, kann sie zum Beispiel eine passende Dose mitbringen, in der Ihr Kind seine ausgefallenen Milchzähne aufbewahren kann. Solche Zahndosen gibt es in verschiedenen Ausführungen im Handel zu kaufen. Manche können auch mit dem Namen und Geburtsdatum des Kindes beschriftet werden. Tipp: Für den Fall, dass die gute Fee öfter vorbei kommt und Zähne mitnimmt, können Sie diese selbst in einer entsprechenden Box sammeln. Die Zahnfeebox können Sie Ihrem Kind später überreichen – zum Beispiel zum 18. Geburtstag.
Spardose von der Zahnfee
Als die Zahnfee zunächst vor allem in den USA verbreitet war, hat sie für jeden Milchzahn eine goldene Münze zurückgelassen. Diese ursprüngliche Idee können Sie aufgreifen. Wenn Ihr Kind auf ein bestimmtes Geschenk spart, kann ihm die Zahnfee auch eine oder mehrere Geldmünzen für jeden Milchzahn mitbringen. Für den ersten verlorenen Zahn hat sie dann gleich eine Spardose als Geschenk dabei. Im Handel finden Sie zum Beispiel Exemplare in Form einer Zahnfee.
Kinderbücher rund um die Zahnfee
Die Zahnfee ist die Hauptfigur in vielen Kinderbüchern und Hörspielen. Diese sind ein ideales Mitbringsel der guten Fee im Tausch gegen einen Milchzahn. Hier erfahren die Kinder unter anderem, woher die Zahnfee kommt und was sie mit den gesammelten Zähnen macht. Ein passendes Geschenk ist auch ein Bilder- oder Vorlesebuch, das zeigt, warum die Milchzähne wackeln und wie wichtig es ist, die Zähne gründlich zu putzen. So lernen die Kleinen anschaulich, was gerade mit ihnen passiert und dass das völlig normal ist.
Weitere kleine Mitbringsel der Zahnfee
Wenn es um Geschenke von der Zahnfee geht, braucht es nicht immer viel. Eine Kleinigkeit zum Spielen oder etwas selbst Gebasteltes reichen als Geste völlig aus. Sie brauchen Inspiration? Wie wäre es hiermit:
- Murmeln
- Kuscheltiere
- Puzzles
- kleine Spiele
- Malbücher und -stifte
- Knetmasse
- Zahnbürste
- Pixi-Bücher
- Armbändchen
- Haarspangen
- Spielzeug-Autos
- Figuren von Playmobil oder Lego
Häufige Fragen und Antworten rund um die Zahnfee
Wann fallen die Milchzähne aus?
Ungefähr im Alter von sechs Jahren wackeln die ersten Milchzähne (meist die unteren Schneidezähne) und fallen aus. Die neuen Zähne, die schon im Kiefer angelegt sind, schieben sich dann in die Mundhöhle und schließen die Zahnlücken. Im Alter von etwa zwölf Jahren ist das bleibende Gebiss vollständig – mit Ausnahme der Weisheitszähne. Diese kommen bei den meisten Menschen erst zwischen dem 17 und 25. Lebensjahr – bei einigen sogar später oder gar nicht.
Was bringt die Zahnfee?
Das entscheiden Sie als Eltern selbst. Die Rituale um die Zahnfee können Sie selbst gestalten oder vollständig darauf verzichten. Viele Eltern setzen auf die Zahnfee, um ihrem Nachwuchs den Übergang in eine neue Lebensphase zu erleichtern und sie zur täglichen Zahnpflege zu ermuntern. Ein kleines Geschenk kann die Kinder zusätzlich motivieren und ihr Selbstbewusstsein stärken. Das können ein paar Münzen, eine Spardose, ein Vorlesebuch oder eine Zahnbürste sein. Weitere Geschenkideen für die Zahnfee finden Sie oben im Ratgeber.
Kommt die Zahnfee bei jedem Zahn?
Auch das legen Sie als Eltern selbst fest. Die Zahnfee kann entweder nur den ersten ausgefallenen Zahn abholen und Ihr Kind mit einer kleinen Aufmerksamkeit belohnen. Oder sie kommt öfter vorbei und hinterlässt jeweils eine Kleinigkeit im Austausch gegen einen Zahn. Bedenken Sie auch dies: Einige Milchzähne, die ausfallen, werden verschluckt oder gehen verloren. Diese kann die Fee auch nicht mitnehmen. Außerdem zeigt die Erfahrung vieler Eltern, dass das Interesse der Kinder an der Zahnfee im Laufe der Zeit nachlässt. Beim 15. verlorenen Milchzahn und im Alter von neun oder zehn Jahren ist die Enttäuschung nicht mehr so groß, wenn die gute Fee auch mal ausbleibt oder gar nicht mehr kommt.Marlis Reisenauer, 30.10.2024
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