Milben bei Katzen – so handeln Sie bei Parasitenbefall richtig
Das Wichtigste in Kürze
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Milben sind kleine Spinnentiere, die Haustiere wie Katzen befallen – manche Arten sind auch auf den Menschen übertragbar.
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Einen Milbenbefall bei Ihrer Katze erkennen Sie unter anderem an kahlen Stellen, Haut-Ekzemen und starkem Juckreiz des Tieres. Zur sicheren Abklärung der Ursache ziehen Sie aber einen Tiermediziner hinzu.
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Je nach Milben-Art verläuft der Befall manchmal symptomlos, es gibt aber auch teils gefährliche Erkrankungen wie Ohrräude, Kopfräude und Demodikose, die die Spinnentiere bei Katzen übertragen.
Milbenarten – Diese Spinnentiere befallen Katzen
Mietzi sitzt am Fenster und kratzt sich lange das Ohr. Nach zehn Minuten beginnt das Spiel von vorne. Als Sie das Katzenohr untersuchen, bemerken Sie kleine schwarze Punkte auf der Innenseite: Das sind möglicherweise Milben! Welche Spinnentiere Katzen befallen, was typische Symptome eines Milbenbefalls sind und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Was sind Milben – und was machen sie auf meiner Katze?
Milben sind kleine Spinnentiere. Manche sind so winzig, dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu sehen sind. Milben ernähren sich parasitär – das heißt, sie ernähren sich von einem anderen Lebewesen, ohne dieses direkt zu töten. Wenn so ein Spinnentier auf Ihrer Samtpfote sitzt, frisst es also deren Blut oder Hautschuppen.
Typische Milbenarten bei Katzen
Folgende Spinnentier-Arten nutzen unsere Samtpfoten besonders häufig als Wirtstiere:
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Ohrmilben (Otodectes-Milben) – Katzen sind meist von dieser Parasiten-Art betroffen. Wie der Name bereits sagt, besiedelt sie die Hörorgane unserer Fellnasen. Sie kann Ohrräude und Außenohrentzündungen bei Ihrer Katze auslösen. Außerdem sind Ohrmilben von Katzen auf andere Tiere übertragbar – selten auch auf den Menschen.
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Notoedres-Milben – Katzen entwickeln nach einem Befall mit dieser Milbenart oft Kopfräude. Diese Hautkrankheit ist sehr ansteckend und geht häufig mit einer bakteriellen Infektion der Wunden einher.
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Herbstgrasmilben – Katzen fangen sich diese Art oft beim Spaziergang durch Wiesen ein. Wohnungskatzen sind von diesen Spinnentieren daher kaum betroffen. Diese Milbenart verlässt Stubentiger von selbst wieder, sobald die eigene Entwicklung abgeschlossen ist. Vorher kann sie jedoch Trombikulose auslösen – eine Krankheit, die mit starkem Juckreiz einhergeht.
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Haarbalgmilben – Katzen tragen diese auch unter dem Namen Demodex-Milbe bekannte Art oft in Talg- und Schweißdrüsen sowie Haarfollikeln. Meist bleibt der Befall symptomlos. In seltenen Fällen löst die Milbenart bei Katzen die Hauterkrankung Demodikose aus.
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Pelzmilben (Cheyletiellen) – Katzen übertragen diese Spinnentierart untereinander. Auch Hunde sind davon betroffen. Meist wirkt sich der Milbenbefall bei Katzen kaum aus, lediglich Hautreizungen treten bei manchen Samtpfoten auf – es handelt sich um Symptome der Cheyletiellose. Diese Milbenart ist auch von Katzen auf den Menschen übertragbar. Dieser taugt jedoch nicht als Wirtstier, die Spinnentiere sterben nach kurzer Zeit ab.
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Sarcoptes-Milben – Katzen leiden eher selten unter diesen Parasiten, Hunde werden häufiger davon befallen. Diese Spinnentiere übertragen die sogenannte Sarcoptes-Räude.
So beugen Sie Milbenbefall bei Katzen vor
Damit Ihr Stubentiger gar nicht erst von den kleinen Parasiten befallen wird, lohnen sich folgende Maßnahmen zur Prophylaxe:
- Reinigen Sie regelmäßig Schlafplatz und Spielzeug Ihrer Samtpfote.
- Sorgen Sie mit einer ausgewogenen Ernährung für ein starkes Immunsystem Ihres Stubentigers.
- Gehen Sie mit Ihrer Fellnase mindestens einmal jährlich zur Kontrolluntersuchung beim Tierarzt.
- Nutzen Sie bei Freigänger-Katzen ein Spot-On-Mittel gegen Milben.
- Kontrollieren Sie bei der Fellpflege Ihres Vierbeiners immer wieder, ob Ihnen ungewöhnliche Stellen oder kleine Pünktchen auffallen. Das gilt vor allem für Freigängerkatzen.
Milben bei Katzen erkennen – so geht‘s
Milbenbefall äußert sich bei Katzen je nach Art des Parasiten unterschiedlich. Auch Vorerkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem spielen eine Rolle. Zu den typischen Erscheinungsmerkmalen von Milben bei Katzen zählen jedoch:
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Juckreiz,
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Haarausfall und kahle Stellen im Fell,
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Hautekzeme,
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Hautpusteln oder -bläschen,
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kleine schwarze Pünktchen in den Ohren.
Bei größeren Arten erkennen Sie die Milben bei Ihrer Katze direkt im Fell oder in den Ohren.
Bemerken Sie eines oder mehrere dieser Merkmale bei Ihrer Samtpfote, vereinbaren Sie gleich einen Tierarzttermin. Denn bei manchen Milbenarten kann ein Befall unbehandelt tödlich enden – das gilt vor allem für die Parasiten, die Räude bei Katzen auslösen.
Der Mediziner stellt dann fest, ob die Symptome Ihrer Katze von Grasmilben, Ohrmilben – oder möglicherweise einer ganz anderen Erkrankung herrühren. Anschließend empfiehlt er Ihnen eine passende Behandlungsmethode. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
So behandeln Sie Milben bei Katzen richtig
Je nach Art der Spinnentiere und Schweregrad des Befalls sind verschiedene Therapie-Varianten nötig. Bei einem leichten Milbenbefall Ihrer Katze empfiehlt Ihnen der Tierarzt meist bestimmte Shampoos oder Sprays. Bei stärkerem Befall oder Räudemilben verschreibt der Tiermediziner meist ein Antiparasitikum. Diese Tabletten helfen gegen die Milben Ihrer Katze. Auch ein entzündungshemmendes Medikament kann sinnvoll sein. Um den Juckreiz bei Katzen zu lindern, verschreibt er ihr wahrscheinlich auch eine Salbe.
Wichtig zu wissen: Hat sich Ihre Katze Milben eingefangen, sollten Sie Ihre Wohnung gründlich reinigen. Besitzen Sie weitere Haustiere, müssen diese meist auch behandelt werden. Halten Sie Ihren befallenen Vierbeiner von anderen Tieren möglichst fern – das bedeutet auch, dass eine Freigänger-Katze erstmal nicht raus darf.
Übrigens: Gegen Milben bei Katzen wirken manche Hausmittel wie Rizinusöl angeblich unterstützend, allerdings ist das nicht wissenschaftlich bewiesen. Sprechen Sie die Behandlung daher immer mit Ihrem Tierarzt ab, um Wechsel- oder Nebenwirkungen zu vermeiden.
Kosten einer Milbenbehandlung bei Katzen
Wie hoch die Tierarztrechnung nach der Therapie ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise der Milbenart und der Stärke des Befalls. Diese bestimmen über die nötigen Medikamente zur Heilung. Hat Ihre Katze beispielsweise sehr viele Ohrmilben, sind zur Behandlung zusätzlich mehrere Ohrspülungen nötig, die die Kosten erhöhen. Hinzu kommen die Kosten der allgemeinen Untersuchung. Wie bei Katzenseuche und Katzenschnupfen gilt auch hier: Versicherungen übernehmen nur die Kosten, wenn Sie den Impfschutz für die jeweilige Krankheit mittels einem internationalen Impfausweis nachweisen können.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Milbenbefall bei Katzen“
Wie erkenne ich, ob meine Katze Milben hat?
Milben machen sich bei Katzen oft über Juckreiz, Haarausfall oder Hautekzeme bemerkbar. Auch ein kaffeesatzartiger Belag im Ohr ist bei manchen Milbenarten möglich. Weitere Anzeichen lesen Sie oben im Ratgeber.
Meine Katze hat Milben, was kann ich tun?
Vereinbaren Sie gleich einen Tierarzt-Termin. Der Mediziner weiß am besten, was gegen den speziellen Milbenbefall bei Ihrer Katze hilft. Je nach Menge und Art der Spinnentiere kommen Shampoos, Spot-On-Präparate und Medikamente in Betracht. Außerdem müssen Sie gegebenenfalls weitere Haustiere behandeln. Mehr Details lesen Sie oben im Ratgeber.
Was hilft gegen Grasmilben bei Katzen?
Herbstgrasmilben lassen sich bei Freigänger-Katzen gut durch Spot-On-Milbenmittel vorbeugen. Haben sich dennoch kleine Tierchen auf Ihrer Mieze niedergelassen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Dieser verschreibt ihr dann entsprechende für Katzen geeignete Milbensprays und hautberuhigende Mittel.
Was hilft gegen Ohrmilben bei Katzen?
Als Medikamente gegen Ohrmilben bei Katzen kommen meist Spot-on-Mittel, Salben oder Tropfen infrage. Der Tierarzt wählt nach einer Untersuchung das passende Milbenmittel für Ihr Tier.
Angelika Dick, 05.12.2024
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