Rollige Katzen: Diese Tipps sollten Tierhalter kennen
Das Wichtigste in Kürze
- Sobald weibliche Katzen geschlechtsreif sind, können sie rollig werden. Das ist meist im Alter von vier bis zwölf Monaten der Fall.
- Sie erkennen die Rolligkeit Ihrer Katze unter anderem an lautstarkem, permanentem Miauen.
- Um Ihre rollige Katze zu beruhigen, können Sie ihr ihr Lieblingsspielzeug und viele Streicheleinheiten anbieten.
Was bedeutet "Rolligkeit" bei Katzen?
Eine rollige Katze ist eine Katze, die sich in der Paarungszeit befindet und bereit ist, sich zu paaren. Was es mit rolligen Katzen genau auf sich hat und wie sie diese beruhigen, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Rolligkeit – Definition
Hierbei handelt es sich um eine Phase im hormonellen Zyklus weiblicher Katzen. Während man bei Hündinnen von „Läufigkeit“ spricht, ist bei Katzen die Rolligkeit von Bedeutung. In diesem Zeitraum ist das Tier paarungsbereit. Der Begriff stammt daher, dass sich rollige Katzen häufig über den Boden wälzen oder rollen und sonderbare Laute von sich geben.
Ablauf und Dauer der Rolligkeit bei Katzen
Rolligkeit tritt bei Katzen typischerweise alle paar Wochen auf und geht mit bestimmten Verhaltensweisen einher. Normalerweise kommt es zur ersten Rolligkeit, sobald die Katze geschlechtsreif ist. Das ist meist zwischen dem vierten und dem zwölften Lebensmonat der Fall – abhängig von Katzenrasse, Gewicht und Tageslichtlänge.
Die Rolligkeit erstreckt sich in der Regel über fünf bis zehn Tage. Deckt die Katze in diesem Zeitraum kein Kater, bleibt der Sexualhormon-Spiegel des Tieres hoch. Oft wird eine Katze dann dauerrollig. Das heißt: Sie ist permanent paarungsbereit.
Eine rollige Katze wird nicht automatisch schwanger – es sei denn, sie wird in dieser Zeit von einem männlichen Kater gedeckt. Übrigens kann eine Katze auch nach Deckung noch rollig sein und sich mit anderen Katern paaren. So kommt es manchmal dazu, dass in einem Wurf Kätzchen unterschiedlicher Väter geboren werden.
An diesen Anzeichen erkennen Sie, dass Ihre Katze rollig ist
Ist meine Katze rollig? Vor allem Menschen, die sich zum ersten Mal einen Stubentiger angeschafft haben, sind bei den ersten Anzeichen der Rolligkeit zunächst verunsichert. An den folgenden Verhaltensweisen erkennen Sie die Rolligkeit Ihrer Katze:
- Katzenjammer: Rollige Katzen maunzen, schreien und jaulen oft lautstark – und stundenlang.
- ungewöhnliche Bewegungen: Wie oben erwähnt, wälzen sich Katzen während der Rolligkeit auf eine besondere Weise. Dabei schieben sie den Oberkörper direkt über den Boden, während das Hinterteil in die Luft ragt und der Schwanz zur Seite gestreckt ist.
- Anschmiegsamkeit oder Aggressivität: Selbst viele scheue Katzen neigen während der Rolligkeit dazu, an jedem Bein und jeder Hand zu schmeicheln.
- Rastlosigkeit: Eine rollige Katze wirkt zuhause ruhelos, ungewöhnlich aktiv und will unbedingt nach draußen...
- Unsauberkeit: Normalerweise neigen eher Kater zu diesem Problem, aber auch eine weibliche rollige Katze wird manchmal „unsauber“ und markiert Möbel und Wände mit ihrem Urin.
- Appetitlosigkeit: Während dieser Zyklusphase denken Katzen kaum ans Futter.
Übrigens: Manchmal ist von „Symptomen“ einer rolligen Katze die Rede. Das ist falsch, da es sich bei der Rolligkeit nicht um eine Krankheit handelt, sondern um einen Zustand, der zu einer gesunden Katze dazugehört.
Sonderfall „stille Rolligkeit“
Bei manchen Katzen kommt es zu einer sogenannten „stillen Rolligkeit“. Das bedeutet: Das Tier wird zwar von seinen Hormonen beeinflusst, zeigt aber keine Merkmale des weiblichen Zyklus. Hierbei handelt es sich um eine gesundheitliche Störung. Diese wird oft durch Stress verursacht – zum Beispiel, wenn eine dominante Zweitkatze dazugekommen ist.
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So können Sie Ihre rollige Katze beruhigen
Ihre Katze ist rollig und miaut die ganze Zeit? Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihr Tier zu beruhigen:
- Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung zuhause, um Ihrer Katze gegen den Stress bei Rolligkeit zu helfen.
- Halten Sie männliche Tiere von Ihrer Katze fern – es sei denn, Sie wünschen sich tierischen Nachwuchs.
- Lassen Sie Türe und Fenster geschlossen, damit Ihr Tier weder Gerüche noch Geräusche von Katern draußen mitbekommt.
- Seien Sie besonders geduldig mit Ihrer Samtpfote.
- Lenken Sie den Stubentiger mit neuem Spielzeug und vielen Streicheleinheiten ab.
- Neigt Ihr Tier zu Appetitlosigkeit, bieten Sie ihm seine Lieblingsleckerlis an.
- Pheromonsprays aus dem Zoofachhandel sollen die Unruhe durch Rolligkeit bei Katzen lindern und stattdessen für Entspannung sorgen.
- Auch ein warmer Liegeplatz wie eine vorgeheizte Kuscheldecke kann eine rollige Katze nachts beruhigen.
Gut zu wissen: Es gibt Medikamente, die verhindern, dass eine Katze rollig wird. Also eine Art „Katzenpille“ gegen Rolligkeit. Diese bergen jedoch viele gesundheitliche Risiken für Ihr Tier. Sinnvoller ist es daher, die Katze kastrieren zu lassen.
Kastration als Mittel gegen Rolligkeit bei Katzen
Wenn Sie nicht beabsichtigen, Ihre Katze züchten zu lassen ist es wichtig, sie kastrieren oder sterilisieren zu lassen, um die unerwünschte Fortpflanzung zu verhindern und gleichzeitig das Wohlbefinden Ihrer Katze zu steigern. Unkastrierte Katzen werden zweimal im Jahr rollig, wenn sie nicht gedeckt werden, oft sogar alle zwei bis drei Wochen. Das kann für das Tier gefährlich werden: Ein dauerhaft erhöhter Hormonspiegel kann zu Eierstockzysten, Gebärmutterentzündungen oder sogar -krebs führen. Auch Unterernährung wird zum Problem, da eine rollige Katze oft nicht frisst.
Gerade bei Wohnungskatzen, bei denen das Risiko dauerrollig zu werden besonders hoch ist, raten Tierärzte zu einer Kastration. Laut Bundestierärztekammer sollten Sie aber auch Freigänger kastrieren, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. In manchen Städten und Gemeinden wie Berlin, Bremen oder Bochum ist dieser Eingriff sogar verpflichtend. Eine aktuelle Liste zur Kastrationspflicht finden Sie auf der Seite des Deutschen Tierschutzbunds.
Direkt während der Rolligkeit können Sie Ihre Katze allerdings nicht kastrieren lassen. Entweder Sie lassen Ihr Tier vor der ersten Rolligkeit behandeln oder Sie warten, bis die Zyklusphase vorbei ist. Mehr Details zu diesem Eingriff erfahren Sie im Ratgeber zum Thema Direkt während der Rolligkeit können Sie Ihre Katze allerdings nicht kastrieren lassen. Entweder Sie lassen Ihr Tier vor der ersten Rolligkeit behandeln oder Sie warten, bis die Zyklusphase vorbei ist. Mehr Details zu diesem Eingriff erfahren Sie im Ratgeber zum Thema „Katzen-Kastration“.
Katze rollig trotz Kastration - geht das?
Im Normalfall wird eine kastrierte Katze nicht rollig. Es gibt jedoch Ausnahmefälle, wenn beispielsweise der Tierarzt unsauber gearbeitet hat und noch Reste vom Eierstockgewebe verbleiben.
Eine sterilisierte Katze wird dagegen immer rollig, da der Tierarzt bei dieser Behandlung nicht in den Hormonzyklus des Vierbeiners eingreift. Die Verhaltensmuster bleiben also bestehen.
Die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema "rollige Katze"
Wie lange ist eine Katze rollig?
Meist dauert die Rolligkeit der Stubentiger fünf bis zehn Tage.
Ab welchem Alter werden Katzen rollig?
Normalerweise kommt es zwischen dem vierten und dem zwölften Lebensmonat zur ersten Rolligkeit bei Katzen – in diesem Alter werden sie geschlechtsreif.
Leiden Katzen, wenn sie rollig sind?
Ja, manche Katzen empfinden während der Rolligkeit tatsächlich starke Schmerzen. Außerdem ist die Zyklusphase häufig mit viel Stress für die Vierbeiner verbunden.
Können sterilisierte Katzen rollig werden?
Ja, das ist sogar der Normalfall. Grund dafür: Bei der Sterilisation durchtrennt der Tierarzt lediglich die Eileiter. Die Katze durchläuft dann weiterhin ihren Hormonzyklus, kann aber nicht mehr trächtig werden.
Können kastrierte Katzen rollig werden?
Das passiert nur in Ausnahmefällen, wenn die Katze trotz Kastration noch Eierstockgewebe besitzt.
Was kostet die Kastration einer Katze?
Als Haustierbesitzer müssen Sie bei Katern mit ca. 80 Euro und bei Katzen mit ca. 140 Euro für eine Kastration rechnen, da es sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff handelt.
Angelika Dick, 07.08.2024
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