FSME-Impfung – So schützen Sie sich vor den Folgen von Zeckenbissen
Das Wichtigste in Kürze
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Schon durch einen einfachen Zeckenstich (umgangssprachlich Zeckenbiss) können Sie sich mit einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infizieren: eine FSME-Impfung schützt Sie und Ihre Familie.
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In Deutschland zählen zu den FSME-Risikogebieten Teile von Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie Thüringen.
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Beugen Sie bei Reisen in FSME-Risikogebiete im In- und Ausland rechtzeitig vor: Ihr Arzt spritzt Ihnen den FSME-Impfstoff verteilt auf drei Dosen über mehrere Monate.
Was ist FSME, wie wird es übertragen und welche Impfung gibt es?
Sobald die Temperaturen steigen, zieht es uns nach draußen. Auch Zecken werden nach dem Winter wieder aktiv. Und diese können Krankheiten wie beispielsweise FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis – übertragen.
Symptome und Folgen einer FSME-Erkrankung
FSME wird durch ein Virus ausgelöst. Eine Infektion greift das Nervensystem an. Klassische FSME-Symptome sind beispielsweise:
- Fieber
- Schwindel
- Erbrechen
- Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
Bei einem schweren FSME-Verlauf entzündet sich das Hirn, die Hirnhaut oder das Rückenmark und es kann zu bleibenden Schäden kommen. Ist das zentrale Nervensystem betroffen, führt die Erkrankung bei etwa einem Prozent der Infizierten zum Tod: Eine Impfung schützt vor einer Infektion.
FSME-Risikogebiete in Deutschland
FSME – Wer ist besonders gefährdet?
Gut zu wissen: Die Ansteckungszeit von FSME – auch wenn der Name anderes vermuten lässt – ist von März bis November. Schon ab ca. fünf Grad werden Zecken munter. Aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen höheren Temperaturen im Winter, sind Zecken inzwischen teilweise auch ganzjährig aktiv.
So schützen Sie sich mit einer FSME-Impfung
Die FSME-Impfstoffe sind in der Regel sehr gut verträglich und haben keine oder kaum Nebenwirkungen. Typische Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen oder leichte Schmerzen verschwinden meist schon nach ein bis maximal drei Tagen. Alle Details zur Impfung lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Zeckenimpfung: So beugen Sie einer FSME-Infektion vor
Für den vollen Impfschutz benötigen Sie drei Zeckenimpfungen in einem Abstand von mehreren Monaten. Deshalb starten Sie mit der Impfung am besten schon im Winter. Das gängige FSME-Impfschema sieht folgendes vor: Je nach FSME-Impfstoff wird die zweite Dosis zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten verabreicht. Die dritte Dosis folgt nach fünf bis zwölf Monaten.
Eine Auffrischung Ihrer FSME-Impfung empfiehlt die STIKO nach drei Jahren, danach alle fünf Jahre. Ab einem Alter von 60 Jahren sollten Sie den Schutz alle drei Jahre erneuern.
Hat eine FSME-Impfung Nebenwirkungen?
Die FSME-Impfung ist für alle Altersgruppen, einschließlich Kinder, geeignet. In der Regel ist der FSME-Impfstoff gut verträglich und verursacht kaum oder keine Nebenwirkungen. Eine Impfung wird deshalb besonders für Personen empfohlen, die sich häufig in Hochrisikogebieten aufhalten oder deren Lebensstil ein erhöhtes Risiko für Zeckenstiche mit sich bringt. Das schließt sowohl Babys ab einem Jahr als auch Senioren ein.
Impfen nach Zeckenstich: sinnvoll oder sinnlos?
Welche Krankenversicherung zahlt für die FSME-Impfung?
Bei allen gesetzlichen Krankenkassen gilt: Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben, bekommen in der Regel die gesamten Kosten der Impfung erstattet. Das umfasst die Kosten für den Impfstoff sowie für ärztliche Leistungen wie die Beratung und das Verabreichen des Impfstoffes. Das Gleiche gilt meist auch, wenn Sie in ein FSME-Risikogebiet in Deutschland reisen.
Reisen in FSME-Risikogebiete im Ausland
Es gibt Versicherungen, die die Kosten auch dann übernehmen, wenn Sie eine private Reise ins Ausland planen und dort eine Ansteckungsgefahr mit FSME besteht. Hier kann es sein, dass Sie in Vorleistung gehen müssen: Wenn Sie nach der Impfung die Rechnung bei Ihrer Krankenkasse einreichen, erstattet diese Ihnen die Kosten.
Grundsätzlich sind gesetzliche Krankenkassen in Deutschland nicht verpflichtet, die Kosten für Impfungen zu übernehmen, die im Rahmen privater Auslandsreisen notwendig werden. Es kann also vorkommen, dass Sie sowohl den FSME-Impfstoff als auch die Kosten für die Durchführung der Impfung durch den Arzt anteilig oder ganz aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Kostensicherheit mit einer Krankenzusatzversicherung
Mit der Krankenzusatzversicherung von DA Direkt gehen Sie auf Nummer sicher: Wir übernehmen alle Reise- und Schutzimpfungen im Rahmen des von Ihnen gewählten Gesundheitsbudgets. Sie haben die Wahl, ob Sie ein jährliches Gesundheitsbudget von 500 €, 1.000 € oder 2.000 € möchten.
Innerhalb Ihres Budgets können Sie sich jährlich genau die Leistungen erstatten lassen, die Sie wirklich benötigen. Wir übernehmen zum Beispiel die Kosten für erweiterte Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen, Brillen, Kontaktlinsen und eine Laserbehandlung der Augen, Naturheilverfahren und Osteopathie sowie Heil- und Hilfsmittel wie Hörgeräte, Massagen oder Physiotherapie – je nach Höhe Ihres Budgets - voll oder anteilig.
Außerdem übernehmen wir im Falle eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung Ihre Kosten für eine Chefarztbehandlung sowie für die Unterkunft in einem Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus und vieles mehr. Alle Informationen zur DA Direkt Krankenzusatzversicherung können Sie hier nachlesen.
Zeckenbissen vorbeugen – so können Sie sich schützen
- Informieren Sie sich, wo die FSME-Risikogebiete liegen.
- Tragen Sie bei Aufenthalten im Freien geschlossene Schuhe, lange Hosen, Socken und Oberteile mit langen Ärmeln, um ihre Haut bestmöglich zu schützen. Auch bietet sich helle Kleidung an, da Sie auf dieser Zecken besser erkennen. So können Sie diese rechtzeitig abstreifen, bevor die Parasiten zubeißen.
- Ziehen Sie die Socken über Ihre Hosenbeine, um es den Zecken zu erschweren, unter die Kleidung – und damit an Ihre Haut zu kommen.
- Tragen Sie vor einem Aufenthalt in der Natur ein Anti-Zeckenspray auf. Hinweis: Nicht alle eignen sich für Menschen mit empfindlicher Haut und reizbaren Schleimhäuten. Achten Sie daher genau auf entsprechende Warn- und Gebrauchshinweise.
- Suchen Sie nach einem Aufenthalt in der Natur Ihren ganzen Körper nach Zecken ab. Oft beißen diese erst nach einigen Stunden oder sogar Tagen und sind vorher noch leicht zu entfernen. Zecken suchen sich besonders gern dünnhäutige, feuchte und gut durchblutete Stellen wie Kniekehlen, Bauchfalten oder im Kopf- und Nackenbereich.
Unser Tipp: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, lassen Sie sich rechtzeitig impfen.
Zeckenimpfung: Kein Schutz vor Borreliose
Zecken können verschiedene Krankheiten wie FSME übertragen. Die häufigste durch Zecken verursachte Krankheit ist jedoch Borreliose (auch als „Lyme-Borreliose“ bekannt). Wichtig zu wissen: Die FSME-Impfung schützt Sie nur vor FSME, nicht vor Borreliose. Das liegt daran, dass Borreliose durch Bakterien verursacht wird, während FSME eine Viruserkrankung ist. Es ist daher möglich, trotz FSME-Impfung an Borreliose zu erkranken.
Borreliose-Gebiete: Wo können Sie sich infizieren?
Der Erreger ist in Nordamerika, Europa und Nordasien weit verbreitet. Auch in ganz Deutschland gibt es Zecken, die Sie mit Borreliose infizieren können – die Infektionsgefahr liegt in Deutschland und der Schweiz jedoch „nur“ bei 2,6 % bis 5,6 %. Mehr zu Borreliose, Therapien und Schutzmaßnahmen finden Sie auf der Seite vom Robert-Koch-Institut.
Eine Borreliose-Infektion erkennen
Gibt es eine Impfung gegen Borreliose?
Gut zu wissen: Borreliose wird meist erst Stunden nach dem Zeckenstich auf den Menschen übertragen. Wer sich also nach jedem Aufenthalt im Freien sofort nach Zecken absucht und diese entfernt, trägt einen wesentlich Teil dazu bei, sich vor Borreliose zu schützen. Auch mit den oben genannten Maßnahmen zum Eigenschutz gegen FSME, beugen Sie der Krankheit vor.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema FSME-Impfung
Ab wann wirkt eine FSME-Zeckenimpfung?
Ihr Körper bildet 7 bis 14 Tage nach der ersten Impfdosis die ersten Antikörper. Für einen sicheren Schutz brauchen Sie jedoch mindestens zwei FSME-Impfungen. Den vollen Impfschutz haben Sie nach drei Impfdosen.
Das gängige FSME-Impfschema läuft wie folgt ab:
- Sie erhalten Ihre erste Impfung
- Je nach FSME-Impfstoff wird die zweite Dosis zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten verabreicht
- Die dritte Dosis folgt nach fünf bis zwölf Monaten und schützt Sie mindestens drei Jahre
Da die drei Impfungen über einen recht langen Zeitraum erfolgen, empfiehlt es sich, bei geplanten Aufenthalten oder Reisen in FSME-Risikogebiete frühzeitig mit der Impfung anzufangen, um den nötigen Abstand zwischen den „Zeckenimpfungen“ zu gewährleisten.
Wann und wie oft muss ich die Impfung auffrischen?
Die erste FSME-Auffrischung empfiehlt die STIKO nach drei Jahren, danach sollten Sie den Impfschutz alle fünf Jahre erneuern. Menschen ab 60 Jahren – insbesondere, wenn sie in FSME-Risikogebieten wohnen oder sich dort oft aufhalten – wird eine Auffrischung alle drei Jahre empfohlen.Kann man auch Babys gegen FSME impfen lassen?
Ja, Babys ab einem Jahr können Sie problemlos impfen lassen. Sprechen Sie einfach Ihren Kinderarzt an. Insbesondere für Babys und Kinder, die in einem FSME-Risikogebiet leben und auf dem Rasen im Garten oder in der Natur spielen, ist ein Impfschutz angebracht.Wer bezahlt die FSME-Impfung?
Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben oder in FSME-Risikogebiete in Deutschland reisen, bezahlt die Impfung in der Regel die Krankenkasse. Bei privaten Auslandsreisen oder reinen Vorsorgemaßnahmen gibt es oft Ausnahmen, und die Versicherten müssen die Kosten zum Teil oder ganz selbst übernehmen. Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrer Krankenkasse nach. Zahlt Ihre Kasse nicht, würde zum Beispiel die DA Direkt Krankenzusatzversicherung die Kosten voll übernehmen.Kann FSME auch mit Medikamenten behandelt werden?
Bisher gibt es keine Behandlung mit Medikamenten, die nach einer FSME-Infektion hilft. Lediglich die Symptome können behandelt werden. Wenn Sie beispielsweise an Fieber oder Kopfschmerzen leiden, kann Ihr Arzt Ihnen zur Linderung entsprechende Medikamente verschreiben. Gegen die Virusinfektion selbst helfen diese jedoch nicht.
Beena Biller, 08.11.2024