Krankenhauszusatzversicherung: Das sollten Kassenpatienten wissen
Das Wichtigste in Kürze
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Eine private Krankenhauszusatzversicherung stockt die Leistungen Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung auf.
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Ihre Krankenkasse übernimmt nur die medizinische Grundversorgung, wenn Sie ins Krankenhaus müssen. Leistungen, die darüber hinausgehen, bezahlen Sie selbst oder Ihre Zusatzversicherung.
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Mit einer stationären Zusatzversicherung haben Sie zum Beispiel Anspruch auf ein Einzel- oder Zweibettzimmer und dürfen sich den behandelnden Arzt im Krankenhaus aussuchen.
Was ist eine Krankenhauszusatzversicherung?
Viele kennen das: Nach einem Unfall müssen Sie ins Krankenhaus und kommen in ein Drei- oder Vierbettzimmer, lautes Schnarchen inklusive. Ruhe und Erholung nach der OP: Fehlanzeige! Damit Ihnen das nicht noch einmal passiert, sollten Sie über eine Krankenhauszusatzversicherung nachdenken. Was das genau ist und für wen sie sich lohnt, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Krankenhauszusatzversicherung: Ergänzung der Krankenkasse
Eine private Krankenhauszusatzversicherung (auch stationäre Zusatzversicherung) ergänzt die Leistungen Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung, wenn Sie im Krankenhaus behandelt werden.Mit der Zusatzversicherung sichern Sie sich ähnliche Leistungen wie ein Privatpatient, zum Beispiel die Behandlung durch den Chefarzt oder die Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer. Für diese sogenannten Wahlleistungen im Krankenhaus kommt dann die Zusatzversicherung auf.
Deshalb ist eine Krankenhauszusatzversicherung sinnvoll
Ihre Krankenkasse übernimmt die Kosten für die sogenannte Grundversorgung. Das sind laut Sozialgesetzbuch ausschließlich Behandlungen, die ausreichend, zweckmäßig, medizinisch notwendig und wirtschaftlich angemessen sind. Das bedeutet: Nach einem Unfall oder bei Krankheit werden Sie ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht – und kommen je nach Schwere von Unfall oder Erkrankung in der Regel in einem Mehrbettzimmer unter.
Als gesetzlich Versicherter können Sie sich zwar grundsätzlich das Krankenhaus aussuchen, in dem Sie behandelt werden möchten. Allerdings muss es dann für die Behandlung gesetzlich versicherter Patienten zugelassen sein. Ist das nicht der Fall, tragen Sie die Mehrkosten selbst.
Auch wenn Sie sich für ein anderes als das in der ärztlichen Einweisung genannte Krankenhaus entscheiden und dadurch Mehrkosten entstehen, müssen Sie diese selbst tragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es für die Behandlung von Kassenpatienten zugelassen ist oder nicht.
Möchten Sie sich den Facharzt selbst aussuchen, der Sie im Krankenhaus behandelt, zahlen Sie die Kosten dafür aus eigener Tasche. Ihre gesetzliche Krankenkasse kommt dafür nicht auf. Sind Sie Kassenpatient gilt in der Regel: Der Mediziner, der gerade auf Ihrer Station Dienst hat, kümmert sich um Sie. Das kann vom Assistenz- bis zum Oberarzt jeder sein. Es ist aber nicht unbedingt derjenige, der am besten auf Ihren Fall spezialisiert ist, also ein Facharzt oder der Chefarzt.
Mit stationärer Zusatzversicherung zum Privatpatienten-Status
Möchten Sie sich zusätzliche Leistungen sichern, die sonst nur Privatpatienten erhalten, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie zahlen extra dafür oder Sie schließen rechtzeitig eine private Krankenhauszusatzversicherung ab.
Sie können dann in jedes Krankenhaus gehen, das Sie möchten, und den Facharzt auswählen, der Sie behandelt. Eine gute Krankenhauszusatzversicherung deckt sogar eine Behandlung durch den Chefarzt ab. Zudem werden Sie in einem Ein- oder Zweibettzimmer untergebracht. Dort ist es ruhiger und komfortabler – und Sie können sich nach einer Operation besser erholen.
Welche Krankenzusatzversicherungen es noch gibt und was sie bringen, haben wir in einem weiteren Ratgeber zusammengestellt.
Gut zu wissen: Seit Mai 2024 ist ein interaktiver Krankenhaus-Atlas abrufbar, den die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. Dort können Sie sich über die Fachgebiete, Ausstattung und Fallzahlen der Krankenhäuser deutschlandweit informieren. Damit haben Sie eine gute Grundlage, um sich für das richtige Krankenhaus zu entscheiden.
Mehr Details zu den Leistungen einer Krankenhauszusatzversicherung lesen Sie im folgenden Absatz.
Mögliche Leistungen einer privaten Krankenhauszusatzversicherung
Eine gute Krankenhauszusatzversicherung deckt eine Kombination aus verschiedenen Leistungen ab, die Ihre Krankenkasse nicht bezahlt. Achten Sie bei der Wahl der Versicherung darauf, dass der Leistungskatalog folgende Elemente umfasst:
- Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer
- privatärztliche Leistungen (z. B. durch den Chefarzt) über Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
- privatärztliche Leistungen bei ambulanten Operationen im Krankenhaus
- freie Krankenhauswahl
- Mehrkosten für den Transport
- Rooming-In bei minderjährigen Kindern (Unterbringung und Verpflegung von Angehörigen im Krankenhaus, wenn sie ihr versichertes Kind begleiten)
- Ersatz-Krankenhaustagegeld (wenn auf Chefarztbehandlung sowie Ein- oder Zweibettzimmer verzichtet wird)
- Reha-Tagegeld
Die meisten Krankenhauszusatzversicherungen bestehen aus verschiedenen stationären Leistungen. Die Krankenzusatzversicherung von DA Direkt kann noch mehr: Sie ist ein umfassendes Kombi-Paket aus stationären Leistungen und ambulanten Zusatzleistungen, für die die Krankenkassen nicht aufkommen.
So greift bei Unfall und schweren Krankheiten mit Leistungen wie Chefarztbehandlung und Ein- bzw. Zweibettzimmer. Darüber hinaus enthält sie auch Leistungen einer ambulanten Zusatzversicherung. So übernimmt sie zum Beispiel auch Kosten für erweiterte, individuelle Vorsorgeuntersuchungen, Sehhilfen und alternativmedizinische Behandlungen etwa beim Chiropraktiker.
Für wen sich eine stationäre Zusatzversicherung lohnt
Bevor Sie eine Krankenhauszusatzversicherung abschließen, überlegen Sie sich, welche Leistungen Sie in Zukunft brauchen könnten. Die Kombination aus verschiedenen Versicherungsleistungen macht eine Krankenhauszusatzversicherung erst recht interessant.
Kostenbeispiele ohne Krankenhauszusatzversicherung
Für einen zehntägigen Aufenthalt im Krankenhaus nach einem Unfall oder aufgrund einer schweren Krankheit müssen Sie mit diesen Kosten rechnen:
- Ein-/Zweibettzimmer: rund 1.200 Euro/rund 650 Euro
- Chefarztbehandlung (z. B. bei einer Herzoperation): mehrere tausend Euro
- Gesetzliche Zuzahlung: 100 Euro
Die Kosten für die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer sind vielleicht noch überschaubar. Für die Behandlung durch den Chefarzt nach einer Operation müssen Sie allerdings mit mehreren tausend Euro rechnen. Deckt Ihre Zusatzversicherung auch die Chefarztbehandlung ab, bezahlt sie die teure medizinische Versorgung und Sie bekommen noch zusätzlich die Kosten für ein Ein- oder Zweibettzimmer erstattet.
Das sollten Sie bei einer Krankenhauszusatzversicherung beachten
Krankenhauszusatzversicherung mit oder ohne Wartezeit?
Bei vielen Zusatzversicherungen besteht eine Wartezeit ab Versicherungsbeginn. Das bedeutet: Es kann ein paar Monate dauern, bis Sie Leistungen in Anspruch nehmen dürfen. Bei Krankenhauszusatzversicherungen ohne Wartezeit greift der Versicherungsschutz sofort. Dazu gehört auch die Zusatzversicherung von DA Direkt.
Krankenhauszusatzversicherung mit oder ohne Gesundheitsprüfung?
Eine Gesundheitsprüfung, also einen Gesundheits-Check beim Arzt, verlangen nur noch wenige Versicherungen. Die meisten Versicherer fordern die Beantwortung von ein paar Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand. Sie erkundigen sich zum Beispiel nach Vorerkrankungen, chronischen Leiden oder Allergien. So können sie die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Krankenhausaufenthalts besser einschätzen. Bei einigen Vorerkrankungen lehnen die Versicherer den Antrag ab. Dazu zählen zum Beispiel psychische Erkrankungen, Parkinson und Multiple Sklerose, aber auch Diabetes. Bitte beantworten Sie die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß. Stellt es sich später heraus, dass Ihre Angaben falsch waren, kann sich die Versicherung weigern, die Kosten zu übernehmen und den Vertrag beenden.
Kosten einer privaten Krankenhauszusatzversicherung
Für einen Kombi-Tarif aus ambulanter und stationärer Krankenzusatzversicherung müssen Sie mit Kosten zwischen 18 und 30 Euro (Einstiegstarife für Versicherte bis 21 Jahre) pro Monat rechnen. Bei einem Kombipaket, wie es DA Direkt anbietet, profitieren Sie von einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einem Rundumschutz für Ihre Gesundheit.
Häufige Fragen und Antworten zur Krankenhauszusatzversicherung
Was bringt eine Krankenhauszusatzversicherung?
Eine stationäre Krankenzusatzversicherung übernimmt die Kosten für Leistungen im Krankenhaus, die Ihre Krankenkasse nicht bezahlt. Normalerweise kommen Sie als Kassenpatient nämlich in einem Mehrbettzimmer unter und werden vom diensthabenden Arzt behandelt. Möchten Sie dagegen ähnliche Leistungen wie ein Privatpatient in Anspruch nehmen, ist eine stationäre Zusatzversicherung das Richtige für Sie. Diese bezahlt dann zum Beispiel die Mehrkosten für ein Ein- oder Zweibettzimmer und die Behandlung durch einen Arzt Ihrer Wahl.
Was beinhaltet eine Krankenhauszusatzversicherung?
Eine private Krankenhauszusatzversicherung umfasst unter anderem diese Leistungen:
- Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer
- privatärztliche Leistungen (z. B. durch den Chefarzt) über Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
- freie Krankenhauswahl
- Mehrkosten für den Transport
Mehr zu den Leistungen einer Krankenhauszusatzversicherung erfahren Sie oben im Ratgeber.
Was kostet eine Krankenhauszusatzversicherung?
Für eine Krankenhauszusatzversicherung, bestehend aus Leistungen wie Chefarztbehandlung, Ein- oder Zweibettzimmer und freier Krankenhauswahl, fallen monatlich Kosten ab etwa 5 Euro bis mehr als 150 Euro an. Die genaue Höhe des Versicherungsbeitrags hängt vom Leistungsumfang, Ihrem Alter und dem gewählten Tarif ab.Marlis Reisenauer, 31.10.2024