Bleaching: Methoden, Risiken und Kosten der Zahnaufhellung
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Menschen wünschen sich ein makelloses Gebiss mit weißen Zähnen und suchen nach Möglichkeiten, ihre Zähne aufzuhellen.
- Ein professionelles Bleaching beim Zahnarzt birgt die wenigsten Risiken für Ihre Zähne – egal, ob bei einer Behandlung in der Praxis oder unter ärztlicher Begleitung zu Hause.
- Bleaching-Produkte, die es im Handel zu kaufen gibt, sind zwar günstiger als die Zahnarzt-Behandlung, bringen aber häufig nicht den gewünschten Effekt.
- Bleaching ist eine rein kosmetische Maßnahme und nicht medizinisch notwendig. Daher übernehmen gesetzliche Krankenkassen keine Kosten.
Der Wunsch nach einem makellosen Lächeln
Gerade, weiße Zähne sind ein weit verbreitetes Schönheitsideal. Viele Menschen verbinden mit ihnen Gesundheit und Jugend, aber auch Erfolg im Beruf und bei der Partnersuche. Deshalb ist die Nachfrage nach Zahnverschönerungen wie Bleaching ungebrochen hoch. Was sich dahinter verbirgt, welche verschiedenen Arten es gibt und welche Risiken Sie haben, lesen Sie im DA Direkt Ratgeber.
Was ist Bleaching?
Als Bleaching bzw. Zahnbleaching bezeichnen Ärzte verschiedene Methoden, die Zähne aufzuhellen. Der Begriff geht auf das englische Wort „to bleach“ zurück – also „bleichen“. Wenn Zahnärzte die Behandlung vornehmen, handelt es sich um ein rein kosmetisches Verfahren, das die Krankenkasse nicht bezahlt.
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum sich die Zähne verfärben: von der natürlichen Alterung über bestimmte Lebensmittel wie Rotwein oder schwarzen Tee bis hin zum Rauchen. Sie nehmen mit der Zeit einen etwas dunkleren Ton an. Mit Bleichmitteln wie Wasserstoffperoxid und Carbamidperoxid können Zahnärzte die Zähne um einige Nuancen aufhellen. Der in den Mitteln enthaltene Sauerstoff wird im Zahnschmelz freigesetzt und löst die dunklen Pigmente, die sich darin eingelagert haben. Der ursprüngliche Farbton der Zähne kommt wieder zum Vorschein.
Wichtig: Spielen Sie mit dem Gedanken, sich die Zähne bleichen zu lassen, suchen Sie unbedingt einen Zahnarzt auf. Lassen Sie sich beraten, ob es in Ihrem Fall sinnvoll ist. Manchmal reicht schon eine professionelle Zahnreinigung aus, damit die Zähne wieder weißer werden. Zahnfüllungen und Zahnersatz können übrigens mit einem Bleaching nicht aufgehellt werden.
Zähne bleachen beim Zahnarzt
Möchten Sie sich die Zähne professionell bleachen lassen, haben Sie drei Möglichkeiten:
- Beim In-Office-Bleaching wird Ihnen das Aufhellungsmittel in der Praxis von Arzt oder zahnmedizinischem Fachangestellten aufgetragen.
- Nutzt der Zahnarzt zusätzlich UV-Licht, um den Aufhellungseffekt zu verstärken, handelt es sich um ein sogenanntes Power-Bleaching.
- Beim Home-Bleaching gibt Ihnen der Zahnarzt eine speziell für Sie angefertigte Zahnschiene und ein Bleaching-Gel mit. Sie nehmen die Behandlung zu Hause selbst vor.
Externes und internes Bleaching
Bei den meisten Behandlungen zur Zahnaufhellung trägt der Zahnarzt die Bleichmittel auf die Zahnoberflächen auf. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes externes Bleaching.
In einigen Fällen, wenn zum Beispiel ein Zahn nach einer Wurzelbehandlung dunkel verfärbt ist, schlägt der Zahnarzt ein „internes Bleaching“ (auch „Walking Bleaching“) vor. Wie es Name bereits vermuten lässt, wird der Zahn dabei von innen aufgehellt. Dafür bohrt der Zahnarzt eine alte Zahnfüllung auf und spritzt das Bleich-Gel in den Zahn. Anschließend verschließt er den Zugang provisorisch und der Patient kann nach Hause gehen. Nach wenigen Tagen ist der Zahn wieder heller – bei Bedarf wechselt der Arzt das Mittel einmal aus. Ist das gewünschte Ergebnis erreicht, verschließt der Zahnarzt den Zahn mit einer neuen Füllung.
Weißere Zähne durch professionelle Zahnreinigung: die Zahnzusatzversicherung von DA Direkt erstattet Ihnen zweimal im Jahr Kosten für diese Behandlung.
Ablauf einer Bleaching-Behandlung
Das passiert beim In-Office-Bleaching
Bevor der Zahnarzt die Zähne aufhellt, untersucht er sie genau und entfernt – falls vorhanden – Karies. Nur gesunde Zähne eignen sich für ein Bleaching. Wenn Ihr Zahnfleisch entzündet ist oder Sie unter Parodontitis leiden, wird der Arzt wahrscheinlich von einem Bleaching abraten.
Zunächst nimmt er eine professionelle Zahnreinigung vor und entfernt alle weichen und harten Beläge. Die Zähne müssen möglichst sauber sein, wenn er das Bleich-Gel aufträgt. Nach etwa zwei bis drei Wochen steht der eigentliche Termin für das Bleaching an. So geht der Zahnarzt dabei vor:
- Er deckt zuerst Ihr Zahnfleisch mit einem sogenannten Kofferdam, einer Art Gummiüberzug, ab. Das Zahnfleisch darf nicht mit dem Bleichmittel in Berührung kommen.
- Anschließend trägt der Arzt ein hochkonzentriertes Aufhellungsmittel direkt auf Ihre Zähne auf. Alternativ füllt er es in eine Zahnschiene aus Kunststoff, die vorher für Sie angefertigt wurde.
- Das Aufhellungsmittel muss etwa 15 bis 45 Minuten einwirken.
- Noch schneller und effektiver ist die Behandlung, wenn der Zahnarzt spezielle LED- oder UV-Lampen einsetzt und das Gel auf den Zähnen damit bestrahlt.
- Schließlich versiegelt der Zahnarzt die Zähne mit einem Fluoridlack, um sie zu remineralisieren und den sensiblen Zahnschmelz zu schützen.
Gut zu wissen: In der Regel reicht eine Sitzung aus, um die Zähne mit dieser Methode aufzuhellen. Manchmal ist eine zweite Behandlung nach etwa zwei Wochen nötig.
So läuft das Home-Bleaching ab
Sie lassen sich zunächst bei Ihrem Zahnarzt eine Zahnschiene aus Kunststoff anfertigen. Dafür nimmt er einen Abdruck von Ihren Zähnen, ein Dentallabor stellt die Schiene her. Das professionelle Bleaching-Gel für Zuhause ist nicht so hoch konzentriert wie die Mittel, die der Arzt in der Praxis anwendet. Zu Hause füllen Sie das Gel in die Schiene und tragen diese über Nacht für etwa acht Stunden. Wenn Sie sie konsequent drei Wochen lang jeden Abend einsetzen, sollten Ihre Zähne danach heller und weißer sein.
Eine Alternative für die Anwendung zuhause sind sogenannte „Whitening Strips“ bzw. Bleaching-Streifen. Ihr Zahnarzt gibt Ihnen mehrere Aufhellungs-Streifen, die mit einem Gel bedeckt sind. Sie kleben die Streifen zu Hause für etwa 30 Minuten auf die Außenseite Ihrer Zähne. Dabei darf das Gel das empfindliche Zahnfleisch nicht berühren. Das müssen Sie zweimal täglich über mehrere Wochen wiederholen – bis der gewünschte Aufhellungsgrad erreicht ist.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen des Bleachings
Bei einem professionellen Bleaching beim Zahnarzt sind die Risiken relativ gering und es treten kaum Nebenwirkungen auf. Trotzdem kann es nach einer Behandlung zu Beschwerden kommen:
- Die Zähne sind schmerzempfindlich, wenn Sie etwas Kaltes oder Heißes zu sich nehmen. Normalerweise verschwindet diese Reaktion nach einigen Tagen.
- Das Zahnfleisch ist gereizt – auch das vergeht meistens innerhalb kurzer Zeit wieder.
- Bei freiliegenden Zahnhälsen kann der Zahnnerv dauerhaft geschädigt werden.
- Haben Sie beim Home-Bleaching etwas Gel verschluckt, kann dies den Mund und Rachen etwas reizen. Wenden Sie sich in diesem Fall am besten an Ihren Zahnarzt.
Gut zu wissen: Zahnärzte raten dazu, nur einmal im Jahr ein Bleaching vornehmen zu lassen. Wenn Sie Ihre Zähne zu häufig aufhellen, kann der Zahnschmelz Schaden nehmen.
So viel kostet ein Bleaching beim Zahnarzt
Die Kosten für ein Bleaching hängen ab ...
- von der Methode, die Sie wählen
- vom Aufwand (nur Frontzähne oder alle Zähne)
- vom Grad der Aufhellung, den Sie wünschen
- von den Preisen Ihrer Zahnarztpraxis
Die Bleaching-Kosten auf einen Blick
- In-Office-Bleaching: ca. 250 – 600 Euro
- Power-Bleaching (z. B. mit UV-Licht): ca. 700 Euro
- Home-Bleaching (mit Zahnschiene): ca. 200 – 400 Euro
- Internes Bleaching (Walking Bleaching): ca. 70 – 150 Euro pro Zahn
Hinzu kommen die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung zwischen 50 und 100 Euro.
Welche Kosten übernehmen die Krankenkassen?
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) übernehmen grundsätzlich keine Kosten für rein kosmetische Zahnbehandlungen. Dazu zählt auch eine Aufhellung der Zähne. Da beim Bleaching nur Verfärbungen entfernt werden, was medizinisch nicht notwendig ist, müssen Sie das Verfahren in der Regel selbst bezahlen. Auch die Zahnzusatzversicherung von DA Direkt beteiligt sich deshalb nicht an den Kosten.
Gut zu wissen: Lassen Sie dagegen Ihre Zähne professionell reinigen, kommt die Zahnzusatzversicherung der DA Direkt zweimal im Jahr für die Kosten auf. Auch dabei werden von Kaffee und Tee verfärbte Stellen entfernt, sodass Ihre Zähne danach sauberer und heller sind.
DIY-Bleaching: Zähne selbst aufhellen
In Drogerien können Sie viele Bleaching-Produkte kaufen, um Ihre Zähne selbst zu bleichen. Dazu zählen Gels, Streifen und Zahnschienen genauso wie Zahnpasta für weiße Zähne. Sie versprechen denselben Effekt wie eine Behandlung beim Zahnarzt. Das Ergebnis nach einer Selbstbehandlung sind allerdings oft fleckige oder gestreifte Zähne.
Diese Mittel sind zwar wesentlich günstiger als ein professionelles Bleaching beim Zahnarzt. Allerdings ist dringend davon abzuraten, denn sie schaden Ihren Zähnen mehr als sie nützen. Zahnpasta für weiße Zähne etwa enthält kleine Partikel, die zwar Verfärbungen reduzieren. Gleichzeitig können die Putzkörper auch den gesunden Zahnschmelz abtragen und die Zähne so anfälliger für Karies machen. Außerdem verfärbt sich die raue Zahnoberfläche noch schneller.
Sogenannte „Whitening Strips“ bzw. Bleich-Streifen aus dem Handel, die Sie wie beim Home-Bleaching direkt auf die Zähne auftragen, enthalten nicht die nötige Konzentration an Bleichmittel. Die Zähne werden also kaum heller damit.
Hausmittel, die die Zähne aufhellen sollen
Verschiedene Hausmittel, die jeder vorrätig hat oder kaum etwas kosten, sollen die Zähne ganz natürlich und ohne Schäden aufhellen. Doch die meisten dieser Mittel wirken entweder gar nicht oder nur vorübergehend. Nach kurzer Zeit verschwindet häufig der aufhellende Effekt. Schlimmstenfalls schleifen Sie damit auch gesunde Zahnsubstanz ab. Das gilt zum Beispiel für häufig genannte Hausmittel wie Backpulver, Natron und Aktivkohle, die den Zahnschmelz schädigen. Machen Sie am besten einen großen Bogen um solche Verfahren.
Mehr über Hausmittel, die gegen Zahnverfärbungen helfen sollen, lesen Sie im entsprechenden Ratgeber.
Verfärbungen vorbeugen: Das können Sie tun
Damit Ihre Zähne lange in ihrem natürlichen Weiß strahlen und Sie Verfärbungen effektiv vorbeugen, können diese Tipps helfen:
1. Regelmäßige Zahnpflege: Zweimal täglich gründliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta hilft, Beläge und Bakterien, die Verfärbungen verursachen, zu reduzieren. Verwenden Sie zusätzlich Zahnseide und Mundspülungen, um schwer erreichbare Stellen zu reinigen.
2. Konsum verfärbender Lebensmittel einschränken: Lebensmittel wie Rotwein, Kaffee, schwarzer Tee, rote Beete, Beeren (z. B. Heidelbeeren, Brombeeren), Curry, Balsamico-Essig, Fruchtsäfte und Softdrinks wie Cola und Limonade enthalten Farbpartikel, die sich im Zahnschmelz ablagern. Trinken Sie, wenn möglich, durch einen Strohhalm und spülen Sie den Mund nach dem Konsum mit Wasser.
3. Rauchverzicht: Rauchen verfärbt die Zähne stark, da Inhaltsstoffe wie Teer und Nikotin tief in den Zahnschmelz eindringen und gelbliche bis bräunliche Verfärbungen verursachen. Ein Rauchstopp wirkt sich daher nicht nur positiv auf die Zahngesundheit, sondern auch auf die Zahnfarbe aus.
4. Professionelle Zahnreinigung: Zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt kann hartnäckige Verfärbungen entfernen und ist eine effektive Maßnahme, um weiteren Verfärbungen vorzubeugen. Hierbei werden Beläge und Zahnstein gründlich entfernt, was Ihre Zähne heller und glatter macht.
5. Aufhellende Zahnpasten und Produkte: Zahnpasten mit Aktivkohle oder sanften Schleifpartikeln können oberflächliche Verfärbungen bekämpfen. Achten Sie auf den Abriebwert (RDA-Wert), um den Zahnschmelz zu schonen, und wechseln Sie diese Produkte mit normalen Zahnpasten ab, um Irritationen zu vermeiden.
6. Ausreichend Wasser trinken: Wasser hilft nicht nur, Speisereste und Bakterien von den Zähnen zu spülen, sondern fördert auch die Speichelproduktion, die von Natur aus reinigende Enzyme enthält und Verfärbungen vorbeugen kann.
7. Ernährungsumstellung für gesunde Zähne: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und wenig Zucker stärkt die Zähne. Zucker fördert die Ansiedlung von Bakterien, die zu Karies und Verfärbungen führen können.
Durch diese Maßnahmen lassen sich Zahnverfärbungen effektiv vorbeugen und die natürliche Zahnfarbe lange erhalten.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Bleaching“
Wo kann man seine Zähne bleichen lassen?
Am besten für Ihre Zähne ist es, ein professionelles Bleaching bei einem Zahnarzt vornehmen zu lassen. Dabei können Sie sich entweder für ein Verfahren in der Praxis (In-Office-Bleaching) oder bei Ihnen zu Hause unter zahnärztlicher Begleitung (Home-Bleaching) entscheiden. Von allen anderen Produkten und Hausmitteln, die angeblich die Zähne aufhellen, raten Ärzte ab. Sie sind entweder wirkungslos oder schädigen Ihre Zähne nachhaltig.
Kann man alle Zähne bleachen?
Ja, grundsätzlich können Sie alle natürlichen, gesunden Zähne bleachen lassen.
Kann man auch Füllungen bleachen?
Nein, Zahnfüllungen, aber auch Zahnersatz wie Kronen und Brücken kann der Zahnarzt nicht aufhellen. Sie ändern ihre Farbe auch mit Bleichmitteln wie Wasserstoffperoxid nicht. Wenn Sie mit Ihren Frontzähnen unzufrieden sind und noch dazu viele Füllungen haben, sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt. Möglicherweise rät er Ihnen dazu, die Zähne aufzuhellen und die Füllungen auszutauschen. Diese rein kosmetische Behandlung zahlen Sie allerdings aus eigener Tasche.
Schadet Bleaching dem Zahnschmelz?
Wenn Sie Ihre Zähne bei einem Zahnarzt bleachen lassen, gehen Sie ein geringes Risiko ein, dass Ihre Zähne Schaden nehmen. Nur wenn Sie Ihr Gebiss zu oft aufhellen, schädigen Sie den Zahnschmelz. Mit verschiedenen Hausmitteln wie Natron oder Aktivkohle dagegen reiben Sie gesunde Zahnsubstanz mit ab, sodass sich Pigmente noch schneller darin absetzen und die Zähne empfindlicher sowie anfälliger für Karies werden.
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