Hauptuntersuchung – die wichtigsten Fakten für Sie
Das Wichtigste in Kürze
-
Die Hauptuntersuchung (HU) wird umgangssprachlich auch als "TÜV" bezeichnet, da ursprünglich nur diese Prüfstelle dafür zuständig war.
-
Die Hauptuntersuchung ist seit 1951 Pflicht für Kraftfahrzeuge in Deutschland. Wie oft Ihr Modell zum TÜV muss, hängt vom Fahrzeugtyp ab.
-
Auch die Kosten für die Hauptuntersuchung hängen von der Art des Fahrzeugs und der zulässigen Gesamtmasse ab.
Hauptuntersuchung – kurz erklärt
HU – was klingt wie der Schlachtruf der isländischen Fußballfans, zählt zu den wichtigsten Terminen für Fahrzeughalter: Die Hauptuntersuchung ist seit 1951 in Deutschland für alle Kraftfahrzeuge und Anhänger verpflichtend. Sie ist auch als "TÜV" bekannt. Daher nutzen auch wir diesen allgemeingültigen Begriff in diesem Ratgeber analog zur Hauptuntersuchung. Bei dieser Überprüfung wird Ihr Fahrzeug auf seine Verkehrstüchtigkeit gecheckt.
Dafür brauchen Sie die Hauptuntersuchung
Nur wenn Ihr Auto die Hauptuntersuchung (HU) besteht, darf es öffentliche Straßen befahren. So will der Staat die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten. Wenn Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, benötigen Sie die TÜV-Bescheinigung außerdem zur Kfz-Anmeldung bei der Zulassungsstelle.
Wenn das Fahrzeug ein Neuwagen ist, können Sie das Auto ohne TÜV anmelden. Auch mit einem Kurzzeitkennzeichen können Sie das Auto ohne TÜV zulassen. Damit dürfen Sie aber nur zur nächsten Prüfstelle oder Werkstatt fahren.
Hauptuntersuchung und Abgasuntersuchung
Bis 2010 gab es für die Abgasuntersuchung (AU) bei Benzinern und Diesel-Fahrzeugen einen eigenen Termin und eine spezielle Prüfplakette. Inzwischen ist die Abgasuntersuchung (AU) fester Bestandteil der Hauptuntersuchung Ihres Autos. Allerdings können Sie sie auch schon bis zu zwei Monate vor der HU in der Werkstatt machen. Wenn Ihr Fahrzeug HU und AU besteht, bekommt es die TÜV-Plakette. Übrigens: Gelb, Blau oder Braun – die Farbe der TÜV-Plakette gibt Aufschluss über das Jahr, in dem die Prüfeinrichtung sie vergeben hat. Wie Sie die Plakette der HU richtig ablesen, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Eigentlich wollte die Bundesregierung im Januar 2021 eine spezielle Partikelzahlmessung in die Abgasuntersuchung für Diesel-Fahrzeuge integrieren. Doch inzwischen hat sie die Anpassung der AU für Dieselmotoren auf unbestimmte Zeit verschoben. Weitere Details gibt es in unserem Ratgeber zur Abgasuntersuchung,
Da früher nur der TÜV Abgasuntersuchungen und Hauptuntersuchungen durchgeführt hat, sind beide Tests auch als "TÜV" bekannt. Inzwischen gibt es weitaus mehr Prüfstellen für die HU. Trotzdem lesen Sie auch heute noch häufig, dass jemand den "TÜV" in der Werkstatt oder bei der Dekra macht. Wo Sie Ihr Fahrzeug untersuchen lassen können, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Prüfstellen für die HU – hier gibt's den Check-Up für Ihr Fahrzeug
Ihr Fahrzeug können Sie unter anderem bei diesen Institutionen und Einrichtungen testen lassen:
- beim TÜV (Technischer Überwachungsverein)
- bei der DEKRA (Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein)
- bei der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung)
- bei der KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger)
- in der TÜV-zertifizierten Autowerkstatt
Wie die HU genau abläuft und was passiert, wenn Sie den TÜV überziehen, lesen Sie im nächsten Absatz.
Das passiert bei der Hauptuntersuchung
Wenn Sie einen Termin beim TÜV oder einer anderen Einrichtung haben, untersucht der Experte mehr als 160 Prüfpunkte. Dazu zählen unter anderem:
- Scheinwerfer und Lampen
- die gesamte Bremsanlage
- Fahrzeug-Ausrüstung wie Nummernschild, Hupe und Tacho
- Bereifung und Räder
- Fahrgestell und Karosserie, beispielsweise Radlager und Achskörper
- die komplette Lenkanlage
Ist das Fahrzeug verkehrssicher und einwandfrei, bekommen Sie nach der HU die entsprechende Plakette aufs Nummernschild. Im Fahrzeugschein quittiert der Prüfer die bestandene Hauptuntersuchung zudem mit Stempel und Namenszeichen.
Stellt der Prüfer dagegen gefährliche Mängel fest, müssen Sie innerhalb eines Monats zur TÜV-Nachuntersuchung – und in der Zwischenzeit die Fehler beheben. Diese Frist zur Nachprüfung beim TÜV sollten Sie unbedingt einhalten. Andernfalls muss Ihr Fahrzeug nochmals zur Hauptuntersuchung – Sie zahlen doppelt. Manchmal stellen die Prüfer bei der TÜV-Nachuntersuchung neue Mängel fest, dann bekommen Sie erneut die Gelegenheit, diese zu beheben.
Ist Ihr Fahrzeug gemäß den Bestimmungen von TÜV & Co. nicht verkehrstauglich, entfernt die Prüfbehörde die alte Plakette. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Sie das Auto nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewege
Wichtig zu wissen: Wenn Sie Ihre Hauptuntersuchung überziehen, wird es schnell teuer. Landen Sie mit einem überzogenen TÜV-Termin in einer Verkehrskontrolle, erwarten Sie Bußgelder und eventuell sogar ein Punkt in Flensburg.
Zudem zahlen Sie spätestens bei der Hauptuntersuchung drauf - auch, wenn die Polizei Sie vorher nicht erwischt hat. Wenn Sie den TÜV-Termin für Ihr Auto um mehr als zwei Monate überziehen, muss die Prüfstelle eine erweiterte Untersuchung durchführen – das bedeutet 20 Prozent mehr Kosten für Sie.
Was die normale HU und AU kostet, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Kosten für die Hauptuntersuchung
Was kostet mich der TÜV in der Werkstatt? Diese Frage stellen sich alle Fahrzeughalter, die zum ersten Mal mit ihrem Kfz zur Hauptuntersuchung müssen. Eine einheitliche Antwort gibt es nicht. Die Kosten für den TÜV, beziehungsweise die HU und AU, hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- der Prüforganisation
- dem Bundesland
- der Art des Fahrzeugs
- der zulässigen Gesamtmasse des Fahrzeugs
Hier sehen Sie einen beispielhaften Überblick über die Kosten für TÜV, Nachprüfung & Co.:
- Die Kosten für den Auto-TÜV liegen bei durchschnittlich 65 Euro. Kombinieren Sie HU und AU steigen die Kosten auf etwa 110 Euro.
- Die TÜV-Gebühren für ein Motorrad betragen etwa 40 Euro. Bei kombinierter HU und AU liegen die Kosten für den Motorrad-TÜV bei ca. 70 Euro.
- Bei einem Wohnmobil, Wohnwagen oder Anhänger zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen liegen die TÜV-Kosten für Abgasuntersuchung und HU bei circa 120 bis 160 Euro.
- st das Fahrzeug noch schwerer, steigen die Preise bei TÜV, GTÜ & Co. auf etwa 160 bis 180 Euro.
- Muss Ihr Fahrzeug zur Nachprüfung, fallen dafür TÜV-Gebühren in Höhe von 15 bis 25 Euro an.
- Mit einer überzogenen beziehungsweise abgelaufenen TÜV-Plakette am Pkw, Lkw oder Anhänger entstehen Ihnen bei der HU Kosten, die um 20 Prozent höher sind als sonst. Kommen Sie damit in eine Verkehrskontrolle zahlen Sie außerdem ein Bußgeld von bis zu 60 Euro.
TÜV-Intervalle – wann muss Ihr Fahrzeug zur Hauptuntersuchung?
Wann muss ich zum TÜV? Wir verraten es Ihnen in dieser Übersicht. Wann und wie oft der TÜV fällig ist, hängt nämlich von Ihrem Fahrzeug ab. So viel vorab: Nach der Erstzulassung eines Neuwagens haben Sie erstmal Ruhe vom TÜV und der Hauptuntersuchung – sie wird erst nach 3 Jahren fällig.
Fahrzeugtyp und Gesamtgewicht | Erster TÜV bei Neuwagen /- fahrzeugen | Folgende Hauptuntersuchungen |
---|---|---|
TÜV-Bestimmungen für Motorrad sowie andere Krafträder und Fahrzeuge der Klassen L3e, L4e, L5e und L7e | Nach 24 Monaten | Alle 24 Monate |
TÜV-Intervalle für Pkw und Wohnmobile unter 3,5 t | Nach 36 Monaten | Alle 24 Monate |
TÜV-Intervalle für Wohnmobile über 3,5 t und unter 7,5 t | Nach 24 Monaten | Bis zum sechsten Jahr alle 24 Monate, danach alle 12 Monate |
TÜV-Bestimmungen für Wohnmobile über 7,5 t | Nach 12 Monaten | Alle 12 Monate |
TÜV-Bestimmungen für ungebremste Wohnwagen und andere ungebremste Anhänger | Nach 36 Monaten | Alle 24 Monate |
TÜV-Intervalle für Wohnwagen und Anhänger bis 750 kg | Nach 36 Monaten | Alle 24 Monate |
TÜV-Intervalle für Wohnwagen und Anhänger zwischen 750 kg und 3,5 t | Nach 24 Monaten | Alle 24 Monate |
TÜV-Bestimmungen für Wohnwagen und Anhänger über 3,5 t | Nach 12 Monaten | Alle 12 Monate |
TÜV-Intervalle für Lkw und Nutzfahrzeuge bis 40 km/h Höchstgeschwindigkeit | Nach 24 Monaten | Alle 24 Monate |
HU-Fristen für Lkw und Nutzfahrzeuge bis 3,5 t | Nach 24 Monaten | Alle 24 Monate |
Hauptuntersuchungs-Intervalle für Lkw über 3,5 t | Nach 12 Monaten | Alle 12 Monate |
Fragen und Antworten zur Hauptuntersuchung
Kann man den TÜV auch im Ausland machen?
Leider ist es nicht möglich, denn TÜV im Ausland zu machen. Das liegt daran, dass in anderen Ländern größtenteils andere Prüfbedingungen gelten.
Doch keine Sorge: Die örtlichen Behörden dürfen Sie für einen abgelaufenen TÜV nicht bestrafen. Wenn Sie nachweisen können, dass Ihr TÜV erst im Ausland abgelaufen ist, vermeiden Sie bei der Rückreise nach Deutschland ein Bußgeld. Zuhause müssen Sie aber dann so schnell wie möglich zur Hauptuntersuchung.
Ohne gültigen TÜV ins Ausland zu fahren, ist dagegen nicht erlaubt.
Wann muss ich spätestens zum TÜV?
Wann die nächste Hauptuntersuchung für Ihren Neuwagen, Pkw oder Wohnwagen fällig ist, lesen Sie am besten im Fahrzeugschein nach. Auch mithilfe der TÜV-Plakette und unserer obenstehenden Tabelle können Sie Ihren nächsten HU-Termin ermitteln.
Was kostet es mich, den TÜV zu überziehen?
Wenn Sie den TÜV für Ihren Pkw oder Lkw überziehen, müssen Sie mit Bußgeldern rechnen. Wie hoch diese ausfallen, hängt davon ab, wie lange Sie ohne TÜV unterwegs sind. Sind es mehr als acht Monate, zahlen Sie 60 Euro und bekommen zudem einen Punkt in Flensburg.
Außerdem wird der TÜV nach Ablauf einer zweimonatigen "Schonfrist" um 20 Prozent teurer. Das geht gerade bei großen, schweren Fahrzeugen schnell ins Geld.
Was kostet der TÜV für Anhänger?
Das hängt von der zulässigen Gesamtmasse ab und davon, ob der Wagen eine Bremse hat. Die Preise bewegen sich zwischen 30 und 100 Euro. Haben Sie den TÜV für Ihren Anhänger um mehr als zwei Monate überzogen, brauchen Sie eine erweiterte Prüfung. Diese kostet nochmal 20 Prozent mehr. Außerdem drohen Ihnen Geldstrafen und Punkte in Flensburg, wenn Sie ohne gültigen TÜV für Ihren Anhänger erwischt werden.
Ihre günstige Autoversicherung vom Testsieger
-
Beliebtester Kfz-Direktversicherer mit Bestnote2
-
24/7 Schadenservice persönlich und online
-
Top-Leistungen sichern und bis zu 66 % sparen3
Jetzt wechseln und dauerhaft profitieren.
Nur bis 25. November 20 % Black Week-Rabatt mit Code1 Black20
-
1 Teilnahmebedingungen für den RabattWenn Sie im Aktionszeitraum eine Kfz-Versicherung für einen Pkw, ein Motorrad, ein Leichtkraftrad oder einen Leichtkraftroller online bei DA Direkt abschließen, erhalten Sie mit dem gegenständlichen Aktionscode für die gesamte Vertragslaufzeit einen Rabatt in Höhe von 20 % auf den Beitrag der von Ihnen gewählten Kfz-Versicherung.
-
2 Magazin €uro: Beliebtester Kfz-DirektversichererGemeinsam mit €uro analysierte das Sozialwissenschaftliche Institut (SWI) 35 Kfz-Versicherer. DA Direkt wurde als "Beliebtester Kfz-Direktversicherer" ausgezeichnet und erhielt als einziges Unternehmen in dieser Kategorie die Höchstpunktzahl mit 100 von 100 Punkten. Quelle: €uro Ausgabe 09/2024 und www.swi-schad.de/beliebteste-kfz-versicherungen.
-
3 Wettbewerbsvergleich für Ihre Autoversicherung
Mögliche Beitragsersparnis im Vergleich zum Wettbewerb von DA Direkt Deutsche Allgemeine Versicherung AG mit ausgewählten Versicherungsanbietern (klassische sowie Direktversicherer) im folgenden Beispielfall:
Beitragsvergleich für einen Dacia Jogger, Erstzulassung: 2024, Zulassung auf den Fahrzeughalter: 2024, PLZ Halter: 44289, Fahrleistung: 15.000 km/Jahr, Abstellplatz: Tiefgarage, Halter Versicherungsnehmer, Fahrer: Versicherungsnehmer (49) und Partner (47), SF-Klasse Erstfahrzeug KH/VK: SF30/SF30, Selbstbeteiligung TK/VK: 150/500 Euro, keine Vorschäden, Zahlweise: Jährlich per Lastschrift, ohne Werkstattbindung, Versicherungsbeginn: 06.09.2024.
Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Quelle: NAFI GmbH - Angebote der Anbieter Stand 06.09.2024.