Lichterketten – aber sicher: So senken Sie die Brandgefahr
Das Wichtigste in Kürze
Für 77 Prozent der Deutschen sind Lichterketten am Weihnachtsbaum unverzichtbar.
Die meisten davon setzen inzwischen auf LED-Lichterketten – das ist auch gut so, denn diese sind weniger gefährlich als Lichterketten mit Glühbirnen.
Achten Sie beim Kauf einer Lichterkette unbedingt auf das GS-Zeichen oder das VDE-Zeichen.
Lichterketten – glanzvoll und brandgefährlich
Kein Wunder, dass Lichterketten zum beliebtesten Weihnachtsschmuck in Deutschland zählen: In der Befragung eines Öko-Strom-Anbieters landeten sie mit 77 Prozent auf Platz zwei hinter Glaskugeln. So schön Lichterketten innen auch wirken – sie sind nicht ganz ungefährlich.
Gründe dafür: Unsere Weihnachtsbäume werden meist im November geschlagen – daher sind sie an Heiligabend schon ziemlich trocken. Zudem senkt die Heizungsluft im Winter die Luftfeuchte im Zimmer. Eine überhitzte Lichterkette am Weihnachtsbaum kann unter diesen Bedingungen schnell zu einem gefährlichen Brand ausarten: Ein trockener Tannenbaum brennt nämlich schon nach nur 20 Sekunden komplett. Nach 90 Sekunden schlagen die Flammen dann auf Möbel, Vorhänge und andere Gegenstände in der Nähe über.
Natürlich müssen Sie an Weihnachten nicht auf Ihre geliebte Lichterkette verzichten – allerdings sollten Sie auf einige Aspekte achten und diese sorgfältig prüfen:
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Sind die elektrischen Leitungen kaputt?
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Ist die Isolierung brüchig oder anderweitig beschädigt?
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Haben Sie eine Lichterkette mit Glühlampen?
Wenn Sie eine dieser Fragen mit "ja" beantwortet haben, ist es Zeit für eine neue Lichterkette. Wie Sie beim Kauf eine sichere Lichterkette für Weihnachten erkennen, erklären wir Ihnen im nächsten Abschnitt.
Daran erkennen Sie eine sichere Lichterkette im Handel
Als Kugeln, Sterne, Vorhang oder Netz: Lichterketten gibt es in unendlich vielen Formen und Farbvarianten. Welche Sie wählen, ist Geschmackssache. Hauptsache, Sie achten dabei auf die Sicherheit. Die wichtigsten Tipps haben wir hier zusammengestellt:
1. Zu LED sagen wir nicht "Nein".
Lichterketten mit Glühbirnen sind zwar hübsch, aber weder nachhaltig noch sicher. Denn Glühlampen können sich auf bis zu 70 Grad erhitzen – und heizen damit dem trockenen Weihnachtsbaum ganz schön ein. Das Brandrisiko steigt dann gewaltig. Hängen Sie also lieber die LED-Lichterkette an den Weihnachtsbaum. Dafür müssen Sie nicht mal Abstriche bei Farbe oder Form machen: Sie finden in der Weihnachtsabteilung LED-Lichterketten in warm-weiß oder bunt, in Weihnachtsmann-, Schneemann- oder Rentierform. Auch beim Betrieb gibt es verschiedene Varianten: In den Weihnachtsabteilungen finden Sie Lichterketten mit Batterie, Solar-Antrieb oder ganz gewöhnlichem Netzteil.
2. Geiz ist nicht immer toll.
Spätestens ab Oktober tummelt sich billige Massenware an Lichterketten in Discountern, Baumärkten und Elektroläden. Die Preise sind zwar unschlagbar, aber meist erfüllen diese Lichterketten die deutschen Sicherheitsstandards nicht. Das kann für Sie mit einem Brand oder gefährlichen Stromschlag enden. Achten Sie hier auf typische Makel wie ein wackeliges, instabiles Gehäuse, lockere Kabel oder eine mangelhafte Isolierung.
3. Prüfsiegel schaffen Klarheit – meistens.
Prüfsiegel sind an sich eine gute Sache, allerdings bietet beispielsweise das CE-Zeichen keinen ausreichenden Schutz. Grund dafür: Um das CE-Zeichen für eine Lichterkette zu erhalten, muss der Hersteller dieses nicht einmal prüfen. Zwei Prüfsiegel, auf die Sie sich verlassen können, sind:
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das VDE-Prüfsiegel. Das VDE-Prüfungs- und Zertifizierungsinstitut vergibt dieses Prüfzeichen für elektronische Geräte. Die Lichterketten, die damit ausgezeichnet sind, hat das Institut eigenhändig geprüft.
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Das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit: Dieses Zeichen besagt, dass eine unabhängige Teststelle die Lichterkette auf die europäischen Vorgaben geprüft hat.
4. Drinnen oder draußen?
Überlegen Sie sich am besten gleich, ob Sie die LED-Lichterkette innen im Zimmer oder außen im Garten aufhängen möchten. Im Handel finden Sie meist die Verwendungsbereiche "innen" sowie "innen und außen". Manchmal sind LED-Lichterketten für draußen auch mit "outdoor use" gekennzeichnet. Verwenden Sie die für innen vorgesehenen Lichterketten keinesfalls außen oder in einer feuchten Umgebung.
Lichterkette als Deko: So betreiben Sie sie richtig
- Am besten behalten Sie Ihre Lichterdeko immer im Blick – und schalten die Lichterkette aus, wenn Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus verlassen.
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Nutzen Sie Fehlerstrom-Schutzschalter. Diese überwachen den Isolierungszustand der Lichterkette. Wenn die Werte nicht stimmen, unterbrechen sie den Stromkreis sofort. Es gibt auch eine mobile Variante, die Sie als eine Art Adapter zwischen Steckdose und Lichterkette anbringen können.
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Haben Sie ein Auge auf Haustiere und kleine Kinder: Leuchtende Weihnachtsbäume ziehen diese wie magisch an. Wenn sie den Tannenbaum umwerfen, können entzündete Kerzen oder beschädigte Lichterketten einen Brand auslösen. Daher sind auch Lichterketten im Kinderzimmer keine besonders gute Idee. Verwenden Sie hier idealerweise nur batteriebetriebene Lichterketten oder Lichterketten mit Sicherheitskleinspannung (bis max. 24 Volt).
So schützen Sie sich vor einem Wohnungsbrand an Weihnachten
Vermeiden Sie trockene Äste und Zweige:
Stellen Sie Ihren Weihnachtsbaum nicht neben die Heizung. Lassen Sie auch Adventskränze mit Kerzen oder Lichterketten nicht allzu lange in der Wohnung. Auch diese trocknen schnell aus – und brennen dann umso leichter.
Seien Sie löschbereit:
Ein Haushaltsfeuerlöscher löscht einen kleineren Brand schnell – vergessen Sie aber nicht, diesen regelmäßig warten zu lassen. Stellen Sie am besten zusätzlich einen Eimer mit etwa zehn Liter Wasser neben den Baum für kleine Brandherde rings um den Baum.
Lassen Sie sich warnen:
Installieren Sie Rauchmelder und Kohlenstoffmonoxid-Melder. So wachen Sie rechtzeitig auf, wenn es doch mal brennt. Gerade Brände mit Kohlenstoffmonoxid-Entwicklung sind sehr gefährlich, da Sie vom geruchlosen Gas ohnmächtig werden.
Im Brandfall zahlt die Hausratversicherung
Brennt es trotz allem in Ihrem Zuhause, zahlt die Hausratsversicherung für alle sogenannten beweglichen Güter. Dazu gehören:
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Möbel
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Kleidung
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Computer
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Fernseher
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in einem bestimmten Rahmen auch Bargeld und Schmuck
Die Hausratsversicherung zahlt allerdings nicht, wenn Sie grob fahrlässig gehandelt haben.