Skifahren & Co. in Italien: Haftpflichtversicherung für Wintersportler ein Muss

Vor der Hütte strahlt die Sonne am Himmel, bis ins Tal glitzert der Schnee: glänzende Aussichten für Wintersportler! Großartige Skigebiete finden sich in ganz Europa, beispielsweise in Südtirol/Italien. Wer zum Skifahren & Co. nach Italien fährt, braucht mittlerweile eine private Haftpflichtversicherung. Künftig könnten auch andere Länder eine ähnliche Pflicht einführen. Warum das so ist, und viele weitere Details erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Darum brauchen Wintersportler in Italien eine private Haftpflichtversicherung

Ob lässiges Carven im Tiefschnee oder steile Abfahrt auf der schwarzen Piste – Wintersport ist für viele Menschen das Highlight des Jahres. Allerdings ist er nicht gerade ungefährlich: Laut der Unfallstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV passiert jeder fünfte Sportunfall beim Skifahren. Auch Rodeln und Snowboarden sind riskant.

Der Grund: Durch die hohen Geschwindigkeiten entstehen oft schwere Verletzungen bei Zusammenstößen der Wintersportler. Dementsprechend langwierig, intensiv und teuer ist deren Behandlung. Hinzu kommen häufig hohe Bergungskosten von mehreren tausend Euro. Ist zum Beispiel ein Zusammenstoß der Grund für den Skiunfall, springt  die private Haftpflichtversicherung des Verursachers ein. Doch nicht jeder Wintersportler besitzt eine solche Versicherung. 

Deshalb hat die italienische Regierung 2021 ein Gesetz verabschiedet, das die private Haftpflichtversicherung auf der Skipiste zur Pflicht macht. So sollen Unfallbeteiligte finanziell vor den Schäden geschützt werden. Seit Anfang 2022 ist die Regelung in Kraft. Mehrere EU-Länder überlegen, nachzuziehen und eine ähnliche Regelung einzuführen.

Ohne private Haftpflichtversicherung im italienischen Skigebiet – was nun?

Sie sind schon zum Skifahren auf der Südtiroler Seiser Alm angekommen, haben aber noch keine private Haftpflichtversicherung? Dann können Sie vor Ort noch eine Tages-Police abschließen. Diese ist im Vergleich jedoch vergleichsweise teuer. Es macht daher mehr Sinn, bereits zuhause eine „richtige“ private Haftpflichtversicherung zu beantragen. Welche Vorteile Ihnen eine solche Versicherung noch bietet, lesen Sie weiter unten im Artikel.

Zurück auf die Skipiste in Italien: Erwischen die Carabinieri Sie ohne gültige Privathaftpflichtversicherung im italienischen Skigebiet, müssen Sie Ihren Skipass abgeben. Obendrauf zahlen Sie ein Bußgeld von 100 bis 150 Euro.

Skifahren in Italien – diese Regeln sollten Sie ebenfalls kennen

Mit hoher Promillezahl die Piste hinab? Definitiv keine gute Idee! Vor allem, weil Sie damit andere Skifahrer und sich selbst gefährden. Aber auch, weil in Italien Skifahren mit Alkohol im Blut verboten ist. Und das hat Konsequenzen:

• Ab einem Pegel von 0,5 Promille zahlen Sie zwischen 250 und 1.000 Euro.
• Ein Pegel von mindestens 0.8 Promille gilt auf der italienischen Piste als Straftat. Das bedeutet: die Strafen fallen noch viel höher aus.

Außerdem gilt beim Skifahren in Italien eine erweiterte Helmpflicht: Alle Minderjährigen, die auf Skiern, Snowboards oder Schlitten unterwegs sind, müssen einen CE-zertifizierten Skihelm tragen. Auch diese Maßnahme soll das Verletzungsrisiko beim Wintersport senken.

Rund 20 Prozent aller Unfälle im Wintersport geschehen durch einen Zusammenstoß. Wenn Sie für einen solchen Crash verantwortlich sind, begleicht Ihre Privathaftpflichtversicherung die Schäden des Unfallgegners. Sie übernimmt auch Ihre Kosten für einen möglichen Rechtsstreit wegen Klärung der Haftungsfrage. 

Wer ohne Versicherungsschutz einen Pistenunfall mit einem anderen beim Skifahren, Snowboarden oder Rodeln verschuldet, muss diese Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Und diese steigen schnell in horrende Höhen. Dabei addieren sich beispielsweise die Beträge für:

• die Bergung mit dem Helikopter
• die Heilbehandlung des verletzten Unfallgegners
• den Ersatz von Ski- oder Snowboardausrüstung
• den möglicherweise aus dem Unfall resultierenden Rechtsstreit
• das Schmerzensgeld
• die Verletztenrente, falls der Unfallgegner durch den Unfall dauerhaft beeinträchtigt ist

Im schlimmsten Fall zahlen Sie also ein Leben lang für den Bruchteil einer Sekunde!

Fazit: Kein Wintersport ohne private Haftpflichtversicherung! Wenn Sie ohne private Haftpflichtversicherung zum Skifahren & Co. nach Italien reisen, entstehen Ihnen hohe Kosten für die Tages-Police. Diese ist deutlich teurer als eine normale private Haftpflichtversicherung, die üblicherweise ein ganzes Jahr gilt  und weit mehr absichert als nur den Wintersporturlaub in Italien Wer weder Tages-Police noch eine Privathaftpflichtversicherung  nachweisen kann, zahlt ein Bußgeld. Da einige Regierungen über ähnliche Regelungen nachdenken, ist die Privathaftpflichtversicherung auch sinnvoll, wenn es Sie zum Skifahren in andere Länder zieht. 

Außerdem profitieren Sie als Wintersportler auch abseits der Skipiste von Ihrer privaten Haftpflichtversicherung. Damit sind Sie auch im Alltag bestens abgesichert – jederzeit. Mehr dazu lesen Sie in unserem umfassenden Ratgeber zur Privathaftpflichtversicherung.