Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad: Als Biker sicher unterwegs
Das Wichtigste in Kürze
Bei einem freiwilligen Fahrsicherheitstraining fürs Motorrad frischen Sie Ihre Fahrkenntnisse auf und trainieren, wie Sie sich in gefährlichen Situationen auf der Straße richtig verhalten.
Die Motorradtrainings von ADAC und den Verkehrswachten richten sich je nach Vorkenntnissen an Anfänger, Wiedereinsteiger und routinierte Fahrer.
Sie benötigen eine gültige Fahrerlaubnis und müssen Ihr eigenes Motorrad zum Sicherheitstraining mitbringen.
Beim Fahrsicherheitstraining sind Sie über Ihre Kfz-Versicherung voll versichert.
Was wird bei einem Motorrad-Fahrsicherheitstraining gemacht?
Die neue Saison beginnt und Ihr Motorrad ist bereits startklar. Doch sind Sie es als Fahrer auch? Wenn Sie Ihren Führerschein erst vor kurzem gemacht haben, aber auch, wenn Sie schon länger dabei sind, ist ein freiwilliges Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad sinnvoll.
Was beim Motorradtraining auf Sie zukommt, für wen sich ein sogenanntes Schräglagentraining eignet und was so ein Sicherheitstraining kostet, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Warum ein Motorrad-Sicherheitstraining?
Ob Slalomfahren bei Schrittgeschwindigkeit oder Wenden auf engem Raum –Anfänger, Wiedereinsteiger und routinierte Fahrer profitieren vom Motorrad-Fahrtraining. Dabei lernen Sie das Fahrverhalten Ihres Bikes besser kennen und trainieren, wie Sie in verschiedenen Gefahrensituationen reagieren müssen:
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Anfänger etwa frischen ihre Kenntnisse aus der Fahrschule auf und gewinnen mehr Sicherheit beim Fahren.
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Wiedereinsteiger üben zum Beispiel Bewegungsabläufe ein, die in bestimmten Situationen nicht mehr sofort präsent sind.
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Fortgeschrittene Fahrer bauen ihre Fähigkeiten beim Kurvenfahren aus.
Voraussetzung ist ein gültiger Motorradführerschein.
Die Ziele solcher Trainings sind, dass Sie
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mit Ihrer Maschine gut umgehen können,
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die Fahrphysik besser verstehen,
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Handlungsabläufe automatisieren,
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Verkehrssituationen richtig einschätzen,
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in Gefahrensituationen so reagieren, dass Sie Unfälle mit schweren Verletzungen möglichst vermeiden.
So wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Sie fühlen sich sicherer auf Ihrer Maschine.
Fahrertraining mit dem Motorrad – seriöse Anbieter erkennen
Der ADAC und die Verkehrswachten sind die wichtigsten Anbieter von Fahrsicherheitstrainings fürs Motorrad. Die Fahrsicherheitszentren des ADAC etwa sind eigens angelegte Areale, auf denen kritische Verkehrssituationen simuliert werden können. Sie liegen in ganz Deutschland verstreut, sodass Sie Ihr Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad in Bayern, Hessen, Niedersachsen oder NRW machen können. Darüber hinaus gibt es auch private Anbieter solcher Trainings.
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Motorradtraining entscheiden, beachten Sie diese Tipps:
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Pro Gruppe sollten nicht mehr als zwölf Fahrer zugelassen sein.
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Die Trainer bringen langjährige Erfahrungen mit.
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Das Übungsgelände (vor allem bei privaten Anbietern) ist mit entsprechenden Flächen für Brems- und Ausweichmanöver, Bergstrecken und Kreisbahnen ausgestattet, um die Kurventechnik zu verbessern.
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Je nach Ihren Fähigkeiten wird das passende Training für Sie angeboten.
Hinweis: Achten Sie bei den Anbietern von Fahrsicherheitstrainings fürs Motorrad darauf, dass Sie ein Gütesiegel des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e. V. (DVR) tragen. Der DVR ist ein Interessensverband, dem auch die Verkehrsministerien von Bund und Ländern, die Deutsche Verkehrswacht und Verkehrsclubs angehören. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verkehrssicherheit in Deutschland zu verbessern.
Wie lange dauert ein Motorrad-Fahrsicherheitstraining?
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Ein Basiskurs für Einsteiger dauert in der Regel etwa einen Tag.
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Spezialtrainings wie Kurven- oder Schräglagentrainings können Sie je nach Anbieter für einen halben oder einen ganzen Tag lang buchen.
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Als Ergänzung zum Fahrsicherheitstraining vermitteln manche Anbieter Wissen rund ums Fahren auf speziellen Touren. Diese können sich über ein komplettes Wochenende erstrecken. So können die Fähigkeiten aus dem Motorrad-Sicherheitstraining auf der Straße und unter realen Bedingungen eingeübt werden.
Vergleichen Sie die Tarife der Motorradversicherung in unserem Online-Rechner.
Wissen auffrischen: Diese Inhalte werden beim Motorradtraining vermittelt
Einsteiger und Wiedereinsteiger
Für Führerscheinneulinge und Fahrer, die länger pausiert haben, gibt es sogenannte Basis-Kurse, in denen die Kenntnisse aus der Fahrschule vertieft und schon länger zurückliegende Fähigkeiten aufgefrischt werden.
Bei einem Motorrad-Fahrsicherheitstraining für Anfänger und Wiedereinsteiger zum Beispiel beim ADAC stehen diese Inhalte im Mittelpunkt:
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Korrekt sitzen, schauen und lenken in Slalomparcours und Kurvenstrecken
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Das Gefühl für die richtige Balance trainieren
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Die optimale Lenktechnik auch in Schräglage erarbeiten
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Bremsen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf trockener und nasser Fahrbahn
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In schwierigen Fahrsituationen schnell und richtig reagieren (Manöver einüben, Handlungsmuster finden)
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Tipps und Tricks zum Fahrzeughandling: In welcher Situation soll man bremsen, in welcher besser ausweichen?
Routinierte Motorradfahrer
Als erfahrener Biker können Sie in einem Intensiv-Training Ihre Kurventechnik verbessern und Ihre Reaktion in komplexen Fahrsituationen bei hohen Geschwindigkeiten trainieren. So beherrschen Sie Ihr Bike auch in gefährlichen Situationen sicher und souverän. Beim Fahrtraining mit dem Motorrad setzen Sie sich unter anderem mit diesen Inhalten auseinander:
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Verfeinerung des Balancegefühls
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Kurventechnik und Linienführung optimieren
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Unterschiedliche Lenktechniken
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Übungen bei Geschwindigkeiten bis etwa 70 km/h auf speziellen Dynamikflächen, z.B. ungebremster Spurwechsel wird simuliert
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Bremsen und Ausweichen als Notmanöver
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Handling der Maschine auf speziellen Parcours
Muss man zum Fahrsicherheitstraining das eigene Motorrad mitbringen?
Ein Motorrad-Fahrsicherheitstraining ist ohne eigenes Motorrad in der Regel nicht möglich. Ziel ist es, das eigene Fahrzeug besser kennen zu lernen und damit umzugehen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie alle Fahrtechniken und Manöver mit dem eigenen Bike einüben.
Spezial-Sicherheitstrainings fürs Motorrad im Überblick
Vom Motorrad-Offroad-Training bis zum Rennstreckentraining – es gibt für jeden Bikertyp Möglichkeiten, seine Fahrkenntnisse zu optimieren und den Fahrspaß dabei zu genießen. Einige Spezialtrainings stellen wir hier vor:
Kurventraining
Wenn Sie gerne auf kurvigen Strecken unterwegs sind, können Sie Ihre Fahrtechnik auf Serpentinenstraßen bei einem Motorrad-Kurventraining verbessern. Solche Trainings bietet zum Beispiel der ADAC sowohl für Einsteiger als auch speziell für Fortgeschrittene an. Sie lernen unter anderem, wie Sie in verschiedenen Phasen der Kurve Ihren Körper platzieren. Dabei erfahren Sie, wie Sie mit dem Körper Ihre Maschine beeinflussen, damit Sie sicher durch die Kurve kommen. Zudem üben Sie Ausweichtechniken bei Gefahren und wie Sie in der Kurve richtig bremsen.
Schräglagentraining
Ambitionierte Kurvenfahrer profitieren auch von einem sogenannten Schräglagentraining mit dem Motorrad. Es wird oft als Ergänzung zum einem Motorrad-Fahrsicherheitstraining angeboten. Mit einem speziellen Übungsmotorrad probieren Sie verschiedene Kurvenstile aus und lernen, wie Sie Ihre Maschine auch bei extremen Schräglagen unter Kontrolle behalten und Stürze vermeiden. Bei dem umgerüsteten Motorrad sind zwei Ausleger mit kleinen Rädern seitlich angebracht. Neigt sich der Fahrer in Schräglage, verhindern die Ausleger, dass er umkippt. So kann das Fahren in Schräglagen von fünf bis 55 Grad trainiert werden.
Rennstreckentraining
Ausgewiesene Könner haben auch die Möglichkeit, Ihren Fahrstil auf einer Rennstrecke wie der Nürburgring Nordschleife oder dem Harzring zu verbessern. Unter der Anleitung erfahrener Instruktoren begeben Sie sich auf renommierte Grand-Prix-Strecken und tasten sich an die Grenzen Ihrer Maschine heran. Anfänger sollten vor dem Rennstreckentraining mit dem Motorrad ein Basis-Sicherheitstraining absolviert haben.
Übrigens: Für Motoradfahrerinnen, die gerne unter sich bleiben, gibt es Motorrad-Fahrsicherheitstrainings speziell für Frauen. In einer reinen Frauenrunde tauschen sich die Fahrerinnen aus und optimieren ihre Fahrtechnik.
Hinweis: Für Fahrsicherheitstrainings besteht übrigens voller Versicherungsschutz über Ihre Kfz-Versicherung wie die von DA Direkt. Sie sind jedoch nicht versichert bei Fahrten auf Motorsport-Rennstrecken, auch wenn es nicht darauf ankommt, eine Höchstgeschwindigkeit zu erzielen (z.B. bei Gleichmäßigkeitsfahrten, bei denen eine Geschwindigkeit über eine lange Strecke exakt gehalten werden muss).
Was kostet ein Motorrad-Sicherheitstraining?
Die Preise für ein Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad variieren je nach Anbieter und Wochentag. Gut zu wissen: Am Wochenende ist das Training in der Regel etwas teurer als unter der Woche.
Preisübersicht zum Beispiel beim ADAC
Basis-Training für Anfänger und Wiedereinsteiger |
ca. 100 Euro |
Intensivtraining |
ca. 175 Euro |
Kurventraining |
ca. 100 Euro |
Schräglagentraining |
ca. 125 Euro |
Übrigens: Viele Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bezuschussen das Fahrsicherheitstraining fürs Motorrad oder finanzieren es sogar komplett. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei Ihrer Berufsgenossenschaft, ob sie Ihr Fahrtraining bezahlt.
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