Sommerreifen wechseln: Das sollten Sie wissen
Das Wichtigste in Kürze
Anders als bei Winterreifen gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, wann Sie auf Sommerreifen wechseln sollten.
Sommerreifen sind mit einer harten Gummimischung und speziellen Profilrillen optimal auf trockene, heiße und regennasse Fahrbahnen ausgerichtet.
Sommer- und Winterreifen lassen sich im Sommer zwar kombinieren. Experten raten aus Sicherheitsgründen jedoch davon ab.
Beim Neukauf von Sommerreifen achten Sie auch auf einen geringen Reifenabrieb. In der neuen Abgasnorm Euro 7 gibt es erstmals Grenzwerte dafür, die es ab 2025 einzuhalten gilt.
Wann sollte man auf Sommerreifen wechseln?
Die Temperaturen werden wieder milder, die Straßen sind frei und mit den ersten Sonnenstrahlen zieht es viele Autofahrer hinaus. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um auf Sommerreifen zu wechseln und die Winterreifen einzulagern? Und warum ist es in Zukunft noch wichtiger, auf einen geringen Reifenabrieb zu achten?
Der Gesetzgeber macht hier keine genauen Vorschriften. Die meisten Autofahrer orientieren sich daher an der „O bis O“-Regel und fahren von Oktober bis etwa Ostern Winterreifen.
Ostern fällt meistens in den April, verschiebt sich jedoch jedes Jahr um ein paar Wochen nach vorne oder nach hinten. Also Achtung: Sind die Ostertage früh im Jahr, kann es noch Schnee und Eisglätte geben. Ziehen Sie die Sommerreifen deshalb nicht zu früh auf. Am besten machen Sie es vom Wetter und von der Region abhängig, in der Sie unterwegs sind, wann Sie auf Sommerreifen wechseln.
Dabei kann auch die Temperatur eine Orientierungshilfe sein:
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Früher haben sich viele Autofahrer an die Sieben-Grad-Regel gehalten. Diese besagte: Liegen die Außentemperaturen tagsüber dauerhaft über sieben Grad Celsius, steht einem Wechsel von Winter- auf Sommerreifen nichts mehr im Weg. Der Grund: Sommerreifen sollen bei Temperaturen über sieben Grad mehr Grip aufbauen als Winterreifen. Diese Regel gilt inzwischen als veraltet. Moderne Sommerreifen kommen inzwischen mit Temperaturen bis zum Gefrierpunkt bestens zurecht. Lediglich für Schnee- und Eisglätte sind sie nicht ausgelegt. Sind also in Ihrer Gegend tagsüber und nachts dauerhaft Temperaturen über Null Grad zu erwarten, können Sie den Reifenwechsel vornehmen.
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Haben Sie allerdings vor, nach Bayern oder Österreich in die Berge zu fahren, könnte es dort um Ostern noch winterlich glatt sein. Dann verschieben Sie den Reifenwechsel am besten um ein paar Tage.
Das zeigt: Die Reifenwechsel-Regel „von O bis O“ bietet nur eine grobe Orientierung.
Sie wollen wissen: Wann sollte man auf Winterreifen wechseln? Das lesen Sie in unserem Ratgeber Winterreifen wechseln.
Wie unterscheiden sich Sommer- und Winterreifen?
Der Unterschied von Sommer- und Winterreifen liegt unter anderem in der Gummimischung. Sommerreifen bestehen aus einer härteren Gummimischung und kommen deshalb mit trockenen Fahrbahnen bei hohen Temperaturen besser zurecht. Spezielle Profilrillen sorgen zudem dafür, dass das Regenwasser besser abgeleitet wird. Das schützt vor allem vor gefährlichem Aquaplaning.
Sie erkennen einen Sommer- oder Winterreifen auch am Profil. Winterreifen sind weicher und bestehen aus zahlreichen Lamellen. Das ausgeprägte Profil verhilft besonders auf schneebedeckter Fahrbahn zu einer guten Haftung des Reifens.
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Warum sollte man auf Sommerreifen wechseln?
Winterreifen als Sommerreifen zu verwenden, ist keine gute Idee: Wenn Sie damit auf trockener, heißer Fahrbahn unterwegs sind, macht sich das zum Beispiel im Fahrverhalten bemerkbar: Das Fahrzeug lässt sich schlechter manövrieren, da sich die Profile bei Hitze leicht verformen. Außerdem verlängert sich der Bremsweg aufgrund der weichen Gummimischung. Deshalb nutzen sich Winterreifen auf trockenem Asphalt auch schneller ab. Das kann dazu führen, dass Sie die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern nicht mehr erreichen. Wenn Sie mit solchen Reifen bei Schnee und Eis unterwegs sind, sind mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg fällig.
Daher ist es sinnvoll, im Winter auf Winterreifen und im Sommer auf Sommerreifen zu wechseln. Dann sind Sie nicht nur sicherer unterwegs, sondern sparen auch Geld, weil die Reifen länger halten.
Wie unterscheiden sich Allwetterreifen von Sommer- und Winterreifen?
Allwetter- oder Ganzjahresreifen kombinieren die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen. Sie können damit auf trockener oder regennasser Fahrbahn genauso sicher fahren wie auf leicht schneebedeckter Straße.
Sie leben in einer Gegend mit milden Wintern, fahren wenig Auto und sind nur in der Stadt mit geräumten Straßen unterwegs? Dann können Allwetterreifen für Sie eine gute Alternative zu Sommer- oder Winterreifen sein. Legen Sie jedoch mit dem Auto regelmäßig viele Kilometer zurück oder fahren Sie gerne in die Berge? Dann sollten Sie auf den saisonalen Reifenwechsel nicht verzichten.
Wie prüft man den Druck im Sommer- oder Winterreifen?
Wenn Sie auf Sommerreifen wechseln, sollten Sie auf jeden Fall auch den Reifendruck prüfen. An Tankstellen finden Sie entsprechende Messgeräte. Verbinden Sie das Schlauchende des Geräts mit dem Reifenventil und lesen Sie am Gerät den Reifendruck ab. Im Tankdeckel oder im Türrahmen auf der Fahrerseite Ihres Fahrzeugs steht der optimale Reifendruck, der für Ihr Auto vorgesehen ist. Mit dem Messgerät können Sie selbst den Druck im Reifen erhöhen oder verringern.
Was kostet es, auf Sommerreifen zu wechseln?
Bevor Sie auf Sommerreifen wechseln, prüfen Sie die Profiltiefe. Diese sollte laut Gesetz bei mindestens 1,6 Millimetern liegen. Sind die Reifen zu stark abgefahren, lässt der Grip nach und das Unfallrisiko bei Regen steigt. Experten empfehlen schon neue Sommerreifen zu kaufen, wenn das Profil weniger als drei Millimeter tief ist. Auch wenn das Profil noch ausreicht: Sommerreifen sollten aus Sicherheitsgründen nicht älter als acht bis zehn Jahre sein.
Beauftragen Sie eine Autowerkstatt, kostet der Wechsel von Winterreifen auf Sommerreifen etwa 12 bis 30 Euro. Lassen Sie die Räder zusätzlich reinigen und auswuchten, müssen Sie mit etwa zehn Euro pro Rad rechnen. Übrigens: Haben Sie selbst keinen Platz in der Garage oder im Keller, lagern die meisten Werkstätten Ihre Winter- oder Sommerreifen bis zur nächsten Saison für Sie ein. Dafür verlangen sie zwischen 20 und 100 Euro.
Wichtig: Ist in Ihrem Fahrzeug ein direktes Reifendruckkontrollsystem (RDKS) verbaut, sollte immer ein Profi Ihre Reifen wechseln.
Kann man Winterreifen mit Sommerreifen kombinieren?
Hinweis: Eine solche Mischbereifung ist nur im Sommer zulässig. In der kalten Jahreszeit besteht eine Winterreifenpflicht, dann sind Sommerreifen am Fahrzeug nicht zulässig.
Der ADAC rät jedoch davon ab, verschiedene Reifen am Fahrzeug aufzuziehen. Das unterschiedliche Profil und die Gummimischung wirken sich negativ auf das Fahrverhalten aus. Vor allem auf nasser Fahrbahn in Kurven steigt die Gefahr des Aquaplanings. Die Reifen verlieren die Haftung und Ihr Fahrzeug kann ins Schleudern geraten.
Umweltfreundliche Sommerreifen: geringer Abrieb wird wichtiger
In der Abgasnorm Euro 7, die ab 2025 gelten soll, spielt erstmals auch der Reifenabrieb eine Rolle. Bisher waren darin nur Grenzwerte für den Ausstoß von Abgasen enthalten. Künftig wird es auch genaue Vorgaben für die Menge an Reifenabrieb geben, die ein Fahrzeug produzieren darf. Das sind die Kunststoff-Partikel, die sich durch Reibung bei jeder Fahrt vom Reifen lösen.
Der Abrieb von Reifen zählt zu den größten Quellen von Mikroplastik, das die Böden und Gewässer weltweit verschmutzt. In Deutschland macht der Reifenabrieb etwa ein Drittel aller Mikroplastik-Emissionen aus. Die EU-Kommission will bis 2024 Grenzwerte für den Abrieb von Autoreifen festlegen.
Die vier Sommer- oder Winterreifen eines Autos verlieren im Durchschnitt etwa 120 Gramm an Gewicht auf 1.000 Kilometer – so wird der Reifenabrieb festgestellt. Sommerreifen haben einen minimal niedrigeren Abrieb als Winterreifen. In mehreren Reifentests zwischen 2019 und 2022 hat der ADAC die Pneus verschiedener Hersteller verglichen. Dabei hat er festgestellt, dass einige Unternehmen insbesondere für Kleinwagen schon Sommerreifen-Modelle produzieren, die weniger als 100 Gramm Reifenabrieb pro 1.000 Kilometer erzeugen. Es lohnt sich also beim Kauf neuer Sommerreifen auch auf einen geringen Abrieb zu achten.
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Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Quelle: NAFI GmbH - Angebote der Anbieter Stand 06.09.2024.