Wohnmobil versichern – die wichtigsten Tipps für Sie

Sie haben sich endlich den lang gehegten Traum von der Freiheit auf vier Rädern erfüllt: Nun steht der große Camping-Liner in strahlendem Weiß vor Ihrem Haus. Damit das Wohnmobil Ihnen trotz regelmäßiger Nutzung im Urlaub lang erhalten bleibt, sollten Sie es gut versichern. Alle Details dazu erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Ein eigenes Wohnmobil ist eine teure Angelegenheit: Selbst die kleinsten Campervans kosten mindestens 35.000 Euro. Nach oben gibt es preislich keine Grenze; es sind auch Reisemobile für mehrere Millionen Euro erhältlich. Umso ärgerlicher ist es, wenn ein Schaden am Fahrzeug entsteht – beispielsweise, wenn ein Marder die Kabel des Wohnmobils attackiert, ein Einbrecher Ihre teure Innenausstattung klaut oder ein Hagelschauer die Lackierung demoliert. Indem Sie das Wohnmobil versichern, schützen Sie sich vor den finanziellen Folgen dieser Schäden.

Wohnmobilversicherungen sind auch unter den Begriffen "Reisemobilversicherung", Camper-Versicherung oder "Camping-Versicherung" bekannt. Was sich genau dahinter verbirgt und welche Versicherung Sie unbedingt für Ihr Wohnmobil abschließen müssen, lesen Sie im folgenden Abschnitt.

Die Versicherungen für Wohnmobile unterscheiden sich in gesetzlich vorgeschriebene und ergänzende Versicherungen.

In Deutschland brauchen Sie beispielsweise unbedingt eine Kfz-Haftpflichtversicherung für Ihr Wohnmobil. Ohne diese Versicherung dürfen Sie gar nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Sie kommt für Schäden auf, die Sie mit Ihrem Camper anderen Personen verursachen: zum Beispiel, wenn Sie beim Rangieren auf dem Stellplatz mit Ihrem Wohnmobil versehentlich den Camping-Stuhl Ihres Nachbarn kaputt machen.

Wenn Sie Ihr eigenes Wohnmobil gegen nicht selbst verursachte Mängel versichern wollen, ist eine Teilkasko praktisch. Sie zahlt beispielsweise, wenn Ihr Fahrzeug von einem Blitz getroffen wurde und es zu einem Brand kommt. Die Versicherung kommt auch bei Diebstahl des Wohnmobils für die Kosten auf. Auch Marderbisse an den Kabeln des Wohnmobils sind versichert.

Den umfassendsten Schutz für Ihr Gefährt bietet eine Vollkasko-Versicherung. Die Vollkasko fürs Wohnmobil greift auch bei selbst verursachten Schäden (sofern Sie diese nicht absichtlich erzeugt haben). Ein Beispiel: Beim Campen rammen Sie mit Ihrem Wohnmobil versehentlich den Laternenmast beim Restaurant – und haben jetzt eine Riesendelle am Fahrzeug.

Zusätzlich können Sie einen Schutzbrief für Ihr Wohnmobil abschließen. Er greift dann, wenn Sie eine Panne mit dem Fahrzeug haben: Die Versicherung sorgt dann dafür, dass Sie sicher nach Hause kommen und Ihr Camper abgeschleppt wird.

Übrigens: Auch für Wohnwagen-Besitzer bietet DA Direkt eine passende Versicherung.

Wichtig zu wissen: Falls Sie Ihr Wohnmobil privat vermieten möchten, brauchen Sie eine weitere Versicherung – die sogenannte "Selbstfahrervermietversicherung".

1. Erhöhen Sie den Selbstbehalt Ihrer Wohnmobilversicherung 
   Bei der Vollkasko bzw. Teilkasko fürs Wohnmobil entscheiden Sie selbst, ob die Versicherung im Schadenfall komplett für die Kosten aufkommt. Bei jedem Schadenfall tragen Sie dann den Betrag der Selbstbeteiligung in Höhe von zum Beispiel 300 oder 500 Euro. Je höher Ihre Selbstbeteiligung, desto niedriger die Beiträge für Ihre Wohnmobilversicherung.
   
   
2. Setzen Sie auf ein Saisonkennzeichen
   Sie nutzen Ihr Wohnmobil nur im Frühling und Sommer? Dann ist ein Saisonkennzeichen für die jeweiligen Monate genau das Richtige. Mit diesem speziellen Nummernschild ist Ihr Camper nur im gewünschten Zeitraum zugelassen. Dementsprechend zahlen Sie Steuern und Versicherungsbeiträge für Ihr Wohnmobil auch nur anteilig. Wenn Sie es außerhalb der Saison an einem sicheren Ort abstellen, gilt für Ihr Wohnmobil sogar eine Ruheversicherung. Das bedeutet: Bei einer Vollkasko zahlt die Versicherung für Vandalismusschäden oder Diebstahl.
   
   
3. Zahlen Sie Ihren Beitrag jährlich
   Wer die Kosten der Wohnmobilversicherung jährlich statt monatlich begleicht, gibt seinem Versicherer Planungssicherheit. Das belohnen viele Gesellschaften, indem Sie Ihnen für diese Zahlweise günstigere Beiträge bei der Wohnmobilversicherung bieten.
   
   
4. Reduzieren Sie die Fahrerzahl
   Wer mehrere Fahrer bei der Wohnmobilversicherung einträgt, zahlt höhere Beiträge. Halten Sie den Fahrerkreis daher möglichst klein, um die Kosten zu senken. Allerdings dürfen dann auch nur die im Vertrag genannten Personen Ihren Camper steuern – andernfalls müssen Sie bei einem Unfall die Kosten selbst tragen.
   
   
5. Nutzen Sie die Schadenfreiheitsklasse Ihrer Verwandten für Ihr Wohnmobil
   Hat Ihr Großvater oder Ihre Tante Ihr Auto abgegeben und braucht die eigene Schadenfreiheitsklasse nicht, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen diese für Ihre Wohnmobilversicherung einsetzen. Eine höhere Schadenfreiheitsklasse bedeutet für Sie niedrigere Prämien, da es für jedes unfallfreie Jahr einen höheren Schadenfreiheitsrabatt gibt. Wie Ihre Verwandten die SF-Klasse übertragen, lesen Sie hier.

Wie wird ein Wohnmobil versichert?

Für Ihr Wohnmobil brauchen Sie unbedingt eine Kfz-Haftpflichtversicherung – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich lohnt sich eine freiwillige Teilkasko oder Vollkasko, mit der Sie Schäden an Ihrem eigenen Wohnmobil versichern.

Wie teuer ist eine Wohnmobilversicherung?

Auf diese Frage gibt es leider keine allgemein gültige Antwort. Die Kosten Ihrer Wohnmobil-Versicherung hängen unter anderem von Ihrem Reisemobil, dem Leistungskatalog der Versicherung sowie dem gewählten Tarif ab. Meist bewegen sich die jährlichen Kosten der Wohnmobilversicherung zwischen 200 und 1.000 Euro.

Was ist besser für Wohnmobil-Besitzer: Vollkasko oder Teilkasko?

Auch hier ist eine pauschale Antwort schwierig. Die Vollkasko fürs Wohnmobil bietet Ihnen umfassendere Leistungen, kostet dafür aber mehr. Die Teilkasko zahlt beispielsweise nicht für selbstverursachte Schäden am eigenen Fahrzeug. Letzten Endes hängt die Frage also davon ab, wie viel Sie für die Reisemobilversicherung ausgeben wollen und wie umfassend Sie Ihr Camping-Gefährt absichern möchten. Bei neuen Fahrzeugen lohnt sich meist eine Vollkasko.