Vor allem bei kieferorthopädischen Behandlungen ist eine Zahnzusatzversicherung für Kinder sinnvoll. Eine feste Zahnspange kostet rund 8.000 Euro. Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) erstatten nur die Kosten für Behandlungen, die ausreichend, wirtschaftlich und zweckmäßig sind. Damit kommen die Kassen nur für die Regelversorgung auf. Wenn Sie sich eine hochwertigere Behandlung wünschen, die über die Standardversorgung hinausgeht, müssen Sie die Kosten selbst tragen. Falls Sie mehrere Kinder haben, die eine Zahnspange brauchen, kann es ohne Zahnzusatzversicherung schnell eine hohe finanzielle Belastung werden.
Bevor die kieferorthopädische Korrektur beginnen kann, bestimmt der Zahnarzt die Fehlstellung der Zähne und teilt sie in eine kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) ein. Liegt eine sehr leichte oder leichte Fehlstellung vor, stuft der Zahnarzt Ihr Kind in die KIG 1 oder 2 ein. Bei einer mittleren bis starken Fehlstellung kommen die Stufen KIG 3 bis 5 infrage.
Welche Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen (GKV)?
Je höher die Einstufung ist, umso aufwändiger und teurer wird die kieferorthopädische Behandlung. Die GKV übernehmen die Kosten für die Standardtherapie bei einer Einstufung in KIG 3 bis 5. Dabei müssen Sie als Eltern zunächst in Vorleistung gehen und 20 Prozent der Zahnarztrechnung begleichen. 80 Prozent erstattet Ihre Krankenkasse sofort. Erst wenn der Zahnarzt oder Kieferorthopäde Ihres Kindes den erfolgreichen Abschluss der Behandlung bestätigt hat, erhalten Sie die 20 Prozent Eigenanteil von Ihrer Krankenkasse zurück.
In der Regelversorgung der Krankenkassen enthalten sind zum Beispiel:
- herausnehmbare Zahnspangen aus Kunststoff
- feste Zahnspangen mit Edelstahl-Brackets
Zusätzliche Kosten für hochwertigere Materialien für ästhetische Zahnspangen oder modernere Behandlungsmethoden, die den Tragekomfort der Zahnspange erhöhen, müssen Sie selbst tragen. Eine gute Kinder-Zahnzusatzversicherung - zum Beispiel von DA Direkt - deckt solche Mehrkosten je nach Tarif vollständig ab. Zu den Zusatzleistungen, die die Krankenkassen nicht übernehmen, zählen:
- Kunststoff-Brackets
- Keramik-Brackets
- farblose Bögen
- innenliegende Zahnspangen
- unsichtbare Zahnspangen
- Mini-Brackets
Bitte beachten Sie, dass die Zahnfehlstellung aus Sicht der Krankenkasse nicht behandlungsbedürftig ist, wenn Ihr Kind in die Gruppe KIG 1 bis 2 eingestuft wurde. Deshalb werden auch keine Behandlungskosten erstattet. Doch auch kleinere Fehlstellungen können beim Sprechen, Kauen oder Zubeißen Probleme bereiten. Empfiehlt Ihr Zahnarzt oder Kieferorthopäde eine Behandlung, müssen Sie die Kosten dafür komplett selbst übernehmen. In solchen Fällen wird Ihre Familie mit einer Kinder-Zahnzusatzversicherung finanziell entlastet.
Der richtige Zeitpunkt für die Kinder-Zahnversicherung
Schließen Sie am besten schon für Ihr Kleinkind eine Zahnzusatzversicherung ab: Im Alter von zwei bis drei Jahren liegen meist noch keine Erkrankungen vor und die Tarife sind günstig. Wurde ein Zahn bei einem Unfall beschädigt, ist es zu spät, um eine Familien-Zahnzusatzversicherung mit Unfallschutz abzuschließen. Auch wenn der Zahnarzt bereits Fehlstellungen der Zähne bei Ihrem Kind feststellt, können Sie kieferorthopädische Behandlungen nicht mehr absichern. Wenn Sie sich frühzeitig um das Thema kümmern, profitieren Sie von den Leistungen der Zahnversicherung für Ihr Kind – von der kieferorthopädischen Behandlung bis hin zur Prophylaxe.
