Schutz im Homeoffice & Co.: Ist eine Unfallversicherung sinnvoll?
Das Wichtigste in Kürze
Ob für Sie eine Unfallversicherung sinnvoll ist oder nicht, hängt davon ab, ob Sie sich nach einem Unfall finanziell absichern möchten.
Eine private Unfallversicherung ergänzt Ihre gesetzlichen Unfallversicherung. Letztere greift nur bei Arbeitsunfällen, bei Unfällen auf dem Weg zum Arbeitsplatz und auf dem Rückweg nach Hause.
Jeder, der seinen Unfallschutz auch auf den Freizeitbereich ausdehnen möchte und/oder im Homeoffice arbeitet, kann von der privaten Unfallversicherung profitieren. Denn mehr als zwei Drittel aller Unfälle passieren in der Freizeit und zu Hause.
Braucht man eine Unfallversicherung?
Denn die gesetzliche Unfallversicherung unterstützt Sie nur, wenn Sie zum Beispiel als Arbeitnehmer einen Arbeitsunfall oder einen Wegeunfall zur oder von Ihrer Arbeitsstätte hatten.
Und wofür braucht man dann eine Unfallversicherung fragen Sie sich? Die Antwort: Mehr als zwei Drittel aller Unfälle passieren in der Freizeit – im Haushalt, beim Heimwerken, beim Sport oder im Urlaub. Haben Sie sich bei dem Unfall in der Freizeit oder zu Hause so schwer verletzt, dass Ihre Leistungsfähigkeit dauerhaft körperlich und geistig eingeschränkt ist, dann ist eine zuvor abgeschlossene private Unfallversicherung sinnvoll und eine große Hilfe: Sie deckt die finanziellen Folgen von Unfällen mit schweren, bleibenden Schäden ab.
Der Versicherungsschutz gilt auch für mobiles Arbeiten, also wenn Sie im Homeoffice einen Unfall haben. Mit dem Geld können Sie zum Beispiel notwendige Umbauten an Ihrem Haus oder Ihrem Auto vornehmen. Zu welchem Zweck Sie das Geld aus der Unfallversicherung verwenden, bleibt jedoch Ihnen überlassen.
Zusätzlich können Sie die Folgen über eine lebenslange Unfall-Rente abfedern. Sie leistet monatlich und kann für Sie eine weitere wichtige Stütze in dieser schweren Lage sein.
Ist ein Unfallschutz im Homeoffice notwendig?
Wenn Sie als Arbeitnehmer regelmäßig im Homeoffice arbeiten, sind Sie über Ihren Arbeitgeber gesetzlich versichert. Bei einem Unfall zu Hause müssen Sie allerdings genau begründen, ob Sie sich bei einer beruflichen oder einer privaten Tätigkeit verletzt haben. Doch exakt das lässt sich in den eigenen vier Wänden nicht immer so einfach trennen.
Deshalb sind Sie mit der gesetzlichen Unfallversicherung allein nicht ausreichend abgesichert. Erst mit einer privaten Unfallversicherung, die Sie selbst abschließen, sind Sie in Ihrem Wohnbereich umfassend geschützt. Gut zu wissen: Diese zusätzliche private Absicherung im Homeoffice springt auch dann ein, wenn Sie sich zum Beispiel auf dem Weg in die Küche verletzen oder wenn Sie zwischendurch einmal den Müll rausbringen und ausrutschen.
Für wen lohnt sich eine Unfallversicherung?
Eine Unfallversicherung ist für jeden sinnvoll, der sich und seine Familie auch in der Freizeit absichern möchte.
Für diese Personengruppen empfiehlt sich eine private Unfallversicherung:
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Selbstständige und Freiberufler
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Sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer
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Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten
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Rentner, Hausfrauen/Hausmänner
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Arbeitssuchende
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Kinder, Jugendliche und Studenten
Warum ist eine Unfallversicherung wichtig?
Selbstständige
können sich zwar freiwillig bei einer gesetzlichen Unfallkasse versichern – der Unfallschutz deckt jedoch nur Berufsunfälle und Wegeunfälle im Zusammenhang mit der selbständigen Tätigkeit ab. Eine zusätzliche private Unfallversicherung ist daher für Selbständige sehr sinnvoll.
Arbeitnehmer
sind mit der gesetzlichen Unfallversicherung ausschließlich bei Arbeitsunfällen sowie auf den direkten Hin- und Rückwegen abgesichert. Der Arbeitgeber schließt diese Berufsunfallversicherung für sie ab und zahlt die Beiträge. Mit der privaten Unfallversicherung wird diese Versicherungslücke beim Unfallschutz geschlossen. Dieser gilt dann ebenfalls für den gesamten Freizeitbereich – auch im Urlaub und im Ausland ist die Unfallversicherung wichtig.
Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten:
In der Corona-Pandemie arbeiten mehr Menschen zu Hause als vorher. Nicht nur, um Ansteckungen unter Kollegen zu vermeiden – auch, weil Schulen und Kitas geschlossen haben, richten viele Arbeitnehmer ihr Büro zu Hause ein. Doch wie sieht es mit dem Versicherungsschutz im Homeoffice oder beim Homeschooling aus?
Bei einem Arbeitsunfall im Homeoffice springt die gesetzliche Unfallversicherung Ihres Arbeitgebers ein. Vorausgesetzt: Der Unfall ist während einer Tätigkeit mit direktem Bezug zur Arbeit passiert. Als Arbeitsunfall gilt zum Beispiel, wenn Sie sich beim Einrichten eines neuen Arbeitsgeräts verletzen. Oder wenn Sie sich auf dem Weg in den Keller, um Arbeitsmaterialien zu holen, den Knöchel brechen. Holen Sie sich jedoch ein Getränk aus der Küche und stürzen dort, haftet Ihr Arbeitgeber nicht. Denn die Küche ist Ihr privater Lebensbereich, für den Sie selbst verantwortlich sind. Im Homeoffice sind Sie mit der privaten Unfallversicherung auf der sicheren Seite: Diese ergänzt die gesetzliche Versicherung und sichert Sie in Ihrem Wohnbereich bestens ab.
Rentner:
Eine Unfallversicherung ist auch im Alter sinnvoll – gerade, wenn natürliche Bewegungen immer schwerer fallen, das Risiko von Stürzen zunimmt und Sie keine Verwandten oder Bekannten in der Nähe haben, die sich nach einem Unfall um Sie kümmern können. Mit einer Senioren-Unfallversicherung vermeiden Sie hohe Kosten, wenn Sie wegen eines Unfalls nicht mehr so agil sind wie vorher und Leistungen wie Essenslieferungen, Pflegedienste und Haushaltshilfe brauchen.
Kinder, Jugendliche und Studenten:
Wann ist eine Unfallversicherung für ein Kind sinnvoll? Im Kindergarten, in der Schule und der Universität sowie auf den Wegen sind Kinder und Jugendliche bei Unfällen versichert. Ein Kind kann sich jedoch auch beim Spielen zu Hause oder im Urlaub so unglücklich verletzen, dass es ein Leben lang auf Betreuung angewiesen ist. Das kann für die Eltern auch eine hohe finanzielle Belastung sein. Eine private Unfallversicherung für das Kind kann Eltern hier entlasten.
Welche Leistungen sind bei einer Unfallversicherung sinnvoll?
Warum soll ich eine private Unfallversicherung abschließen? Wenn Sie sich diese Frage stellen, vergleichen Sie die Leistungen verschiedener Tarife. Dann können Sie sich genauer vorstellen, in welchen Fällen die private Unfallversicherung greift.
Mit einer guten Unfallversicherung sind Sie bereits im Basistarif umfassend abgesichert – weltweit und rund um die Uhr. Die klassischen Versicherungsleistungen sind:
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Invaliditätsleistung (Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit)
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Unfall-Rente (monatlich, lebenslang – ab 50% Invaliditätsgrad)
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Unfall-Todesfallleistung (Kapitalzahlung im Todesfall an Bezugsberechtigte)
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Krankenhaustagegeld (Leistung ab dem Unfalltag – max. 3 Jahre)
Weitere zusätzliche und sinnvolle Leistungen sind:
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Genesungsgeld
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Gipsgeld
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Kosten für kosmetische Operationen
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Bergungskosten
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Kurbeihilfe
Tipp: Achten Sie darauf, dass die Unfallversicherung eine verbesserte Gliedertaxe enthält. Mit der sogenannten Gliedertaxe werden Invaliditätsgrade je Körperteil bzw. Sinnesorgan festgelegt. Anhand dieser wird im Zusammenspiel mit der Versicherungssumme und Progression Ihre Entschädigung errechnet.
Was kostet die Unfallversicherung?
Die Höhe der monatlichen Beiträge für eine private Unfallversicherung hängen von Ihrem Alter und Beruf ab, von der Laufzeit und den Leistungen, die Sie sich aussuchen.
In welcher Höhe ist eine Unfallversicherung sinnvoll?
Eine ausreichende Versicherungssumme bei Invalidität orientiert sich am Alter und Einkommen. Als Faustregel gilt:
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30 Jahre: das Sechsfache des Bruttojahreseinkommens
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40 Jahre: das Fünffache des Bruttojahreseinkommens
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Ab 50 Jahre: das Vierfache des Bruttojahreseinkommen
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Senioren: mindestens 100.000 Euro
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Kinder: ab 150.000 Euro
Hinweis: Auf die Summe hat auch Ihre persönliche Risikoeinstufung Einfluss.
Worauf Sie bei einer Unfallversicherung achten sollten
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Bei manchen Tarifen müssen Sie vor Abschluss Fragen zu Ihrer Gesundheit beantworten. Zum Beispiel, ob Sie Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck haben, oder ob Sie in den vergangenen Jahren einen Unfall hatten.
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Ihr Beruf beeinflusst die Beitragshöhe der Unfallversicherung. Änderungen der Berufstätigkeit sollten Sie deshalb sofort Ihrem Versicherer melden.
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Beachten Sie die Meldefristen, wenn Sie einen Unfall hatten – zum Beispiel Fristen für Eintritt, Feststellung und Geltendmachung der Invalidität ab dem Unfalltag. Die Fristen können innerhalb der verschiedenen Deckungsvarianten voneinander abweichen.
Häufige Fragen zur gesetzlichen und privaten Unfallversicherung
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Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung – was brauche ich?
Wenn Sie zum Beispiel wegen einer schweren Krankheit Ihren Beruf nicht mehr ausüben können, erhalten Sie finanzielle Leistungen von der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die private Unfallversicherung ist eine sinnvolle Ergänzung dazu, da Sie zum Beispiel nach einem Unfall die erhaltene Zahlung der Invaliditätssumme für einen behindertengerechten Umbau Ihrer Wohnung nutzen können.
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Ist die Unfallversicherung für Beamte sinnvoll?
Während Sie als Beamter Ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen, sind Sie über die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Haben Sie jedoch zu Hause oder in Ihrer Freizeit einen Unfall, ist eine private Unfallversicherung notwendig. Nur dann können finanzielle Leistungen zusätzlich zu denen Ihres Dienstherrn im Falle einer Invalidität gezahlt werden.
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Lohnt sich eine Unfallversicherung mit Dynamik?
Bei vielen Versicherern wie DA Direkt ist die Dynamik der Unfallversicherung eine wählbare Option. Dabei werden die Leistungen der Unfallversicherung (Versicherungssumme) jährlich angepasst – entsprechend steigt der Beitrag. Bei DA Direkt zum Beispiel beträgt die Erhöhung 5% im Jahr. Die Unfallversicherung mit Dynamik ist sinnvoll bei langfristigen Versicherungen, da sich die Inflationsrate bei langen Laufzeiten stärker auswirkt. Wer seine Beiträge oder die Versicherungssumme konstant halten will, kann die Dynamik jederzeit widerrufen.
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Homeoffice und Versicherung – ist der Weg zur Toilette versichert?
Haben Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz im Unternehmen auf dem Weg zur Toilette verletzt? Dann sind Sie durch die gesetzliche Unfallversicherung Ihres Arbeitgebers abgesichert. Das gilt jedoch nicht für Ihre Arbeit im Homeoffice. Die Versicherung ist nicht zuständig: weder wenn Sie auf dem Weg zur noch auf der Toilette stürzen. Die Begründung: Im Moment des Unfalls wurde eine private Tätigkeit in den eigenen Wohnräumen ausgeführt. Mit einer privaten Unfallversicherung können Sie solche Unfälle absichern und genießen den besten Versicherungsschutz auch fürs Homeoffice.
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